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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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fragte Hi.
    Ich nickte. Wenn der Wind richtig stand, nahm ich Whispers Geruch auf dreißig Meter Entfernung wahr.
    » Unglaublich.« Hi zerrte sich das Shirt über den Kopf und wrang es aus. » Der Punkt geht an deine Nase.«
    » Würde ich auch sagen.«
    Ich legte den Kopf auf die Seite und begutachtete His teigige Körpermitte. » Geiles Sixpack!«
    » Ich trainier ja auch zwei Mal im Monat. Weitere Komplimente kannst du dir übrigens sparen– macht mich nur verlegen.«
    Ein heißer Tag. Absolut nichts Ungewöhnliches für Mitte August in South Carolina. Ich strich mir mit dem Handrücken über die Stirn. Mein Talent zum Schwitzen konnte sich ungehindert entfalten.
    » Verdammt!« Hi zwinkerte, worauf seine Augen wieder ihre normale kastanienbraune Farbe annahmen. » Mein Schub ist weg. Blöder Ben.«
    » Kannst du ihn zurückholen?«
    » Ich versuch’s mal.« Sein Gesichtsausdruck wurde in sich gekehrt und konzentriert. Sein Blick ging ins Leere. Sekunden verstrichen. Eine Minute.
    Hi schüttelte den Kopf. » Direkt nacheinander klappt das nicht. Nicht seit damals, als…«
    Er hielt inne. Ich fragte nicht nach. Ich wusste, woran er dachte.
    Das einzige Mal, dass wir zwei Schübe nacheinander hatten, war in der Villa der Claybournes gewesen. In jener Nacht, in der es mir irgendwie gelungen war, diese Fähigkeit auf die anderen Virals zu übertragen. Als ich in ihr Bewusstsein eingedrungen war.
    Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe. Habe den Trick nie wiederholen können. An Versuchen hat es nicht gemangelt. Doch sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte einfach keine Verbindung mehr zu den anderen aufnehmen. Konnte das eigentümliche Gefühl der Einheit nicht wieder herstellen– die kosmische Verbindung, die meine Gedanken übertrug und mich die ihren hören ließ.
    Die engen Bande eines Wolfsrudels.
    » Willst du es noch mal versuchen?«, fragte Hi. Zögernd. Ich wusste, dass ihm unsere außerordentlichen Fähigkeiten nicht geheuer waren. Was auch für Ben und Shelton galt.
    » Was versuchen?« Ben gesellte sich wieder zu uns. Wasser tropfte von seinen schulterlangen schwarzen Haaren. » Redet ihr schon wieder über Telepathie?«
    » Hat ja früher schon mal geklappt«, antwortete ich vorsichtig.
    » Kann schon sein.« Ben runzelte die Stirn. » Aber vielleicht war das auch nur eine Begleiterscheinung unserer Krankheit.«
    Nachdem sich unsere Kräfte das erste Mal gezeigt hatten, waren wir tagelang am Boden gewesen. Eine schreckliche Krankheit hatte uns gepackt und völlig ausgelaugt. Die Hauptsymptome waren nach und nach abgeklungen, doch einige seltsame Erscheinungen waren geblieben.
    Würden sie jemals vollkommen verschwinden? Ich wusste es nicht.
    Doch ging es immer wieder um dieselbe Sache.
    » Das hatte nichts mit der Krankheit zu tun«, widersprach ich. » Ich habe eine klare Verbindung gespürt, sogar zu Coop. Wir sind miteinander verbunden.«
    » Und warum kannst du es dann nicht wiederholen?« Ben hatte keine Geduld gegenüber Dingen, die er nicht verstand.
    » Keine Ahnung. Lass mich’s noch mal versuchen.«
    Da ich im Allgemeinen nicht auf die Erlaubnis anderer Leute warte, schloss ich die Augen und verlangsamte meine Atmung. Versuchte, tief in mein Unterbewusstsein abzutauchen.
    Ich führte mir die Gesichter der Virals vor Augen: Hi, Ben, Shelton. Auch Coop. Dann ließ ich sie zu einer Einheit verschmelzen. Einer Gemeinschaft. Einem Rudel.
    Etwas zuckte durch mein Gehirn. Es war wie ein leichter Stromstoß, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Für einen kurzen Moment geriet etwas in Bewegung, stieß auf Widerstand.
    Eine unsichtbare Wand trennte meine Gedanken von anderen, die sich außerhalb von mir befanden. Ich ging dieser Empfindung nach, richtete all meine Konzentration darauf. Die Barriere schien nachzugeben, sich ein wenig aufzulösen.
    Ein leises Summen füllte meine Ohren und verwandelte sich in ein diffuses Murmeln, als hörte ich in weiter Ferne gedämpfte Stimmen. Im Zentrum meines Bewusstseins nahm Coop vage Gestalt an.
    Doch ebenso schnell, wie das Bild sich geformt hatte, verlor es seine Konturen. Ich hörte einen dumpfen Knall, als hätte jemand ein Buch zugeschlagen. Das Bild löste sich auf und hinterließ nichts als ein schwarzes Loch.
    KLACK .
    Blinzeln.
    Heftiges Zwinkern.
    Meine Augen öffneten sich.
    Ich lag der Länge nach im Sand, der Schub war verschwunden.
    His Stimme drang an mein Ohr. » Hör auf damit, Tory! Du bist schon wieder in Ohnmacht

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