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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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gerade über Remas Geburtstag nach.«
    Sie geht zurück zu unserem Keksschrank und nimmt eine Schachtel mit Lebkuchen von letztem Weihnachten heraus. Allmächtiger Meergott, was will sie denn mit den alten Dingern?
    Ich schaue besorgt die geschälten Kartoffeln, die Nougatrollen und dann die Lebkuchen an. Scheint nicht gut auszusehen für heute Abend!
    Iris folgt meinem Blick und lacht. »Keine Angst! Das Rezept hab ich mir nicht ausgedacht. Ist aus meinem Kochbuch Die Rezepte des alten Schottlands . Ich ändere es nur etwas ab.«
    »Ah – so«, sage ich matt. (Die armen alten Schotten!)
    Na ja, ich schätze, jede Mutter auf der Welt hat irgendwelche Schwächen. Und ich kann ja später immer noch Chips essen. Bis jetzt hat Iris noch nicht gemerkt, dass etliche Tüten schon fehlen.
    »Was ist denn mit Remas Geburtstag?«, plaudere ich so dahin.
    Da lacht Iris schon wieder. Sie scheint ausgesprochen gute Laune zu haben. (Obwohl ich einen Film für Sechzehnjährige geguckt habe.)
    »Überraschung!«
    Überraschung? Das ist das Gleiche wie Geheimnis. Und Geheimnisse sind dazu da, aufgedeckt zu werden. Was könnte Rema denn so Geheimnisvolles für ihren Geburtstag planen?
    Ich denke ein wenig darüber nach (komme aber leider zu keinem Ergebnis) und zähle dann die Messer und Gabeln, die ich noch vor mir habe. Sieben. Na gut, das Ende ist in Sicht! Vielleicht stromere ich gleich doch noch ein bisschen allein durch die Gegend und gönne mir ein Eis. Oder ich finde irgendwo Kenny und Aurora. So weit geht Kenny ja nicht weg. Bestimmt schiebt sie mit ihrem Wägelchen nur rüber zu ihrer Herzensfreundin Bonbon-Bentje.
    Dann fällt mir wieder Livi ein. Die arme Livi! Ich muss meiner Schwester natürlich helfen! Aber erst muss ich Gewissheit haben, ob meine Unglücklich-verliebt-Theorie stimmt.
    »Du wolltest mir sagen, was für eine Krankheit Livi eigentlich hat«, erinnere ich Iris.
    »Ach, weißt du, Malea«, fängt Iris an, »es gibt Tage im Leben, an denen man krank ist, ohne dass man eine Krankheit hat.«
    Hä? Was soll das nun wieder heißen?
    »Also, Livi IST krank?«, frage ich.
    »Warum sollte sie sonst im Bett liegen?«, fragt Iris zurück.
    »Aber sie hat KEINE Krankheit?«, hake ich nach.
    Iris lächelt mich nur stumm an.
    Tzzz! Erwachsene! Geben einem nie klare Antworten.
    »Und Gregory?«, versuche ich es mal anders. »Weiß der, was Livi hat?«
    Iris zuckt mit den Schultern. »Vielleicht.«
    Okay, das sind eigentlich schon genug Infos für mein Geheimagentenhirn. Meerwasserklar, dass Livi auf jeden Fall keine Normalokrankheit hat. Und wenn Iris so grinst, dann … Logo, das deutet auf heftige Liebesgrützenkrankheit hin. Diese Sache wäre also geklärt.
    »Kann ich gleich noch ein bisschen raus?«, frage ich. (Nur noch vier Gabeln zu putzen, hurra!)
    Iris guckt zu mir und dem blöden Silber rüber.
    »Ja, mach nur!«, antwortet sie freundlich, verlangt dann jedoch: »Aber versprich mir, dass du nicht noch mal Filme guckst, die nichts für dich sind!«
    Ich denke eine Blitzsekunde nach. Filme, die nichts für mich sind? Die gucke ich doch nie! Ich gucke nur Agenten-und-Surfer-Filme, die unbedingt was für mich sind. Okay, das kann ich also problemlos zusagen.
    »Versprochen!«, nicke ich lächelnd.
    Und schon ist Iris zufrieden.
    Ruckzuck poliere ich die letzten Gabeln, stopfe das ganze Besteck dann eilig in die Schublade und renne aus der Küche. »Bis nachher!«
    »Komm bitte nicht wieder unpünktlich zum Essen!«, ruft Iris mir hinterher.
    Unpünktlich? Stimmt, das wäre auch eine gute Lösung, Iris’ köstlichem Rezept zu entgehen. Ich könnte einfach sagen, dass ich mich verlaufen habe und tatsächlich ein klitzekleinwenig zu spät nach Hause kommen. Jedenfalls ein sicheres Stück zu spät zu Iris’ köstlichem Nougatkartoffeln-mit-Lebkuchengeschmack-Abendessen.
    Ja. Ich schnappe mir meine Jacke und lasse die Haustür hinter mir ins Schloss fallen. Ich habe über ein paar Sachen nachzudenken.
    Aber erst mal auf zum Bella Roma ! Mhmm … wen könnte ich mir denn hier auf der Straße als Beschattungsauftrag vornehmen? Vielleicht den Typ da in der grünen Jacke?
    Ja, der ist gut. Und ab in die Büsche, Malea Bond!
    Hahaha, macht immer wieder Spaß, Leuten hinterherzuschleichen! Der Typ biegt jetzt in die Hauptstraße mit den großen Mietshäusern ein. Prima, genau meine Richtung. Also unauffällig weiter!
    Huch? Das ist doch dieser Angebertyp aus Livis Klasse! Daniel oder wie der heißt.
    Wie lustig! Ich

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