Voll im Bilde
unterentwickelter Troll oder was? Dies heroischer Hund!«
»Tschuldigung…«
»Braver Laddie!«
Rock trug den Hund durchs Loch.
»Tschuldigung…«, krächzte Gaspode.
In der Ferne jubelte eine Menge.
Er wartete eine Zeitlang, doch niemand kam, um ihn zu holen. Nach einer Weile schob er sich über die schief liegende Säule und durch die Öffnung nach draußen.
Gaspode erreichte eine leere Straße.
Er trank aus einer Pfütze.
Er richtete sich auf und belastete vorsichtig das verletzte Bein.
Es trug sein Gewicht.
Dann fluchte er.
»Wuff, wuff, wuff.«
Er zögerte. Irgend etwas stimmte nicht.
Er versuchte es noch einmal.
»Wuff!«
Er sah sich um…
… und die Farbe tropfte aus der Welt, ließ nur gnädige Schwarzweiß-Schattierungen zurück.
Gaspode dachte daran, daß Harga etwa um diese Zeit Eimer mit Küchenabfällen in die Gasse hinter seiner Rippenstube stellte, und anschließend suchte er sich irgendwo einen warmen Stall. Was brauchte ein kleiner Hund mehr?
Wölfe heulten in den fernen Bergen. In manchen Häusern bückten sich Herrchen, um Hunde hinter den Ohren zu kraulen, die Halsbänder trugen und Näpfe mit ihren Namen hatten.
Gaspode der Wunderhund wußte sich vage zwischen diesen beiden Extremen und empfand deshalb eine seltsame Freude, als er in einen herrlich monochromen Sonnenuntergang hinkte.
Etwa dreißig Meilen drehwärts von Ankh-Morpork donnerte die Brandung an eine windumtoste Landzunge, die nur aus wogendem Seegras und langen Sanddünen zu bestehen schien. Sie erstreckte sich dort, wo das Runde Meer in den Randozean überging.
Meerschwalben sausten dicht über die Wellen hinweg. Die trockenen, verwelkten Blüten von Mohnblumen neigten sich in der ewigen Brise, die Wolken vom Himmel scheuerte und sonderbare Muster im Sand schuf.
Man konnte den Hügel über viele Meilen hinweg sehen. Er war nicht besonders hoch, lag wie ein umgedrehtes Boot oder ein gestrandeter Wal zwischen den Dünen. Büsche und kleine Bäume wuchsen an seinen Hängen. Der Regen vermied es, an dieser Stelle zu fallen.
Der Wind wehte und schob die Dünen näher an das rissige, gebleichte Holz der ehemaligen Hüttenstadt von Holy Wood heran.
Er heulte Hörproben in leeren Hinterhöfen.
Er fegte Papierfetzen durch die zerbröckelten Gipswunder der Welt.
Er zerrte an den Brettern, bis sie in den Sand fielen und darin verschwanden.
Klickaklickaklicka.
Der Wind seufzte an den Resten eines Projektionskastens, der wie betrunken auf einem schiefen Stativ schwankte.
Er zupfte an einem Streifen, zog ihn von der Spule und wie eine glänzende Schlange durch den Staub.
Im gläsernen Auge des Projektors tanzten winzige Gestalten, lebendig nur für einen Augenblick…
Klickaklicka.
Der Streifen löste sich ganz und flatterte über die Dünen.
Klicka… Klick…
Die Kurbel schwang noch einmal vor und zurück, verharrte dann.
Klick.
Holy Wood träumt.
THE END
Inhaltsangabe aus Wikipedia
Voll im Bilde
Englischer Titel: Moving Pictures
„Voll im Bilde“ ist nicht nur ein Scheibenweltroman, sondern auch eine unterhaltsame Satire auf die Filmindustrie beziehungsweise Hollywood. Die Alchimisten haben eine sensationelle Erfindung gemacht, die Kamera! Viele Bürger der Stadt Ankh-Morpork zieht es seitdem auf magische Weise auf ein karges Stück Wüste namens Holy Wood, wo die Alchimisten Filme drehen. Auch Victor, einen Studenten der Unsichtbaren Universität verschlägt es dorthin. Er wird über Nacht zum Filmstar. Doch noch ahnt keiner, was für gravierende Auswirkungen das Filmedrehen auf die Realität hat.
Die Zauberer-Geschichten
Der unbegabte „Zaubberer“ (“Wizzard”) Rincewind ist die Hauptfigur dieser Romane; trotz (oder wegen) seiner Unfähigkeit überlebt er die schrecklichsten Situationen und hat immer wieder großen Einfluss auf die Geschichte der Scheibenwelt, ohne dass ihm das selber bewusst wird. Da sich einer der 8 Großen Zaubersprüche in seinem Hirn eingenistet hat, ist er unfähig, sich neue Zaubersprüche zu merken; allerdings kann er auch nicht sterben. In den Rincewind-Geschichten spielen meistens auch die Zauberer der Unsichtbaren Universität eine wichtige Rolle. Außerdem ist Rincewind des Öfteren eine Nebenrolle bei den Tod-Geschichten.
Den Beginn der Rincewind-Geschichten oder Zauberer-Reihe bildet der erste Scheibenwelt-Roman, „Die Farben der Magie“, gefolgt von „Das Licht der Phantasie“ und „Der Zauberhut“. Weiter geht es mit
Weitere Kostenlose Bücher