Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)
kommt und brennt dir ein Loch in deine hässliche Visage“, spuckte sie ihm entgegen.
Ein Energiestrahl aus Exesors Hand traf sie und von jähem Schmerz übermannt schrie sie erneut auf.
„Ich kann dich nicht töten. Foltern kann ich dich allerdings. Also fordere mich besser nicht heraus. Sonst wirst du leiden, wie noch nie zuvor in deinem erbärmlichen Leben!“
Mit diesen Worten wandte Exesor sich ab und verließ den Raum, die Tür hinter sich verriegelnd. Coreena starrte lange auf die geschlossene Tür, bis sie mit einem Mal in Tränen ausbrach. Schluchzend warf sie sich auf die Matratze und weinte sich in den Schlaf.
Als Coreena erwachte, brauchte sie eine Weile, um sich zu orientieren. Als sie realisierte, wo sie war und was geschehen war, sprang sie auf und lief an einen der Fensterschlitze. Draußen erblickte sie eine trostlose Landschaft aus kleinen Kratern und Hügeln und einigen wenigen, nackt und unheimlich aussehenden Bäumen. Der Fensterschlitz war zu schmal, um einen Fluchtweg dazustellen. Doch selbst wenn sie hindurchgepasst hätte, wäre eine Flucht unmöglich. Sie befand sich gut zehn Meter über dem Boden und sie wusste auch gar nicht, wohin sie fliehen sollte. Sie hatte keine Fähigkeiten, die ihr erlaubten, sich durch Teleportation fortzubewegen. Somit konnte sie nicht aus dieser furchtbaren Welt fliehen. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dass Volcan sie retten würde.
„Schöne Scheiße“, murmelte sie.
Sie hatte schon mindestens eine Stunde aus dem Fenster gesehen, ohne eine lebende Kreatur zu erblicken. Alles da draußen schien tot zu sein. Was für eine trostlose Welt und was für ein krasser Gegensatz zu Volcans blühendem Paradies. Bei der Erinnerung an ihr Liebesspiel beim Wasserfall traten Tränen in ihre Augen. Wie sehr sie sich danach sehnte, wieder in Volcans Armen zu liegen. Sie hatte sich wirklich in diesen Mann verliebt. Alles hätte so schön werden können. Das Märchen war so kurz davor gewesen, wahr zu werden. Und jetzt saß sie hier und wartete auf den Tod.
Auf einmal fiel ihr ein, dass sie nicht die Einzige war, die bald sterben würde. Ihre Hand legte sich schützend auf ihren flachen Bauch. Auch ihr ungeborenes Baby würde mit ihr sterben. Die Trauer über das noch nicht Geschehene und doch scheinbar Unausweichliche brach ihr das Herz.
*
Aerios schwankte und Volcan warf seinem Freund einen besorgten Blick zu. Sie waren seit zwei Tagen mit der schwierigen Heilung beschäftigt und sie waren beide am Ende ihrer Kräfte. Cherry versorgte sie mit Getränken und war selbst die meiste Zeit ebenfalls an Merlons Seite.
„Setzt dich eine Weile. Das Schlimmste haben wir geschafft“, sagte Volcan.
Tatsächlich war Merlon gestern aus der Bewusstlosigkeit erwacht und seither immer wieder für längere Zeit wach und ansprechbar. Dennoch war er sehr schwach und die Gefahr eines erneuten Kollaps noch nicht gänzlich gebannt. Sein Elfenkörper heilte zumindest schneller, als sein menschlicher Leib. Wäre er ein normaler Mensch gewesen, hätte er mit den schweren Verwundungen schon längst nicht mehr gelebt, als Aerios das erste Mal zu ihm gekommen war. Nur seine Elfenkräfte hatten die menschliche Hülle am Leben erhalten.
„Ich steh das durch“, sagte Aerios und nahm den Energiedrink, den Cherry ihm reichte, erleichtert an.
„Danke, Baby!“
„Wird er durchkommen?“, wollte Cherry wissen.
„Ja, er hat es jetzt fast geschafft. Wenn er das nächste Mal zu sich kommt, dann ist es überstanden. Den Rest schafft er dann allein“, erklärte Volcan. „Kann ich auch noch so einen?“
„Oh, ja natürlich. Sorry. Hier!“, sagte Cherry und reichte ihm einen Energiedrink.
Volcan trank die Dose in einem Zug und warf sie, ohne hinzusehen, in den Mülleimer hinter sich.
„Ihr Typen solltet im Zirkus auftreten“, meinte Cherry schmunzelnd.
„Danke“, meinte Volcan und schaute Cherry lächelnd an. „Ich meine wegen Merlon. Das war sehr mutig von dir, dass du ihm geholfen und Aerios gerufen hast. Ich weiß, was für Schwierigkeiten du hast und du bist ein großes Risiko eingegangen. Es könnte dir immer noch Ärger bereiten, wenn dein Freund zurückkommt.“
„Ich werde nicht mehr hier sein, wenn er zurückkommt“, sagte Cherry. „Ich habe beschlossen, ihn zu verlassen. Ich bin nur noch wegen ihm hier“, sagte sie mit einem Blick auf Merlon. „Sobald es ihm besser geht, werde ich von hier verschwinden.“
„Er könnte dir helfen. Er mag dich!“, sagte
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