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Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Martinez
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Unterwäsche klauen und sie auf eBay verscherbeln.«
    »Hmmm. Ich weiß nicht, ob ich das versprechen kann.«
    »Tja, dann kannst du leider nicht mitkommen.« Er sah mir in dieAugen. »Ich wünschte mir bloß, ich müsste dich nicht andauernd vermissen.«
    »Ich bin mir sicher, du hast mich nicht die ganze Zeit vermisst.« Ich hoffte bloß, dass es so war.
    »Doch, wirklich wahr. Erst letzte Woche stand ich vor der Chinesischen Mauer und konnte an nichts anderes denken als daran, wie gern ich in diesem Augenblick mit dir bei einem Spiel der White Sox gewesen wäre und so getan hätte, als ob ich Baseball mag.«
    » Wie bitte? Du magst Baseball gar nicht? Wieso hast du mir das nicht gesagt?«
    »Ich finde es ja nicht vollkommen schrecklich.« Er nahm meine Hand und wir gingen langsam den Strand hinauf und auf Gigis Häuschen zu. »Sollen wir zurück? Gigi war gerade dabei Erdbeer-Scones zu backen, als ich gegangen bin.«
    »Erdbeer-Scones?«
    »Mit Sahne und Erdbeermarmelade.«
    »Ja klar. Dann sollten wir auf jeden Fall zurückgehen.«
    Als wir zurückkamen, ging ich nach oben und nahm ein Bad. Gigi hatte keine Dusche – das fand ich so merkwürdig, dass ich es Jeremy zuerst gar nicht glauben konnte, als er es mir gesagt hatte. Angeblich fehlten sie in vielen alten Häusern in England. Bisher hatte ich noch überhaupt kein Heimweh gehabt, aber jedes Mal, wenn ich an eine tolle Dusche nach einem Trainingslauf dachte, war ich kurz davor.
    Sauber und umgezogen fand ich Gigi und Jeremy schließlich hinter dem Haus auf der Terrasse, von der aus man einen Ausblick auf den Rosengarten hatte.
    »Wie war das Training, Liebes?«, erkundigte sich Gigi, setzte ihre zierliche Tasse auf den Unterteller und goß mir Tee ein. Sie sah wie ein alternder Hollywood-Star aus. Sie war groß und schlank wie Jeremy und ihre silbrigen Haare hatte sie geflochten und zu einem Knoten hochgesteckt. Sie hatte die Eleganz meiner Großmutter Glenn, aber nicht ihre arrogante Art.
    Ich liebte unser morgendliches Ritual. Gigi und ich tranken jeden Morgen unseren Tee zusammen, wenn ich von meinem Lauf zurückkehrte. Mit Jeremy an meiner Seite war es noch besser.
    »Prima«, antwortete ich und nahm mir einen Scone.
    »Es war so kalt heute früh«, sagte sie. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »War gar nicht so schlimm. Der Nebel hat sich schnell gehoben und es wurde wärmer. Vielleicht wird es sogar heiß heute Nachmittag.« Eine weitere britische Angewohnheit, die ich übernommen hatte – ich redete neuerdings ständig über das Wetter.
    »Ein perfekter Sommertag«, warf Jeremy ein.
    »Wollen wir es hoffen«, seufzte Gigi. »Dann könntet ihr zwei Hübschen vielleicht sogar im Meer schwimmen.«
    Sie schenkte mehr Tee ein, während ich ausgiebig Sahne und Erdbeermarmelade auf meinen Scone schaufelte. Clark würde diese Dinger lieben.
    »Oh, das habe ich gestern ganz vergessen zu erwähnen«, sagte Gigi so beiläufig, als spräche sie immer noch über das Wetter. »Deine Mutter hat abends angerufen, während du Jeremy vom Bahnhof abgeholt hast.«
    Ich nahm einen Schluck Tee und spürte beide Augenpaare auf mir. Das war nun das vierte Mal, dass Diana angerufen hatte. Bei ihrem ersten Anruf hatte ich mich geweigert, mit ihr zu sprechen und den Rest des Abends auf meinem Zimmer verbracht, damit Gigi nicht sah, wie ich innerlich kochte und mit geballten Fäusten in mein Kopfkissen schrie. Die nächsten beiden Male hätte ich mich ebenfalls geweigert, aber ich war schlauer gewesen und einfach laufen gegangen.
    Gigi hatte Dianas Anruf mit Sicherheit nicht vergessen, sondern hatte unseren Abend nicht ruinieren wollen.
    »Sie hat mich gebeten dir auszurichten, dass du bitte zurückrufen möchtest«, fügte Gigi hinzu.
    Ich stellte die Teetasse vorsichtig ab, doch das Porzellan klirrte trotzdem. »Okay.«
    Gigi hob nur für einen winzigen Augenblick eine Augenbraue. »Man hat nur eine Mutter im Leben.«
    Ich sah Jeremy erst gar nicht an. Ich konnte nicht von ihm verlangen, dass er Diana vergab.
    Schließlich war ich mir nicht einmal selbst sicher, ob ich ihr vergeben konnte. Was würde ich zu ihr sagen? Ich war immer noch so wütend über das, was geschehen war, dass ich die Zähne zusammenbeißen musste, wenn ich nur daran dachte: die Bestechung, Inderal, eine Mutterliebe, die mein Leben lang von meinem Erfolg als Violinistin abgehangen hatte.
    Aber ich vermisste sie, trotz aller Wut. Denn sie war immer noch meine Mom.
    Ich rechnete nach. Chicago lag

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