Virgin Dancer. Die Tänzerin. (Sensual Fantasies) (German Edition)
nicht dazu bringen, diese Tat zu bedauern. Ganz ohne Zweifel hätte Ascobar nicht nur sie erschossen, sondern auch ihren Bruder und Alrik.
Zumindest hatte er dafür gesorgt, dass keine Anklage gegen sie erhoben wurde. Sie musste nicht einmal vor Gericht erscheinen. Ein FBI-Agent hatte sie für zwei Stunden befragt – das war alles gewesen. Caleb hatte alles überraschend gut verkraftet. Er sprach nicht einmal mehr darüber, sondern arbeitete wieder an seinem Suchmaschinenprojekt. Es hatte ihn erleichtert, wieder an seiner Schule zu sein, in der Umgebung, die er gewohnt war.
Caleb hatte am Telefon erwähnt, dass Alrik ihm einen Besuch abgestattet hatte. Er schien ihn aufrichtig zu mögen. Offenbar hatte Alrik ihm einige Fragen dazu gestellt, was er am Tatort beobachtet hatte. Es war allerdings keine Überraschung, dass Jade ihn nicht wieder gesehen hatte. Sie konnte es sogar verstehen, nach allem, was sie ihm angetan hatte. Mittlerweile musste er wohl gehört haben, dass Ascobar sie mit Drohungen gegen Caleb dazu erpresst hatte. Alrik war allerdings kein Mann, der einem anderen Menschen leicht sein Vertrauen schenkte. So wie sie ihn einschätzte, gab er jemandem, der ihn einmal betrogen hatte, sicher keine zweite Chance.
Sie stand mit dem Rücken zur Tür und trank gerade einen Schluck Wasser, als sie Schritte am Eingang hörte. Nachdem sie die Flasche abgestellt hatte, fiel ihr Blick auf die verspiegelte Wand, und sie rang erschrocken nach Luft.
Alrik trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Er trug Jeans, die seine langen Beine zur Geltung brachten, ein enges, am Hals offenes Hemd und eine abgetragene Motorradjacke. Er sah so gut aus, dass es beinahe unerträglich war, ihn anzusehen. Am schlimmsten dabei war das Wissen, dass er nicht mehr ihr gehörte. Zwischen ihnen würde es niemals mehr so sein wie in diesen wenigen glücklichen Tagen, die sie miteinander verbracht hatten. Sie starrte einen Augenblick lang sein Spiegelbild an, bevor sie sich langsam zu ihm umdrehte.
"Hallo, Jade", sagte er mit unergründlichem Gesichtsausdruck.
"Was machst du hier?" entgegnete sie. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen, während ihr Herz hart in ihrer Brust pochte.
Warum bist du zurückgekommen, wenn du mich hasst? Wie kannst du nur so grausam sein?
Diese Worte hätte sie ihm am liebsten ins Gesicht geschrien, doch plötzlich schien ihre Stimme eingefroren zu sein, ebenso wie der Rest von ihr. Atemlos sah sie ihn auf sich zukommen. Es fühlte sich an, als laufe die Zeit langsamer ab. Und dann stand er direkt vor ihr, blickte mit seinen unwiderstehlichen Augen hinab in ihr Gesicht. Seine Haare waren ein wenig gewachsen. Eine goldblonde Strähne fiel über seine Stirn und ließ ihn jünger wirken. Alles, was sie wollte, war, ihre Hand auszustrecken und diese Strähne zurückzustreichen, doch sie konnte ihn nur wortlos anstarren. Sie hatte ihn so sehr vermisst. Es schmerzte wie eine tiefe, blutende Wunde in ihrem Herzen.
Dann, wie durch ein Wunder, legten sich seine starken Arme um sie und hielten sie fest umschlungen, zerquetschten sie beinahe. Sein Mund ergriff Besitz von ihren Lippen und zog sie in seinen Bann, alles verzehrend. Sein Kuss war hungrig, verzweifelt, und es fiel ihr mit einem Mal schwer, zu atmen. Zuerst war sie zu überrascht, um zu reagieren. Nach einigen Momenten begann sie, seinen Kuss allmählich zu erwidern. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass dies wirklich mit ihr geschah, dass es Wirklichkeit war. Ungeweinte Tränen brannten in ihren Augen, als sie ihre Arme um seinen Hals schlang, sich an ihm festhielt, als würde sie ertrinken. Das Gefühl, seinen warmen Körper wieder an ihrem zu spüren, ließ sie dahinschmelzen. Als sich ihre Zungen zum ersten Mal trafen, gab er einen tiefen, zufriedenen Laut von sich, der eine unbändige Hitze zwischen ihren Beinen verursachte. Ihre Empfindungen machten sie zu seiner Gefangenen, und ihr war, als ob sie in Flammen aufging.
Für weitere Worte blieb keine Zeit, als sich ihre Körper in ihrer ganz eigenen Sprache verständigten, aufeinandertrafen wie Wellen, die ans Ufer brandeten. Sie ließ es bereitwillig zu, als er sie gegen den kalten Wandspiegel drückte, sie hochhob und auf die Ballettstange setzte. Es war so selbstverständlich, ihre Beine um seine Hüften zu legen, während ihre Hände über seine Schultern wanderten und seine Jacke abstreiften. Dann war sein Mund an ihrem Hals, ihrem Schlüsselbein und ihren Brüsten, die er aus der
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