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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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schwand unsere Angst nicht gerade, als wir den
    Massenmord an 3 000 Menschen mitansehen mußten, die
    gleichsam vor unseren Augen auf grausamste Weise ausgelöscht wurden. So etwas ist dazu angetan, selbst die hartnäckigsten Skeptiker unter uns davon zu überzeugen, daß da draußen
    Menschen lauern, die uns hassen und regelrecht erpicht darauf sind, daß weniger von uns auf der Erde herumlaufen.
    Aber warum hassen sie uns? Unser Führer wußte, warum, als
    er ein paar Tage nach dem 11. September eine Rede an die
    Nation hielt: »Sie wollen, daß wir nicht mehr fliegen, und sie wollen, daß wir nicht mehr shoppen. Aber dieses großartige
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    Land wird sich von den Übeltätern nicht einschüchtern lassen.«
    Wenn ich sage, es gibt keine terroristische Bedrohung, dann
    sage ich damit nicht, daß es keine Terroristen oder keine
    Terroranschläge gibt oder daß es in Zukunft keine
    Terroranschläge mehr geben wird. Es GIBT Terroristen, und sie HABEN schlimme Anschläge verübt und WERDEN das, leider
    Gottes, in nicht allzu ferner Zukunft auch wieder tun. Davon bin ich restlos überzeugt.
    Bloß weil es ein paar Terroristen gibt, befinden wir uns aber noch lange nicht in einer besonders bedrohten oder gefährdeten Lage. Wenn aber Bush und Konsorten von Terroristen sprechen, tun sie so, als ob es Millionen von ihnen gäbe, als ob sie überall wären und als ob das auf alle Zeiten hinaus so bleiben würde.
    Cheney hat das als die »neue Normalität« bezeichnet, ein
    Zustand, der »das Leben in Amerika permanent prägen wird«.
    Das hoffen sie aber nur.
    Sie nennen es den Krieg gegen den »Terror«. Wie, bitte schön, führt man eigentlich Krieg gegen ein Substantiv? Kriege werden gegen Staaten geführt, gegen Religionsgemeinschaften oder
    gegen Völker. Sie werden nicht geführt gegen Substantive oder Probleme, und bislang hat das noch jedes Mal, wenn es versucht wurde - der »Krieg gegen die Drogen«, der »Krieg gegen die
    Armut« -, das Scheitern der Kriegsanstrengungen zur Folge
    gehabt.
    Unsere Führer möchten uns glauben machen, daß dies ein
    Guerillakrieg ist, geführt von Tausenden ausländischer
    Terroristen/Soldaten, die heimlich in unserem Land leben. Aber das ist es nicht, was sich hier abspielt, und es ist höchste Zeit für einen Realitätscheck. Amerikaner werden sehr selten vom
    internationalen Terrorismus und so gut wie nie auf
    amerikanischem Boden ins Visier genommen. Im Jahr 2000
    betrug die Wahrscheinlichkeit, als Amerikaner in den
    Vereinigten Staaten einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen, exakt Null. Im Jahr 2002 betrug diese Wahrscheinlichkeit erneut
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    exakt NULL. Und im Jahr 2003, während ich dies schreibe,
    erlaube ich mir die Frage: Wie hoch ist die Gesamtzahl der
    Menschen, die in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr einem Terrorakt zum Opfer gefallen sind? Null. Selbst im tragischen Jahr 2001 betrug euer Risiko als Amerikaner, in diesem Land
    euer Leben bei einem Terrorakt zu verlieren, gerade einmal l zu 100000.
    Im Jahr 2001 war es viel wahrscheinlicher, daß ihr an der
    Grippe oder einer Lungenentzündung dahinscheidet (l :4500),
    euch selbst das Leben nehmt (1:9 200), einem Mord zum Opfer
    fallt (l : 14000) oder bei einem Verkehrsunfall ums Leben
    kommt (l : 6 500). Aber hat sich jemand wegen der Gefahr
    verrückt gemacht, auf der Fahrt mit dem Auto zu einer
    Konditorei, wo man sich von einem hustenden Jugendlichen ein Herzkrankheiten förderndes süßes Stückchen geben läßt, sein
    Lebenslicht auszuhauchen? Nein. Die Selbstmordrate allein
    bedeutet, daß IHR im Jahr 2001 eine größere Gefahr für euch
    selbst dargestellt habt als alle Terroristen zusammengenommen.
    Sämtliche oben zitierten Todesursachen sind weitaus
    wahrscheinlicher als der Tod durch Terrorismus, aber deswegen werden keine neuen Gesetze verabschiedet, keine Länder
    bombardiert, keine Milliarden Dollar pro Monat an zusätzlichen Mitteln bereitgestellt, keine Einheiten der Nationalgarde
    entsandt und kein Alarm der Stufe Orange ausgelöst.
    Genausowenig bringt CNN deswegen am unteren
    Bildschirmrand fortlaufende Textbänder mit Details, die uns in heillose Panik versetzen. Auch in der Öffentlichkeit keine
    Reaktion, abgesehen vielleicht von Gleichgültigkeit,
    Verdrängung oder, bestenfalls, jener achselzuckenden
    Akzeptanz, daß derlei Tragödien nun mal zum Leben gehören.
    Aber wenn auf einmal so viele Menschen so grausam getötet
    werden, und dann auch noch live im Fernsehen,

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