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Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Vollendet - Der Aufstand (German Edition)

Titel: Vollendet - Der Aufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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JuPos erschossen hast?«
    »Jepp.«
    »Hast du dich echt mit einer Maschinenpistole aus dem Gefängnis freigeschossen?«
    »Klar, warum nicht?«
    Und das Beste ist, dass die gestorchten Kids – die sogar unter Wandlern als Bürger zweiter Klasse gelten – dank ihm nun zur Elite gehören.
    Starkey sagt, die Storche bekommen zuerst etwas zu essen? Dann bekommen sie auch zuerst etwas. Starkey sagt, sie dürfen in den besten Betten schlafen, die am weitesten von den stinkenden Entlüftungsschlitzen entfernt sind? Dann dürfen sie in den besten Betten schlafen. Sein Wort ist Gesetz. Sogar die Leute, die das Geheimversteck leiten, wissen, dass sie Starkey zufriedenstellen müssen, denn wenn sie sich ihn zum Feind machen, dann ist jeder Wandler dort ihr Feind.
    Starkey richtet sich ein und geht davon aus, dass er bis zu seinem siebzehnten Geburtstag dort bleiben wird. Doch dann werden sie von der AUF mitten in der Nacht abgeholt und weggebracht. Die AUF mischt sie wie ein Kartenspiel und verteilt sie auf andere Geheimverstecke.
    »So funktioniert das eben«, erfahren sie. Dieses Verfahren hat, wie Starkey nach und nach herausfindet, zwei Gründe. Zum einen kommen die Jugendlichen ihrem Ziel, wo auch immer das sein soll, auf diese Art immer näher. Zum anderen wird verhindert, dass sich dauerhafte Allianzen bilden. Statt des Einzelnen wird die Gruppe zerteilt, damit keiner aus der Reihe tanzt.
    Dieser Plan geht bei Starkey allerdings nach hinten los, denn es gelingt ihm, in jedem Geheimversteck das Ansehen der anderen zu gewinnen und seine Glaubwürdigkeit bei mehr und mehr Jugendlichen aufzubauen.
    Überall begegnet er Wandlern, die sich für Alphatiere halten und die Führung übernehmen wollen. In Wahrheit sind sie aber Betatiere und warten nur auf ein Alphatier, das sie unterwirft. Jedes Mal findet Starkey eine Gelegenheit, sie herauszufordern; er besiegt sie und weist ihnen einen Platz weiter unten in der Hierarchie zu. Dann folgt die nächste mitternächtliche Fahrt, wieder werden die Karten neu gemischt, wieder geht es in ein anderes Geheimversteck. Jedes Mal lernt Starkey einen neuen Kniff, perfektioniert seine Fähigkeit, die verängstigten und wütenden Jugendlichen um sich zu sammeln und aufzurütteln. Eine bessere Lehrwerkstatt für Menschenführung als die Geheimverstecke der Anti-Umwandlungs-Front gibt es nicht.
    Und dann kommen die Särge.
    In das letzte Geheimversteck werden lackierte Holzsärge mit glänzendem Satinfutter geliefert. Die meisten Jugendlichen sind entsetzt, Starkey ist nur amüsiert.
    »Rein mit euch!«, fordern die Widerstandskämpfer sie auf, die schwer bewaffnet sind wie ein Sondereinsatzkommando. »Keine Fragen, legt euch einfach rein. Zwei in eine Kiste!«
    Einige zögern, aber die schlaueren Wandler suchen sich schnell einen Partner, als wäre plötzlich Tanzen angesagt. Wer will schon in einen Sarg mit jemandem, der dick, ungewaschen oder aufdringlich ist. Trotzdem warten sie noch ab, bis Starkey mit einem Nicken sein Einverständnis gibt.
    »Wenn die uns begraben wollten«, erklärt er ihnen, »hätten sie es schon lange getan.« Er hat mehr Einfluss auf die Jugendlichen als die bewaffneten Widerständler.
    Als Partnerin für die Transportkiste sucht er sich ein Irrlicht von einem Mädchen aus, dem richtiggehend schwindelig wird, als er sie erwählt. Dabei mag er sie gar nicht besonders. Aber sie ist so zierlich, dass sie kaum Platz braucht. Nachdem sie sich Brust an Rücken in den Sarg gelegt haben, gibt man ihnen noch eine Sauerstoff-Flasche. Dann werden sie in der dunklen Kiste eingeschlossen.
    »Ich habe dich immer gemocht, Mason«, sagt das Mädchen, dessen Name ihm nicht mehr einfällt. Er ist überrascht, dass sie seinen Vornamen kennt, da er ihn nie verwendet. »Von allen Jungs in den Geheimverstecken bist du der einzige, der mir ein Gefühl der Sicherheit gibt.«
    Er antwortet nicht, sondern drückt ihr nur einen Kuss auf den Hinterkopf, um das Bild vom sicheren Hafen im Sturm zu festigen. Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass sich andere bei ihm geborgen fühlen.
    »Wir … könnten … du weißt schon …«, schlägt sie schüchtern vor.
    Er ruft ihr die klaren Anweisungen der AUF-Leute in Erinnerung.
    »Keine außerplanmäßigen Aktivitäten«, hatte es geheißen, »sonst verbraucht ihr zu viel Sauerstoff und erstickt.« Starkey weiß nicht, ob das stimmt, aber es ist ein gutes Argument. Auch wenn sie dumm genug wären, ihr Schicksal herauszufordern, wäre sowieso

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