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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sollten wir uns wie Zwerge benehmen. Das gilt auch für dich, Dösig!«
     
    Klick…
    Wagt-es-bloß-nicht-mich-Kuschelweich-zu-nennen hüpfte zur höchsten Stelle der Düne und spähte darüber hinweg. Anschließend kehrte er zurück.
    »Alles klar«, berichtete er. »Keine Menschen. Nur Ruinen.«
    »Ein Platf nur für unf«, sagte Katze fröhlich. »Ein Platf, wo alle Tiere – ungeachtet ihrer Geftalt und Fpezief – in Frieden fufammenleben können…«
    Ente schnatterte.
    Wer-mich-Kuschelweich-nennt-kann-was-erleben übersetzte.
    »Die Ente meint, es sei einen Versuch wert. Wenn wir schon intelligent sind, sollten wir auch etwas mit unserer Intelligenz anfangen. Kommt.«
    Das Kaninchen zögerte und schauderte. Es fühlte ein Prickeln, wie von statischer Elektrizität. Die Dünen schienen hinter einem Vorhang aus heißer Luft zu zittern.
    Ente quakte erneut.
    Nicht-Kuschelweich rümpfte die Nase. Es fiel ihm plötzlich schwer, sich zu konzentrieren.
    »Die Ente sagt…« Eine unsichere Pause. »Die Ente sagt… sagt… die Ente… sagt… sagt… quak…?«
    Katze blickte zu Maus.
    »Miau?« fragte sie.
    Maus zuckte mit schmalen Schultern. »Quiek«, antwortete sie.
    Das Kaninchen blinzelte verwirrt.
    Die Ente blickte zu Katze. Die Katze starrte zum Kaninchen. Die Maus sah zur Ente.
    Die Ente raste wie ein Senkrechtstarter gen Himmel. Das Kaninchen wurde zu einer sich schnell entfernenden Wolke aus aufgewirbeltem Sand. Die Maus sauste fort. Die Katze folgte ihr und fühlte sich so glücklich wie nie während der vergangenen Wochen.
     
    Klick…
    Ginger und Victor saßen an einem Ecktisch in der Geflickten Trommel . Schließlich sagte die junge Frau: »Es waren gute Hunde.«
    »Ja«, murmelte Victor geistesabwesend.
    »Mory und Rock haben eine Ewigkeit lang im Schutt gegraben. Sie meinten, dort unten gibt’s viele Keller und so.«
    »Ja.«
    »Vielleicht sollten wir ihnen eine Art Denkmal errichten.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Victor. »Ich meine, denk nur daran, was Hunde mit Denkmälern und Statuen anstellen. Möglicherweise gehört es zu Holy Wood, daß Hunde sterben. Keine Ahnung.«
    Gingers Zeigefinger folgte den Konturen eines Astlochs im Tisch.
    »Jetzt ist alles vorbei«, meinte sie. »Das stimmt doch, oder? Es gibt kein Holy Wood mehr. Es ist alles vorbei.«
    »Ja.«
    »Der Patrizier und die Zauberer lassen nicht zu, daß weitere Streifen gedreht werden. In dieser Hinsicht hat sich Lord Vetinari ziemlich klar ausgedrückt.«
    »Ich bezweifle, ob jetzt noch jemand auf den Gedanken käme, bewegliche Bilder an eine Leinwand zu werfen«, entgegnete Victor. »Wer wird sich nun an Holy Wood erinnern?«
    »Wie bitte?«
    »Jene alten Priester kleideten die ganze Angelegenheit ins Gewand einer Religion. Sie vergaßen, worum es wirklich ging. Wie dem auch sei: Feuer und Gesänge sind überhaupt nicht nötig. Man muß sich nur an Holy Wood erinnern. Wir brauchen jemanden, der sich gut an Holy Wood erinnert.«
    »Ja.« Ginger lächelte. »Wir brauchen tausend Elefanten.«
    Victor lachte. »Armer alter Schnapper. Er hat sie nie bekommen…«
    Ginger schob ein Stück Kartoffel auf ihrem Teller hin und her. Sie dachte an etwas, und ihre Gedanken drehten sich jedenfalls um nichts Kulinarisches.
    »Aber es war etwas Großartiges, nicht?« entfuhr es ihr plötzlich. »Waren wir nicht an einer herrlichen Sache beteiligt?«
    »Ja.«
    »Die Leute fanden Gefallen daran, stimmt’s?«
    »Oh, ja«, bestätigte Victor ernst.
    »Ich meine, wir haben etwas Einzigartiges in die Welt gebracht.«
    »Und ob.«
    »Das meine ich nicht«, betonte Ginger. Und: »Eigentlich steckt gar nicht soviel dahinter, eine Leinwandgöttin zu sein. Ich habe es mir immer anders vorgestellt.«
    »Ja.«
    Ginger seufzte. »Keine Holy-Wood-Magie mehr.«
    »Vielleicht ist noch etwas von ihr übrig.«
    »Wo?«
    »Hier und dort. Sucht vermutlich nach Möglichkeiten, sich zu verbrauchen.«
    Ginger starrte in ihr Glas. »Was hast du jetzt vor?« fragte sie.
    »Weiß nicht. Und du?«
    »Ich schätze, mich erwartet wieder das Leben auf dem Bauernhof.«
    »Wieso?«
    »Holy Wood war meine große Chance. In Ankh-Morpork gibt es nicht viele Jobs für Frauen. Zumindest keine, die mich interessieren«, fügte sie hinzu. »Nun, ich habe drei Heiratsanträge bekommen. Von ziemlich wichtigen Männern.«
    »Tatsächlich? Warum?«
    Ginger runzelte die Stirn. »He, ich bin keineswegs unattraktiv…«
    »Das wollte ich damit nicht sagen«, versicherte Victor

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