Ohne Chef ist auch keine Loesung
|7| »Chefs sind immer kalt und knauserig!«
… denkt der Mitarbeiter.
»Mitarbeiter sind immer faul und fordernd« – denkt der Chef.
Auf unseren Bestseller
Das Frustjobkillerbuch. Warum es egal
ist, für wen Sie arbeiten
haben wir bergeweise Zuschriften bekommen. Viele Menschen haben uns ihre ganz persönlichen Probleme im Job-Alltag geschildert:
viele Mitarbeiter und auch viele Chefs, die ja in der Regel selbst Mitarbeiter sind und ihrerseits wiederum einen Chef über
sich haben. Ein Leit-Thema zog sich als Leid-Thema wie ein roter Faden durch alle Briefe und E-Mails: wie schlecht Mitarbeiter
mit ihren Chefs klarkommen – und umgekehrt.
»Alles wäre gut, wenn mich nur mein Chef nicht so ungerecht behandeln würde«, lässt sich die Klage der Mitarbeiter auf den
Punkt bringen.
»Alles wäre gut, wenn nur meine Mitarbeiter nicht so unrealistische Erwartungen an ihren Job und an mich hätten«, jammerten
derweil die Chefs.
Beide fügten hinzu: »Schreiben Sie denen das ruhig mal in Ihrem nächsten Buch!«
|8| Und so entwickelte sich durch ihre Zuschriften an uns indirekt ein Dialog zwischen Mitarbeiter und Chef, ein Dialog, der in
der wirklichen Arbeitswelt leider kaum stattfindet. Mitarbeiter und Chef betrachten sich nur allzu oft als Gegenspieler und
größtes Hindernis. Das Thema »die da oben, wir hier unten« kocht immer heftiger hoch; beide Seiten verstehen inzwischen die
(fremde) Welt nicht mehr. Bücher gibt es entweder für die eine Seite: Wie mache ich möglichst schnell Karriere, entlocke meinem
Chef mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld und Freiraum? Oder für die andere Seite: Wie motiviere ich die träge Schar
und halte den Kostenfaktor Arbeit niedrig?
Wir finden das schade und meinen: Miteinander statt gegeneinander können wir ein gutes Stück zufriedener werden im Arbeitsleben.
Wir möchten daher in diesem Buch den Dialog zwischen Chef und Mitarbeiter fortführen, den Sie selbst, liebe Leserinnen und
Leser, liebe Mitarbeiter und Chefs, durch Ihre Zuschriften an uns ins Leben gerufen haben. Wir möchten Ihnen – seien Sie Mitarbeiter,
Chef oder, wie so oft: beides – ein ausgewogenes, konstruktives Buch für ein menschliches
Mit
einander an die Hand geben. Spielregeln für ein faires Arbeitsleben, von dem beide Seiten nachhaltig profitieren.
Vor allem für Sie, liebe Mitarbeiter, haben wir dieses Buch geschrieben. Das bedeutet aber nicht, dass alle Last allein auf
Ihren Schultern liegt und Ihr Chef sich entspannt zurücklehnen kann – in dem guten Gewissen, dass Sie schon selbst für ein
besseres Miteinander am Arbeitsplatz sorgen werden. Aber wir versprechen Ihnen: Zu erkennen, dass Ihr Chef vielleicht
kein
böswilliger Tyrann ist, sondern auch nur ein Mensch, wird Ihren Arbeitsalltag sehr viel erträglicher machen.
Und, liebe Chefs, auch Sie finden hier viele Anregungen für |9| einen gerechteren und verständnisvolleren Umgang mit Ihren Mitarbeitern. Unsere zehn Gebote gelten auch für Sie!
Auf der Suche nach Gerechtigkeit
Sie beide vermissen am Arbeitsplatz ganz schmerzlich die Gerechtigkeit – deshalb tun wir alle gut daran, das Arbeitsleben
etwas gerechter zu machen.
Das mag Ihnen romantisch-verklärt vorkommen in einer Zeit, in der der Wind rauer weht, in der Menschen zu Einzelkämpfern geworden
sind und jeder sehen muss, wo er bleibt. Es mag Ihnen abstrakt-weltretterisch vorkommen, schon tausendmal gehört. Es mag Ihnen
abgenudelt vorkommen vor dem politischen Rauschen, in dem jeder sein Gerechtigkeitsmodell anpreist, das sich beim näheren
Hinsehen dann aber auch nur als Beta-Version mit gravierenden Fehlern entpuppt. Doch uns geht es nicht um Steuermodelle, nicht
um Vermögensumverteilung und nicht um Kündigungsschutzgesetze. Uns geht es nicht um Weltrettung, nicht darum, die »Welt an
sich« gerechter zu machen.
Dieses Buch hat ein rein egoistisches Anliegen für Sie, liebe Leserinnen und Leser: Ihren eigenen Arbeitsalltag etwas befriedigender
zu machen. Für Sie, für uns selbst, damit uns Wut und Ärger nicht auffressen.
»Was kann ich als Einzelner schon tun?«, hören wir Sie nun fragen. »Ich kann die Dinge auch nicht ändern.« Das stimmt in vielen
Bereichen, denn das Leben ist tatsächlich ungerecht. Wir Menschen sind keine Maschinen, keine Rechner, die Fakten aufnehmen
und dann durch eine Gerechtigkeitsformel stets zum richtigen Ergebnis kommen. Das menschliche Gehirn funktioniert anders.
Wo Menschen
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