Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
»Warten Sie. Hat Mister Baumgartner einen großen schwarzen Schnurrbart?«

    »Ja, das ist er! Ist er da?«
    »Oh«, sagte Tad. »Naja, er liegt hier auf dem Boden und blutet und so.«
    »Scheiße«, sagte Mister Phillips. »Tad, wie alt bist du?«
    »Ich bin sieben. Sind Sie die Polizei?«
    Eine Pause. »Ja klar. Ich bin Polizist.«
    Tad stieß einen langen Seufzer aus. Die Polizei. Er war schon fast in Sicherheit.
    »Tad, ist da noch ein anderer Mann in der Nähe, ein Mann names Mister Milner?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Tad. »Ist Mister Milner wirklich, wirklich groß?«
    »Nein«, sagte Mister Phillips. »Das ist jemand anderes.«
    »Oh«, sagte Tad. »Mister Milner könnte der kleinere Mann auf dem Beifahrersitz sein, aber es sieht aus, als sei er tot. Können Sie jemanden schicken, der mich holt? Ich gehe nicht mehr nach Hause.«
    Mister Phillips meldete sich wieder. Diesmal sprach er ruhig und langsam. »Wir werden sofort jemanden schicken, der dich holt. Tad, hör mir genau zu. Dieser wirklich große Mann, von dem du mir erzählt hast … ist er im Augenblick bei dir?«
    »Nein, er ist gegangen«, sagte Tad. »Ich glaube, er ist zu uns nach Hause gegangen.«
    »Zu euch nach Hause?«
    »Ja, Sir. Ich wohne in dieser Straße.«
    »Okay. Behalte den Ohrhörer in der Hand. Wir werden ihn benutzen, um dich zu finden. Gib mir deine Adresse. Und dann rennst du in die entgegengesetzte Richtung zu der, in die der große Mann gegangen ist. Und renn schnell.«
    3
Das Lagezentrum
    Der Aufzug öffnete sich im untersten Stockwerk des Westflügels. Tom Maskill und Murray Longworth traten heraus. Während der letzten dreißig Jahre war Murray natürlich schon oft ins Weiße Haus gekommen, aber keiner dieser Termine war so wichtig gewesen und bei keinem hatte er so hochkarätige Zuhörer gehabt: die Stabschefs, den Verteidigungsminister, den Chef des Generalstabs und natürlich den Präsidenten.
    Genau genommen gab es zwei Lagezentren unter dem Weißen Haus. Das erste bot Platz für etwa dreißig Personen. Man sah es in Fernsehberichten, Filmen und Nachrichtensendungen.
    An diesem gingen sie vorbei.
    Tom führte ihn durch die Mahagoni-Türen in das kleinere der beiden Lagezentren. Wie sein berühmteres Gegenstück besaß auch dieser Raum eine Wandverkleidung aus Mahagoni und Bildschirme, die fast von einer Ecke bis zur anderen reichten. Doch dieser Raum war diskreter. Ein Konferenztisch aus Mahagoni stand in der Mitte des Zimmers. Auf jeder der beiden Seiten standen sechs Stühle. Nur sehr wenige Menschen wussten, dass dieser Raum überhaupt existierte. Er war für Lagebesprechungen gedacht, bei denen eine Information der Öffentlichkeit unpassend gewesen wäre.
    Angehörige des Militärs füllten die Plätze auf der linken Seite des Tisches (natürlich vom Präsidenten aus gesehen links). Direkt neben dem Präsidenten saß Donald Martin, der Verteidigungsminister. Dann kamen General Hamilton Barnes, der Sprecher der Stabschefs, Army General Peter Franco,
Air Force General Luis Monroe, Admiral Nathan Begeley, der Chef der Marine, und schließlich General Monty Cooper von der Marineinfanterie – ein Mann, der einen Bürstenschnitt trug und sehr entschiedene Ansichten vertrat.
    Auf der anderen Seite des Tisches saß Vanessa auf dem ersten Stuhl zur Rechten des Präsidenten. Dann kamen die Stühle für Tom und Murray. Weitere Stühle standen an den Wänden. Üblicherweise saßen dort rangniedrigere Offiziere und Assistenten, doch heute war jeder alleine gekommen. Niemand konnte sich eine undichte Stelle leisten. Möglicherweise wollte Gutierrez die Öffentlichkeit noch immer über alles informieren, doch er verstand wenigstens, dass sie sich so lange keine zusätzlichen Augen und Ohren leisten konnten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.
    »Mister President«, sagte Murray. »Der Angriff soll in fünfundvierzig Minuten beginnen. Diese Zeit würde ich gerne nutzen, um Sie über eine weitere aktuelle Entwicklung zu informieren. «
    Gutierrez seufzte und sackte zurück in seinen Stuhl. Murray konnte ihm keinen Vorwurf daraus machen, dass er Zeichen der Frustration zeigte. Angesichts der Iraner, zunehmender Feindseligkeiten zwischen Indien und Pakistan, Komplikationen in Palästina, russischem Säbelrasseln im Zusammenhang mit arktischen Ölvorkommen und natürlich dem Projekt Tangram mussten das die längsten acht Tage gewesen sein, die je ein Präsident zu Beginn seiner Amtszeit erlebt hatte.
    Gutierrez saß einen

Weitere Kostenlose Bücher