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Virus

Virus

Titel: Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sich umzog.
    Dann traten sie gemeinsam durch eine weitere Tür. »In jedem Raum, den wir hier im Laboratorium nach und nach betreten, herrscht ein geringerer Luftdruck als im vorhergehenden. Das gewährleistet, daß jede Luftbewegung in das Laboratorium hinein erfolgt, aber keinesfalls hinaus.«
    Der nächste Raum war etwa ebenso groß wie der erste, aber völlig fensterlos, und der Geruch nach Phenol-Desinfektionsmittel war dort stärker. An Haken hing eine Reihe von weiten blauen Plastikanzügen. Tad suchte herum, bis er einen fand, der Marissa zu passen schien. Sie nahm ihn aus seiner ausgestreckten Hand entgegen. Er sah aus wie ein Raumanzug ohne Rucksack und Helm, und wie ein Raumanzug umhüllte er auch mit seinen angefügten Handschuhen und Stiefeln den ganzen Körper. Das Kopfteil war vorne aus durchsichtigem Plastikmaterial. Verschlossen wurde er mit einem Reißverschluß, der vom Schambein bis zum Halsansatz reichte, und hinten hing wie ein langer Schwanz ein Luftschlauch herunter.
    Tad wies auf ein System von grünen Röhren, die in Brusthöhe um den ganzen Raum liefen, und erläuterte, daß im gesamten Laboratorium derartige Röhren verlegt seien. In kurzen Abständen befanden sich darin hellgrüne Anschlußstellen für die Luftschläuche an den Schutzanzügen. Dort würde man, wie Tad weiter erklärte, die Anzüge mit reiner Luft von normalem Druck füllen, so daß die Luft im Laboratorium niemals eingeatmet würde. Er übte mit Marissa den Ablauf des An- und Abhängens des Luftschlauchs ein, bis er davon überzeugt war, daß sie sich sicher fühlte.
    »Also, fertig zum Einkleiden!« rief er dann und brachte Marissa bei, wie sie in das unförmige Gewand einsteigen müsse. Das war gar nicht so einfach, besonders als es darum ging, den Kopf im Oberteil unterzubringen. Als sie durch den Sichtschirm blickte, beschlug dieser fast sofort.
    Tad wies sie an, ihren Luftschlauch anzuschließen, und sofort fühlte Marissa, wie die einströmende Frischluft ihren Körper kühlte und den Beschlag von der Sichtscheibe verschwinden ließ. Tad zog den Reißverschluß an ihrem Anzug vollends zu und stieg mit geübten Bewegungen in seinen eigenen. Er füllte ihn mit Frischluft, zog den Luftschlauch aus der Anschlußbuchse, nahm ihn in die Hand und schritt dann auf die hintere Tür zu. Marissa tat das gleiche, wobei ihr Gang eher einem Watscheln glich.
    Rechts von der Tür war wieder eine Schalttafel. »Die Innenbeleuchtung für das Laboratorium«, erläuterte Tad beim Einschalten. Wegen des Anzugs war seine Stimme sehr gedämpft, und Marissa hatte Mühe, ihn zu verstehen, nicht zuletzt auch wegen des zusätzlichen Zischens der einströmenden Luft im Hintergrund. Sie durchschritten eine weitere luftdichte Tür, die Tad hinter sich schloß.
    Der nächste Raum war nur halb so groß wie die beiden vorigen, Wände und Röhrensystem waren von einer weißen kalkigen Substanz bedeckt. Auf dem Boden lag ein Plastikrost.
    Sie schlossen für einen Moment ihre Luftschläuche wieder an und betraten dann durch eine letzte Tür das eigentliche Laboratorium. Marissa hielt sich dicht an Tad und schloß ihren Luftschlauch immer dort an, wo dieser es tat.
    Marissa sah sich in einem großen rechteckigen Raum, in dessen Mitte sich eine Insel von Laboratoriumstischen befand, über der vorsorglich Abzugshauben angebracht waren. An den Wänden entlang war Gerät aller Art aufgestellt – Zentrifugen, Brutschränke, die verschiedensten Mikroskope, Computerterminals und eine Menge von Apparaten, die sie nicht kannte. Links befand sich außerdem eine verriegelte Isoliertür.
    Tad führte Marissa unmittelbar zu einem der Brutschränke und öffnete dessen Glastüren. Die Röhrchen mit den Gewebekulturen waren in einen langsam sich drehenden Rahmen eingehängt. Tad nahm eines heraus und gab es Marissa mit den Worten: »Hier hast du deinen Ebola-Virus!«
    Das Röhrchen enthielt ein bißchen Flüssigkeit und war an einer Seite von einem dünnen Film bedeckt – einer Schicht lebender Zellen, vom Virus befallen. In den Zellen betrieb der Virus seine eigene Vermehrung. So unschuldig der Inhalt des Röhrchens aussah, war es Marissa doch klar, daß sie hier genug ansteckende Viren vor Augen hatte, um die ganze Bevölkerung von Atlanta, ja vielleicht der Vereinigten Staaten zu töten. Marissa schauderte, und ihr Griff schloß sich fester um das Röhrchen.
    Tad nahm es ihr ab und ging damit hinüber zu einem der Mikroskope. Er brachte die luftdichte Probe in

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