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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Erstschlag gegen den Iran vorgesehen waren, sollte die dortige Regierung gestürzt werden und Fundamentalisten die Nuklearwaffen in die Finger bekommen; geheimen Abkommen mit der chinesischen Regierung; einem technisch absolut überlegenen Mach-10-Kampfflugzeug, das
vierzig Meilen über der Erde fliegen konnte; Verträgen über Ölbohrungen in Alaska und vor der Küste Floridas, die sofort umgesetzt werden konnten; sowie einem Dutzend anderer dubioser Vereinbarungen, die in der Regierung Hutchins an der Tagesordnung gewesen waren.
    »Wenn ich meine Präsentation beenden dürfte, Sir«, sagte Murray, »dann könnten die Dinge vielleicht ein wenig klarer werden.«
    John blickte von Vanessa zu Donald. Beide zuckten mit den Schultern. John seufzte und gab Murray mit einem Nicken zu verstehen, dass er fortfahren solle.
    »Danke, Sir«, sagte Murray. »Die Krankheit wurde vor etwa vier Monaten von Doktor Margaret Montoya, einer Epidemiologin bei den CDC, und ihrem Kollegen Doktor Amos Braun entdeckt. Beide arbeiten auch jetzt noch an diesem Projekt. Die Symptome sind Juckreiz und kleinflächige Ausschläge, die sich in große Schwellungen verwandeln, welche schließlich zu dreieckigen blauen Wucherungen werden. Darüber hinaus scheint die Krankheit bei den von ihr Befallenen extreme Paranoia auszulösen, welche bei fast allen Betroffenen zu einem eindeutigen Muster führte: Die Opfer mieden Kliniken und alle Personen, die in der Gesundheitsfürsorge tätig sind, sowie die Mitglieder der verschiedenen Sicherheitsorgane. Die Paranoia gegenüber Polizei und Militär war besonders ausgeprägt. Die meisten Opfer starben entweder aus unbekannten Gründen, begingen Selbstmord oder wurden von den Sicherheitsbehörden getötet, nachdem sie psychotisches Verhalten an den Tag gelegt hatten.«
    »Einen Augenblick«, sagte Vanessa. »Die Parasiten haben sie dazu gebracht, Kliniken zu meiden? Aggressives Verhalten aufgrund eines gestörten chemischen Gleichgewichts ist eine
Sache. Aber wir sollen Ihrer Ansicht nach glauben, dass diese Parasiten tatsächlich die Fähigkeit des Wirtsorganismus, Entscheidungen zu treffen, verändert haben?«
    »In der Natur geschieht das ständig«, sagte Murray.
    »Aber das sind Menschen«, sagte Vanessa.
    »Verhalten ist nichts weiter als eine chemische Reaktion, Ma’am«, sagte Murray. »Glauben Sie mir, es gibt nicht den geringsten Zweifel.«
    Vanessas Gesicht verriet, wie viel Vertrauen sie Murrays Einschätzung schenkte. »Gilt dieser Parasit als ansteckend?«
    Murray schüttelte den Kopf. »Soweit wir wissen, wird er von einem infizierten Wirtsorganismus nicht auf andere Menschen übertragen. Irgendetwas jedoch verbreitet diese Krankheit, und wir haben noch nicht herausgefunden, was dabei der so genannte Vektor ist.«
    »Das heißt also, dass sich amerikanische Bürger mit einem Parasiten infizieren können, der sie in Killer verwandelt«, sagte sie. »Und Leute wie Sie haben die Menschen darüber im Unklaren gelassen.«
    »Präsident Hutchins hat sich dafür entschieden, diese Information als geheim einzustufen, ja«, sagte Murray. »Er befürchtete, Berichte darüber könnten eine Panik auslösen und dazu führen, dass eine Flut unbegründeter Verdachtsfälle die Kliniken blockiert, sodass wir große Schwierigkeiten bekämen, die wirklichen Opfer zu finden. Überdies besteht die Möglichkeit der Ausbreitung einer Lynchmob-Mentalität, deren Opfer amerikanische Bürger werden könnten, deren einziges Vergehen darin besteht, unter einem Giftefeu-Ausschlag oder einer Schuppenflechte zu leiden.«
    Vanessa lehnte sich in ihrem Sessel zurück und hob angewidert die Hände. »Sehen Sie, Mister President? Das ist der
Grund, warum die letzten acht Jahre Amerika in die Knie gezwungen haben. Die alte Riege hat dem Volk nie vertraut. Genau aus diesem Grund sind wir hier. Wir wollen damit aufräumen, dass die Regierung ihre Arbeit durch Lügengespinste vernebelt.«
    »Ich verstehe, dass Sie darauf drängen, einen neuen Politikstil einzuführen«, sagte Murray. »Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen gerne einen Rat geben, Miss Colburn. Vielleicht sollten Sie sich die ganze Geschichte anhören, bevor Sie die wohlabgewogenen Entscheidungen des früheren Präsidenten beiseitewischen.«
    Vanessa beugte sich wieder vor und starrte ihn an. John konnte die Andeutung eines Lächelns nicht unterdrücken. Murray Longworth schlug ohne zu zögern solch einen Ton gegenüber Vanessa Colburn an? John fragte

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