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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Silberfisch, Präsident der Gilde.
    »Und die Kobolde?«
    »Das ist keine Magie, sondern gewöhnlicher Okkultismus.«
    »Und die Salamander?«
    »Eine ganz natürliche Sache. Niemand kann Einwände dagegen erheben.«
    »Nun, mag sein. Aber sicher bezeichnen sie es als Magie. Ihr kennt sie ja.«
    Die Alchimisten nickten niedergeschlagen.
    »Reaktionäre«, kommentierte Sendivoge, Sekretär der Gilde. »Aufgeblasene Thaumokraten. Was verstehen sie vom Fortschritt? Sie hätten schon vor Jahren so etwas erfinden können, aber haben sie es erfunden? Nein! Denkt nur daran, wie sehr wir das Leben der Leute… nun, verbessern können. Die Möglichkeiten sind enorm.«
    »Bildung«, schlug Silberfisch vor.
    »Geschichte«, meinte Lully.
    »Und natürlich Unterhaltung«, sagte Peavie, Schatzmeister der Gilde. Er war ein kleiner, nervöser Mann. Die meisten Alchimisten neigten dazu, sehr nervös zu sein – weil sie nie wußten, welche Überraschungen die blubbernde Masse im Schmelztiegel für sie parat hielt.
    »Oh, ja«, murmelte Silberfisch. »Auch etwas Unterhaltung.«
    »Einige der großen historischen Dramen«, fuhr Peavie fort. »Stellt es euch vor! Man besorgt sich einige Schauspieler, die es einmal vorführen, und dann können es die Leute so oft sehen, wie sie wollen. Überall auf der Scheibenwelt!« Er überlegte kurz. »Dadurch spart man eine Menge Geld.«
    »Aber es muß geschmackvoll sein«, mahnte Silberfisch. »Wir tragen schließlich die Verantwortung dafür. Wir müssen ein gewisses… ihr wißt schon…« Er sucht nach dem richtigen Wort. »Niveau. Wir müssen ein gewisses Niveau gewährleisten.«
    »Sie werden es nicht zulassen«, sagte Lully düster. »Die Zauberer, meine ich.«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, verkündete Silberfisch. »Hier ist das Licht ohnehin schlecht. Darin sind wir uns einig. Wir brauchen einen klaren Himmel, und wir sollten ein ganzes Stück von der Stadt entfernt sein. Ich glaube, ich kenne einen geeigneten Ort.«
    »Meine Güte, ich kann es noch immer nicht fassen«, sagte Peavie. »Vor einem Monat war es nur eine verrückte Idee, und jetzt funktioniert es schon. Es ist wie Magie! Allerdings keine magische Magie, wenn ihr versteht, was ich meine«, fügte er hastig hinzu.
    »Nicht nur Illusion, sondern echte Illusion«, erklärte Lully.
    »Ich weiß nicht, ob ihr euch das schon überlegt habt, aber…« Peavie zögerte kurz. »Wir könnten damit Geld verdienen. Äh?«
    »Darauf kommt es nicht an«, entgegnete Silberfisch.
    »Nein«, sagte der Schatzmeister. »Nein, natürlich nicht.« Er blickte zu den anderen.
    »Sollen wir es uns noch einmal ansehen?« fragte er schüchtern. »Es macht mir nichts aus, die Kurbel zu drehen. Und, und… Ich bin kaum an diesem Projekt beteiligt gewesen, aber ich habe, äh, das hier mitgebracht.«
    Peavie holte eine große Tüte unter seinem Mantel hervor und legte sie auf den Tisch. Sie kippte zur Seite; einige kleine, weiße und seltsam geformte Brocken rutschten daraus hervor.
    Die Alchimisten starrten darauf hinab.
    »Was ist das?« fragte Lully.
    »Nun…«, begann Peavie unsicher. »Wenn man Mais nimmt und sie in einen Schmelztiegel tut, zum Beispiel in ein Modell Drei, ja, und wenn man dann Öl hinzufügt, wie man es in der Küche verwendet, und wenn man dann einen Deckel drauflegt und die Körner erhitzt, bis es knallt – nein, es kracht nicht, es knallt nur, ohne daß etwas explodiert –, und wenn man dann den Deckel hebt, haben sich die Körner in dieses, äh, Zeug verwandelt…« Er musterte verwirrte, verständnislose Mienen. »Man kann es essen«, sagte er kleinlaut. »Wenn man Butter und Salz hinzugibt, schmeckt’s wie salzige Butter.«
    Silberfisch streckte eine Hand aus, an der diverse Chemikalien Flecken hinterlassen hatten. Er wählte einen kleinen Brocken, steckte ihn sich in den Mund und kaute vorsichtig.
    »Es ist mir ein Rätsel, was mich zu einem derartigen Experiment veranlaßte.« Peavie errötete. »Ich hatte nur so eine Idee. Aus irgendeinem Grund schien es richtig zu sein.«
    Silberfisch kaute auch weiterhin.
    »Schmeckt wie Pappe«, sagte er schließlich.
    »Entschuldigung.« Peavie beugte sich vor, um den Rest des Haufens in die Tüte zu schaufeln. Silberfisch legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Oh, laß nur.« Er griff noch einmal zu. »Die Dinger haben ein gewisses Etwas, nicht wahr? Sie scheinen tatsächlich richtig zu sein. Wie heißen sie?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Peavie. »Ich nenne sie

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