Volle Deckung Mr. Bush
seinen Ehepartner verprügelt hat. Und in Bundesstaaten wie New York sind sogar 59 Prozent dafür, alle Faustfeuerwaffen zu verbieten.
Bei der Wahl im Jahre 2000 schaffte es die Organisation gegen Gewalttaten durch Schußwaffen und für eine bessere
Waffenkontrolle, »The Brady Campaign to Prevent Gun
Violence«, für die Wahlniederlage von neun der zwölf
Kandidaten zu sorgen, die auf ihrer »Liste der gefährlichen
Zwölf (Dangerous Dozen)« standen. Auf dieser Liste waren
diejenigen Abgeordneten aufgeführt, die von der Waffenlobby
bedeutende finanzielle Zuwendungen bekommen hatten. Die
Organisation der Waffenlobby NRA gab in diesem Jahr mehr als 20 Millionen Dollar aus, wobei das meiste Geld in zwei Staaten
- Michigan und Pennsylvania floß, in denen es viele Jäger gibt, weil man hoffte, daß dort Gouverneure gewählt würden, die
gegen eine strengere Schußwaffenkontrolle waren, und Al Gore
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darüber hinaus dort eine Niederlage erleiden würde. Aber was passierte tatsächlich? Gore gewann in beiden Staaten, und die Einwohner von Michigan und Pennsylvania wählten
Gouverneure, die die NRA vorher als »Waffengegner«
bezeichnet hatte. Bei derselben Wahl wurde der von der NRA
unterstützte republikanische US-Senator von Michigan Spencer Abraham von einer für Waffenkontrolle eintretenden
demokratischen Kandidatin besiegt.
Darüber hinaus hat die NRA den Kontakt zu den Ansichten
ihrer eigenen Mitglieder völlig verloren, was eine von dem in Lansing sitzenden Marktforschungsunternehmen EPIC-MRA
durchgeführte Meinungsumfrage unter NRA-Mitgliedern in
Michigan beweist:
• 64 Prozent der NRA-Mitglieder sind für eine obligatorische Registrierung aller privaten Verkäufe von Handfeuerwaffen;
• 59 Prozent befürworteten die Bestimmung, daß Schußwaffen
nur ungeladen aufbewahrt werden dürfen;
• 68 Prozent unterstützten die Aufstellung allgemeiner
Sicherheitsstandards für heimische und importierte
Schußwaffen;
• 56 Prozent unterstützten ein Gesetz, das eine fünftägige
Wartezeit vorsieht, bevor eine gekaufte Waffe ausgehändigt
werden darf;
• 55 Prozent waren dafür, Hochleistungsmagazine, die
sogenannten High-Capacity-Magazine, zu verbieten.
AMERIKANER MÖCHTEN, DASS MAN IHNEN IHRE
WAFFEN AUS DEN KALTEN, TOTEN HÄNDEN REISST! Nur
25 Prozent von ihnen besitzen eine Waffe. Die meisten wissen, daß sie weniger sicher sind, wenn sie eine Waffe im Haus
haben. Warum ist das so? Weil seit der Ermordung Kennedys
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mehr als eine Million Amerikaner von Schußwaffen getötet
wurden. Wir hätten nicht einmal so viele von unseren
Landsleuten töten können, wenn wir weitere 15 Vietnamkriege
geführt hätten! Das bedeutet, daß jeder Amerikaner jemanden kennt, der irgendwann erschossen wurde. Und ihr wißt
vielleicht, was geschieht, wenn so viele Leute die Tragödie des Waffenmißbrauchs oder fahrlässigen Umgangs mit Waffen
selbst mitangesehen haben: Sie beginnen, diese Schußwaffen zu hassen! Und dies gilt für die meisten Bürger des Landes.
Acht von zehn Amerikanern sind der Meinung, daß
jedermann in ihrem Land krankenversichert sein sollte. Und 52 Prozent geben an, sie seien willens, mehr Steuern oder
höhere Versicherungsbeiträge zu zahlen, um dies zu
ermöglichen. Es ist eigentlich nicht erstaunlich, daß wir eine nationale Krankenversicherung wollen, da wir schon bisher pro Kopf 4 200 Dollar im Jahr zahlen, während die Beitragssätze in Ländern mit einer allgemeinen Gesundheitsversorgung viel
geringer sind: 2 400 Dollar in Deutschland; 2 300 Dollar in
Kanada und 1400 Dollar in Großbritannien.
JAWOHL, DIE AMERIKANER SIND SOZIALISTEN UND SIE
WOLLEN EINE SOZIALISIERTE MEDIZIN! Warum? Weil sie
irgendwann mal krank werden! Wer wird denn niemals krank
und wer möchte nicht, daß ihm dann geholfen wird? Ich bitte
euch, zu dieser Erkenntnis braucht man kein Hirn. So viele
Millionen haben es doch schon erlebt, wie sich wegen eines
einzigen Unfalls oder einer schlimmen Krankheit die
Ersparnisse eines ganzen Lebens in Luft aufgelöst haben. In diesem Moment ist es ihnen egal, was es kostet. Sie möchten einfach wieder gesund werden. Wenn erst mal die Gelenke der
Babyboomer wegen ihrer Arthritis schrecklich wehtun und sie
einen oder beide Hoden verlieren, dann sollt ihr mal sehen, wie schnell man hierzulande eine allgemeine Gesundheitsversorgung einführen wird. Der einzige Grund, warum wir bisher noch
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keine haben, ist doch der: Die
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