Viscount und Verfuehrer
Untersuchung.“
„Was wird mit Charlotte passieren?“, fragte Beth, an ihren Großvater gewandt.
„Wenn man es uns erlaubt, werde ich darum bitten, dass sie an einen Ort geschickt wird, wo sie anderen keinen Schaden mehr zufügen kann.“ Der Herzog verzog das Gesicht. „Beth, es tut mir so leid ... an allem ist nur mein abscheulicher Stolz schuld. Ich wollte unseren guten Namen schützen. Aber am Ende konnte ich überhaupt niemanden schützen.“ „Wir haben alle mit unserem Stolz zu kämpfen“, meinte Christian. „Ich fürchte, er war auch mein größter Fehler.“ Er wischte Beth eine Träne von der Wange. „Es tut mir leid um Lord Bennington.“
„Er kann froh sein, dass er mit dem Leben davongekommen ist. Es war wirklich dumm von ihm zu glauben, dass Charlotte jemals so gesund sein könnte, seine Liebe zu erwidern.“
Beth seufzte. „Er hat sie wirklich geliebt, nicht wahr?“ „Zu sehr“, versetzte ihr Großvater.
Christian strich ihr das Haar aus der Stirn. „Beth, es tut mir leid.“
Sie sah ihn verwirrt an. „Was denn?“
„Ach, ich war so ein Dummkopf. Ich dachte, das Wichtigste in meinem Leben ist es, die Person zu finden, die für den Tod meiner Mutter verantwortlich ist. Und jetzt wird mir klar, dass du es bist, die wirklich zählt.“
Ihr stockte der Atem. Sie blinzelte zu dem Mann empor, den sie mehr liebte als ihr Leben. „Du liebst mich.“
„Von Herzen. Wahnsinnig. Wie verrückt. Und wenn wir erst einmal verheiratet sind, werde ich dich noch mehr lieben.“ „Aber ... deine Mutter ...“
Er seufzte. „Ich weiß nun, was mit meiner Mutter passiert ist. Leider ändert das nichts an ihrem Schicksal. Allerdings kann mein Wissen nun mein Schicksal ändern. Mit der Vergangenheit bin ich fertig. Du bist meine Zukunft. Du, unsere Liebe und die Kinder, die wir bekommen. Das ist alles, was ich will. Alles, was ich je brauchen werde.“
Beth brachte kein Wort heraus. Sie streckte einfach nur die Arme aus und zog ihn zu sich. Das Gesicht an seinem Hals geborgen, schluchzte sie erstickt auf.
Hinter ihnen schniefte ihr Großvater vernehmlich.
„Was für ein schönes Paar, Euer Gnaden“, fand Jameson und suchte nach einem frischen Taschentuch, das er dem Herzog reichte.
„Allerdings“, stimmte der Duke zu und schnäuzte sich vernehmlich. „Noch schöner werden sie, wenn sie endlich verheiratet sind.“
Beth fasste sich wieder und blickte zu Christian empor. Mit dem zerrissenen Ärmel ihres Kleides wischte sie sich die Augen. „Ich brauche ein Bad.“
Er lachte. „Du riechst nach Rauch, wie ich.“
Der Herzog drehte sich um, wobei er sich schwer auf seinen Stock stützte. „Jameson, öffnen Sie uns den Schlag. Wir fahren zum Haus zurück.“
Beth lächelte zu Christian empor. „Liebster, wollen wir ins Haus zurück, damit du dir die Hände salben kannst und wir ein Bad nehmen können?“
Seine Augen leuchteten auf. „Ein Bad?“
Der Herzog schnaubte. „Jemand reite nach London und besorge umgehend einen Ehedispens. Sofort!“ Er ließ sich vom Butler in die Kutsche helfen und scheuchte alle nach einer Decke für Lady Elizabeth herum.
„Gute Idee“, meinte Christian. „Wenn möglich, würde ich dich am liebsten morgen früh heiraten.“
Beth blinzelte. „Morgen früh?“
„Ist das zu bald? Wie wäre es dann mit morgen Nachmittag? Ich schicke einen Boten und lasse Reeves die passenden Kleider packen.“ Er zwinkerte. „Ich muss dich wirklich mit Reeves bekannt machen.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Deinem Butler?“
„Dem besten, den es gibt.“ Christian stand auf, bückte sich und hob seine Liebste hoch. Ihre Proteste erstickte er mit seinen Küssen. „Mein Vater hat ihn ausgeschickt, die verlorenen Söhne zu zivilisieren, die er ein Leben lang vernachlässigt hatte, aber eigentlich hat er nichts anderes getan, als uns zu verheiraten.“
„Ach herrje, wie schrecklich!“
Christian sah lächelnd in Beths Augen, als er sie zur wartenden Kutsche trug. „Wenn das schrecklich ist, dann hätte ich gern mehr davon.“ Sanft setzte er sie auf den Polstern ab. „Viel, viel mehr.“
EPILOG
Ah, die Freuden des Waschtags! All der Schmutz, all die Schrecken der vergangenen Woche werden in einem Bottich mit heißem Wasser und dem frischen Duft der Seife einfach hinweg gespült.
Leitfaden für den vollkommenen Butler und Kammerherrn von Richard Robert Reeves
„Sie haben nach Brandy verlangt, Mylord?“
Christian sah vom Schreibtisch auf. „Ja. Die Karaffe
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