Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
Vom Netzwerk:
große Sterben ist vorüber. Du bist jetzt sicher. Grab einfach weiter brav nach Plastik, und alles wird gut.

    Anne Coulter Moore: Urgroßvater, wie hast du überlebt?
    Michael Moore: Deine Urgroßmutter und ich waren auf Reisen im Ausland, als das große Sterben losging. Wir überlebten, weil wir irgendwo in der Großen Ölregion auf eine Höhle stießen, in der ein Haufen Nahrungsmittel und Mobiltelefone und ein
    FedEx-Karton lagen. Ich hätte niemals gedacht, daß jemand so lange in einer Höhle überleben könnte, ohne entdeckt zu
    werden. Aber wir schafften es, genauso wie die Leute, die vor uns in der Höhle gelebt hatten. Was mir allerdings seltsam
    vorkam, war, daß in der Höhle ein Dialyseapparat stand. Ich
    mußte immer wieder daran denken, daß vielleicht, aber nein, das war doch unmöglich…

    Anne Coulter Moore: Dad sagt, daß er hofft, daß du und Urgroßmutter wieder zu uns ziehen, damit wir alle es wärmer haben. Obwohl ich wütend bin auf dich, weil du das ganze Öl
    -133-
    verbraucht und nicht mal einen Kanister für uns aufgehoben hast, wäre es schön, euch bei uns zu haben und zusammen unter der Familiendecke zu kuscheln, wenn die Temperaturen wieder unter Null fallen und wir die Nachbarn nicht überreden können, zu uns herüberzukommen. Einmal war es so kalt, daß wir ein paar Tiere unter die Decke geholt haben. Das war zwar
    wärmer, aber die haben so gestunken, daß ich nicht einschlafen konnte. Mom sagt, daß ihr manchmal sogar draußen geheizt habt, damit ihr ohne Jacken herumstehen und Drinks schlürfen konntet. Könnten du und Urgroßmutter nicht bei uns wohnen?
    Michael Moore: Aber natürlich, sehr gerne. Ich fürchte nur, daß wir, alt wie wir sind, auch ziemlich stinken.

    Anne Coulter Moore: Mom hat gesagt, daß du in einem dieser Ölkriege ein paar Minuten lang berühmt warst, weil du wegen irgend etwas herumgebrüllt hast. Aber alles, was wir haben, ist dieses alte Bild von dir mit offenem Mund, auf dem du auf etwas deutest. Und du benutzt dazu zwei Finger! Worüber hast du dich so aufgeregt? Über das Öl?
    Michael Moore: Ähm, also, Urgroßmutter erlaubt mir nicht darüber zu reden, solange sie noch am Leben ist. Sie hat sich an dem Abend in Schale geworfen und alles, und sie war so schön und… Gibst du mir das Bild, Kleine? Ich fange schon an,
    Buhrufe zu hören!

    Anne Coulter Moore: Natürlich, hier hast du es. Danke, Urgroßvater! Irgendwelche letzten Worte? Die Kerze ist fast abgebrannt.
    Michael Moore: Ja, weißt du, wenn ich jetzt so zurückblicke, dann waren die zehn Jahre zwischen 2005 und 2015 die
    entscheidenden zehn Jahre in der Geschichte unserer Spezies.
    Viele von uns wollten die anderen vor der Gefahr warnen, daß uns das Öl ausgeht, aber kaum jemand hörte ihnen zu. Es gab
    -134-
    gute Menschen, Menschen, die sich für ihre Mitmenschen, für
    die Kinder und für die Erde einsetzten. Wir haben gekämpft,
    aber wir haben nicht entschlossen genug gekämpft. Die Kräfte der Selbstsucht und Habgier waren stärker. Sie schienen erpicht darauf, uns auszurotten, und fast hätten sie das auch geschafft.
    Es tut mir leid. Es tut uns leid. Vielleicht macht ihr es ja besser.

    Genau in dem Moment, als ich gerade so richtig predigte und
    rührselig wurde, schreckte ich von kaltem Schweiß bedeckt auf und murmelte etwas von einer überfälligen Rechnung von einer Trockenreinigung aus Toledo. Mit einem Ruck saß ich
    kerzengerade im Bett, bevor mir klarwurde, daß alles nur ein Traum gewesen war und so etwas Lächerliches in Wahrheit
    niemals würde passieren können. Also legte ich mich wieder
    hin, kuschelte mich unter meine elektrische Heizdecke und war bald schon wieder vom Schlaf und süßen Träumen von
    tanzenden Tofutti-Eiscremes umhüllt…

    -135-
    FOUR

    Die Vereinigten Staaten von Buuh!!

    Es gibt keine terroristische Bedrohung.
    Beruhigt euch. Entspannt euch, hört aufmerksam zu und
    sprecht mir dann langsam nach:
    Es gibt keine terroristische Bedrohung. Es gibt keine
    terroristische Bedrohung!
    ES… GIBT… KEINE… TERRORIS TISCHE…
    BEDROHUNG!

    Fühlt ihr euch besser? Nicht wirklich, stimmt's? Ich weiß, es ist verdammt schwer. Erstaunlich, wie schnell diese Überzeugung
    so tief in unser kollektives Bewußtsein gehämmert wurde, daß heute das ganze Land, ach was, die ganze Welt nur so von
    Terroristen wimmelt. Überall laufen bösartige Verrückte Amok, die nur ein Ziel verfolgen: Alle lebenden amerikanischen
    Ungläubigen abzumurksen.
    Natürlich

Weitere Kostenlose Bücher