Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)
schrie sie auf und Exesor grinste hämisch.
„Wenn die Zeit gekommen ist, dann gehörst du mir!“
Mit diesen Worten ließ er sie allein und Coreena warf sich auf ihr Lager, um sich den Schmerz von der Seele zu weinen.
*
„Wir werden sie schon finden“, redete Aerios beruhigend auf Volcan ein, der in seinem Gemach auf und ab tigerte.
Volcan stieß ein wildes Knurren aus und drehte auf dem Absatz um, seinen Freund aus wütenden Augen anfunkelnd.
„Es wird Tage brauchen, bis wir uns zu Exesors Burg durchgekämpft haben. Schon jetzt ist sie seit mindestens fünf Tagen in seiner Gewalt. Und wir müssen noch fast eine Woche warten, bis die Zeitsiegel von Abyssus wieder zu öffnen sind. Der Bastard hat das alles ganz genau geplant. Er weiß, dass wir es vielleicht nicht rechtzeitig schaffen werden, sie zu befreien und sobald die Zeit für die Zeremonie abgelaufen ist, wird Coreena nicht mehr unter dem Schutz des Gefährtenbandes stehen. Dann kann er sie töten!“
„Dazu wird es nicht kommen“, sagte Humos. „Wir sind schnell genug. Du wirst sehen. Wir haben ein starkes Heer. Es wird gelingen. Vertrau auf deine Freunde. Wir stehen an deiner Seite.“
„Ich vertraue auf euch, doch das hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass uns kaum genug Zeit bleiben wird.“
„Dieses Warten ist wirklich entmutigend“, meldete sich Beta, Volcans jüngerer Bruder zu Wort.
„Wie wäre es mit einem kleinen Training?“, schlug Aerios vor.
„Und wer soll wahnsinnig genug sein, Volcans Kampfpartner zu sein? Dem steht die Mordlust doch schon ins Gesicht geschrieben“, witzelte Humos.
„Eine dumme Bemerkung ist gefährlicher, glaube mir“, knurrte Volcan.
Humos hob abwehrend die Hände.
„Spar mich lieber auf. Sonst kann meine Auserwählte mir nicht mehr Feuer unterm Arsch machen.“
„Da hast du recht. Das will ich auf gar keinen Fall verpassen“, brummte Volcan, doch seine Mundwinkel zuckten amüsiert.
„Ich kämpfe mit Volcan“, verkündete Rrandon der Kanninerr.
Volcan musterte den Thronfolger von Kanninerra. Er war groß und muskulös. Nicht ein Gramm Fett an seinem kampferprobten Körper. Sein weißblondes Haar trug er stachelig kurz. Das auffallendste waren jedoch die stahlblauen Augen, die scheinbar ohne jegliches Gefühl in die Welt schauten. Volcan hatte so seine Zweifel, ob er Merlons Schwester glücklich machen konnte. Das war jedoch nicht sein Business und als Kampfpartner war der kühle Blonde ihm herzlich willkommen.
„Ich nehme an“, sagte Volcan und die Krieger verließen das Gemach, um sich in der Waffenkammer mit Waffen ausrüsten zu lassen.
Volcan war froh, einen starken Partner zu haben. Es war gar nicht so unwahrscheinlich, dass er in seiner Wut zu unbeherrscht kämpfen würde und einen schwächeren Gegner in ernsthafte Schwierigkeiten bringen könnte. Rrandon kämpfte mit kühlem Kopf und einer guten Portion Arroganz. Er ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Als Volcan ihm einen Schnitt am Oberarm beibrachte, zuckte der blonde Kanninerr nicht einmal mit einer Wimper.
„Stop!“, ertönte plötzlich eine herrische Stimme.
Aerios und Humos hielten in ihrem Kampf inne. Es folgten Beta und sein Kampfpartner, der Elf Vigor. Doch Volcan und Rrandon waren viel zu sehr in ihren Kampf vertieft, um etwas anderes wahrzunehmen als ihren Gegner.
König Volcan, Volcans Vater, schritt auf den Kampfplatz. Aerios, Humos, Beta und Vigor wichen dem wütenden Mann respektvoll aus.
Volcan registrierte endlich seinen herannahenden Vater aus den Augenwinkeln und war für einen Moment abgelenkt. Rrandons Schwert schnitt ihm ins Gesicht. Der Kanninerr hatte Volcans Ablenkung bemerkt und mit schier unmöglicher Kraft den Schlag abgebremst, sodass die Klinge nur Volcans Wange aufritzte, statt ihm den Kopf zu spalten. Volcan warf dem blonden Hünen einen dankbaren Blick zu.
„Was geht hier vor?“, brüllte König Volcan.
„Wir üben nur ein wenig“, erklärte Volcan außer Atem.
„ Üben ? Das nennt ihr üben , wenn ihr euch hier gegenseitig zerfleischt ? Wir haben andere Schwerter zum Üben, das wisst ihr genau. Wie willst du deine Auserwählte befreien, wenn ihr euch die Köpfe schon vorher einschlagt? Mutter ist außer sich. Sie hat euch von ihrem Gemach aus gesehen und mich rufen lassen, um diesem Unsinn ein Ende zu bereiten.“
„Ich bitte um Verzeihung Vater. Es war meine Schuld“, sagte Volcan, den Kopf respektvoll gesenkt haltend.
„Nein! Ich war es, der die
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