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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Höhe von sechs Metern erreichte. Alle diese Objekte, sowohl die Stämme als auch die Bögen, hatten eine unregelmäßige organische Oberfläche.
    Aber diesmal war etwas anders.
    Bei den letzten beiden Gelegenheiten, als er diese Strukturen gesehen hatte, waren alle Teile viel dicker gewesen: dickere Stämme, dickere Bögen. Dieses Ding hier sah aus, als litte es an Magersucht.
    Schlamm umgab die Konstruktion, denn aufgrund der Hitze war der Schnee geschmolzen. Die ersten beiden Strukturen hatten eine gewaltige Hitze abgestrahlt. Bei jedem von ihnen hatten Satelliten knapp 95 Grad Celsius gemessen. Bei der Konstruktion hier waren es konstante 45 Grad. Und es gab noch einen entscheidenden Unterschied. Bei der ersten Konstruktion in Wahjamega, Michigan, hatten sich gewisse Aktivitäten gezeigt. Nur eine Stunde, nachdem das Ding heiß geworden war, war innerhalb der kegelförmigen Struktur etwas vor sich gegangen. Doch die Konstruktion vor ihnen strahlte schon seit drei Stunden Wärme ab.
    Aber es bewegte sich immer noch nichts.

    In Wahj amega war es ihnen anscheinend gelungen, die Kreaturen zu überraschen. Die Wesen waren an allen Ecken und Enden über die Konstruktion geklettert, und als sie Odgens Männer entdeckt hatten, hatten sie angegriffen. Die Schlacht wirkte wie aus einem Alptraum. Pyramidenförmige Monster rasten auf schwarzen Tentakeln nach vorn und stürmten direkt in das Feuer automatischer Waffen. Einige der Monster schafften es durch den Kugelhagel und verwickelten die Männer in einen brutalen Nahkampf.
    Acht Männer waren gestorben.
    Drei Wochen nach Wahjamega hatte Perry Dawsey eine weitere Konstruktion tief in den Wäldern von Mather, Wisconsin, entdeckt. Wie beim ersten Mal hatte Odgens wichtigstes Ziel darin bestanden, die Konstruktion in Mather sicherzustellen oder zu zerstören, bevor sie aktiviert werden konnte, doch die oberen Chargen hatten ihm noch einen zweiten Auftrag erteilt: Er sollte eines dieser Wesen lebend fangen. Doch diesmal waren es die Kreaturen, denen es gelungen war, die Exterminatoren zu überraschen. Diese Wesen hatten in einer Entfernung von etwa hundert Metern um die Konstruktion herum eine Verteidigungslinie errichtet. Sie hatten sich in den verdammten Bäumen versteckt. Seine Männer marschierten buchstäblich unter diesen Wesen hindurch. Als die Exterminatoren etwa fünfundsiebzig Meter von der Konstruktion entfernt zueinander aufschlossen, ließen sich die Kreaturen nach unten fallen und griffen sie von hinten an.
    Noch während sie sich herunterstürzten, wurde die Konstruktion aktiviert. Im Chaos des Nahkampfs hatte Charlie keine Ahnung, wie stark der Feind war. Es war möglich, dass seine ganze Einheit überrannt werden würde, und deshalb zögerte er nicht. Er forderte Luftunterstützung an, um sicherzustellen,
dass er sein erstes Ziel vollständig erreichte. Die Raketen der Apaches rissen das Ding in Stücke.
    Dadurch blieb nicht viel übrig, was man hätte untersuchen können, aber das spielte auch keine Rolle. Denn wie in Wahjamega zerfielen die Teile der Konstruktion innerhalb weniger Stunden nach dem Angriff der Apaches zu Pfützen schwarzen Schleims. Auch gelang es seinen Männern nicht, eine dieser Kreaturen zu fangen, doch Odgen warf ihnen das nicht vor. Man konnte von Männern, die in einen Hinterhalt dieser Monster gerieten, wohl kaum verlangen, dass sie an etwas anderes dachten als an ihr Überleben.
    Zwölf Mann waren in diesem Kampf gefallen.
    Unter rein taktischen Gesichtspunkten waren die Verluste kein Problem. Charlie Odgens Einheit konnte sich aus einem geheimen Budget bedienen. Er brauchte Ersatztruppen? Er bekam sie. Er brauchte Ausrüstung? Er konnte haben, was er wollte, einschließlich Waffen, die noch im Erprobungsstadium waren, und sogar zehn Stinger Boden-Luft-Raketen, nur für den Fall, dass irgendetwas aus diesen Bögen herausgeflogen kam. Nachschub? Transportmittel? Luftunterstützung? Kein Problem. Charlie bekam seine Befehle von Murray Longworth. Murray stand in direktem Kontakt zu den Stabschefs und dem Präsidenten. Natürlich war das eine faszinierende Art von Macht – keine Anträge, niemandens Zustimmung; man sagte einfach nur zu Corporal Cope, er solle etwas anfordern, und schon waren die Dinge da wie durch Zauberei.
    Ein Blankoscheck, was Truppen und Ausrüstung betraf, war der Schlüssel zum Erfolg dieser Mission. Sowie unbegrenzte Flexibilität, aufgrund derer er sofort reagieren konnte – ohne Befehle, ohne Bestätigung

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