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Virus

Virus

Titel: Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Angeles«, sagte er. »Gerade bringen sie einen neuen Patienten herauf, und unten in der Notaufnahme liegt auch schon wieder einer.«
    »Ich habe im Moment damit begonnen, die neuen Unterlagen durchzuarbeiten«, antwortete sie und fühlte sich plötzlich schuldig, weil sie in der Nacht weggegangen war.
    »Eines kann ich Ihnen schon jetzt sagen«, meinte Dr. Layne, »es sieht ganz so aus, als ob all diese neuen Patienten ihre Erkrankung auf dem Weg über das Krankenhaus selbst bekommen hätten. Das macht mir sehr zu schaffen.«
    »Waren denn alle Patienten von Dr. Zabriski?« fragte Marissa.
    »Diese da jedenfalls«, gab Dr. Layne zurück und deutete auf die Mäppchen in Marissas Hand. »Sie waren alle in letzter Zeit in Behandlung bei Dr. Zabriski. Er muß sie im Laufe seiner Untersuchungen an ihnen angesteckt haben. Die beiden neuen Fälle dagegen betreffen Patienten von Dr. Cester. Er war als Narkosefachmann eingesetzt, als sie während der letzten zehn Tage operiert wurden.«
    »Und was ist mit Dr. Cester?« fragte Marissa weiter. »Nehmen Sie an, daß er sich die Krankheit auf gleiche Weise zuzog wie Dr. Zabriski?«
    Dr. Layne schüttelte den Kopf: »Nein; ich konnte mich ausführlich mit ihm unterhalten und erfuhr, daß er und Zabriski Tennispartner waren.«
    Marissa nickte: »Ja, ich weiß. Aber kann denn ein solcher Kontakt ausreichen?«
    »Etwa drei Tage bevor Dr. Zabriski erkrankte, lieh sich Dr. Cester zwischen zwei Sätzen sein Handtuch aus. Ich nehme an, daß das zur Infizierung führte. Die Übertragung scheint vom unmittelbaren Kontakt mit Körperausscheidungen abzuhängen. Ich glaube, daß Dr. Zabriski ebenso ein Ausgangsfall ist wie in Los Angeles Dr. Richter.«
    Marissa kam sich dumm vor. Sie hatte die Befragung Dr. Cesters gerade um eine Frage zu früh abgebrochen, um eine entscheidende Tatsache zu erfahren. Sie hoffte, daß ihr ein derartiger Fehler nicht noch einmal unterlaufen würde.
    »Wie kam der Ebola-Virus nur ursprünglich ins Krankenhaus? Wenn wir das wenigstens wüßten«, meinte Dr. Layne; aber es war eine rhetorische Frage.
    Da betrat Dubchek das Schwesternzimmer – er wirkte müde, war aber glatt rasiert und wie aus dem Ei gepellt. Marissa war überrascht; wenn er erst um fünf gegangen war, konnte ihm die Zeit kaum zum Duschen und Umziehen gereicht haben, geschweige denn zu einem Schläfchen.
    Bevor Dubchek sich in ein Gespräch mit Layne vertiefen konnte, teilte Marissa den beiden Ärzten rasch mit, daß Zabriski an derselben Ärztetagung in San Diego teilgenommen hatte wie Dr. Richter und daß beide im selben Hotel gewohnt hatten.
    »Das ist zu lange her, um von Bedeutung zu sein«, antwortete Dubchek schulmeisterlich. »Diese Tagung liegt über sechs Wochen zurück.«
    »Aber es ist die einzige zwischen diesen beiden Ärzten bisher feststellbare Verbindung!« protestierte Marissa. »Ich bin der Meinung, daß man dieser Spur unbedingt nachgehen muß!«
    »Nun gut, tun Sie, was Sie für richtig halten«, antwortete Dubchek. »In der Zwischenzeit würde ich Sie bitten, in die Pathologieabteilung hinunterzugehen und sicherzustellen, daß sie dort äußerste Vorsicht und Sorgfalt walten lassen, wenn sie sich Zabriski vornehmen. Und sagen Sie denen, daß wir schockgefrorene Proben von Leber, Herz, Hirn und Rückenmark für die Virusisolierung brauchen!«
    »Und wie steht es mit der Niere?« warf Layne ein.
    »Ja, und auch von den Nieren«, sagte Dubchek.
     
    *
     
    Marissa fühlte sich wie ein Laufbursche, als sie ging. Sie fragte sich, ob sie je wieder Dubcheks Respekt erringen könne, und als sie sich daran erinnerte, auf welche Weise sie ihn verloren hatte, wurde ihre Niedergeschlagenheit von einer Welle des Zorns verdrängt.
    In der Pathologie, wo zu dieser Tageszeit lebhafter Betrieb herrschte, wurde Marissa in die Autopsieräume verwiesen. Sie wußte, daß sie dort auf Dr. Rand stoßen würde, und hatte in Erinnerung an sein selbstgefälliges und herablassendes Verhalten keinerlei Lust, sich mit ihm zu unterhalten.
    Die Ausstattung der Autopsieräume war geprägt durch weiße Fliesen und matt schimmernden Stahl. Es herrschte ein durchdringender Formalingeruch, der Marissa die Augen tränen ließ. Ein Labormitarbeiter sagte ihr, die Autopsie von Dr. Zabriskis Leiche finde in Raum III statt. »Wenn Sie reingehen wollen, müssen Sie Schutzkleidung anlegen – es besteht weiterhin Infektionsgefahr.«
    Angesichts ihrer Furcht vor Ansteckung mit dem Ebola-Virus folgte Marissa

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