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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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20 000 Hertz. Und da begann sich ihr Gesicht zu verzerren. Diesmal fuhren die Hände nicht mehr zu einer frischen Blinddarmwunde, sondern zu dem Schädel mit dem für Ultraschall hochempfindlichen Deneber-Gehirn.
    Ich strahlte sie aus größter Nahe mit dem Schallfenster an. Jetzt schrie sie wild. Indessen Hannibal auf meinen Ruf hin zur Handtasche stürzte und den auffallend großen Lippenstift herausangelte, schaltete ich das Gerät ab und fesselte sie mit einigen schnellen Griffen durch Fuß- und Handschellen. Sie schrie noch, als wir bereits den Aktivierungssender innerhalb der Lippenstift-Hülse entdeckt hatten.
    Ich drückte vorsichtshalber auf den sichtbar werdenden Knopf, damit unsere Ladungen ja nicht im letzten Augenblick hochgingen.
    Das „Ding“ in der Gestalt der Gundry Ponjares sah mich aus haßfunkelnden Augen an.
    Als das geschah, gingen im Deneber-Stützpunkt unsere thermetisch wirksamen Ato-Bomben hoch. Gleichzeitig landeten atomar bewaffnete Flugpanzer der GWA vor der Höhle mit der Rohrbahn. Dort gab es ein schweres Energiegefecht mit fünf Kampfrobotern, die im geschlossenen Einsatz mit marsianischen Hitzestrahlern erledigt wurden.
    Ebenfalls zur gleichen Zeit überflogen 30 Spezialmaschinen mit Ultraschallkanonen das Werk und die Wohnstadt. Zwei neuartige Nachahmungen mit Organen aus Kunstgewebe und Plastik sanken schreiend zusammen. Die Piloten gingen nicht höher als auf 30 000 Hertz. Das genügte bereits vollkommen, und die echten Menschen wurden nicht geschädigt. Er dauerte auch nicht lange.
    Bereitstehende Sonderkommandos schritten sofort zum Abschuß der halben Roboter, die nur so lange aktionsunfähig waren, wie eben der Schallbeschuß anhielt. Das waren die zwei neuen Typen, die unerkannt durch die Röntgenaktion gekommen waren.
    Das dritte Ding, eben Gundry Ponjares, war eine hochseltene Ausnahme! Sie hatte tatsächlich einen wirklich menschlichen Körper, nur hatte die echte Gundry Ponjares ganz bestimmte Voraussetzungen zur Direktverpflanzung des Deneber-Gehirns aufgewiesen. Deshalb auch die tatsächliche TB-Erkrankung, der Blinddarm und die makellosen Röntgenbilder.
    Das Werk war durch den Schalleinsatz garantiert gesäubert. In der Deneber-Zentrale fanden überhaupt keine Kämpfe statt, da die Mikrobomben in der Enge des Höhlensystems furchtbar gewirkt hatten.
    Informationen über die Ultraschall-Empfindlichkeit gingen nach Asien und Rußland. Wir wußten nicht, ob es dort nicht ebenfalls Nachahmungen gab. Es stand aber fest, daß die irdische Zentrale der Fremden in den Bighorn-Bergen gelegen hatte.
    Nach der Blitzoperation durch unsere GWA-Chirurgen wurden die entfernten Spulen durch eine nicht erfolgte Kontaktgabe zur Zündung gebracht. Sie verbrannten mit einer sehr heißen Flamme, und als mir das gesagt wurde, bekam ich nachträglich noch das Zittern.
    Hannibal lag neben mir im gleichen Zimmer. Es war in der Werkklinik von Sweet-Water.
    Spät am Abend besuchte uns der Alte. Er war erschöpft, jedoch war sein Gesicht ein einziges Strahlen.
    „Und jetzt will ich wissen, wie Sie auf die absurde Idee mit dem Ultraschall kamen“, knurrte er freundschaftlich. „Fühlen Sie sich schon kräftig genug?“
    Ich war es, und so sagte ich leise:
    „Als sie vor Wochen am Blinddarm operiert wurde, vergaß ich nach dem Besuch meine Mütze. Im Nebenzimmer lief ein Ultraschallschneider an, und als der Ton unhörbar wurde, bekam sie wahnsinnige Schmerzen. Sie war schlau genug, anstatt zum Schädel an die frische Wunde zu greifen. Das Ding reagierte unerhört schnell. Später zog sie mir die Würmer aus der Nase. Sie gab den psychologischen Bericht an die führenden Deneber, die mich danach für einen unzufriedenen und deshalb beeinflußbaren Mann hielten. Wäre das nicht so gewesen, hätten sie uns nicht mehr lebend entkommen lassen. Das war der erste Fehler, aber der zeichnete sich erst später ab. Bis zu unserer Entführung hielt ich diesen Fehler noch für liebevolles Wohlwollen.“ Der Zwerg grinste versteckt. Ich achtete nicht darauf.
    „Ja, und dann wurden uns im Deneber-Stützpunkt die Hitzeladungen in den Körper montiert. Die Kerls arbeiteten ebenfalls mit einem U-Schall-Schneider, doch dabei beobachtete ich, daß sie vorher dicke Schutzhelme über die Köpfe streiften. Das wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, wenn einer von den Nachahmungen besser aufgepaßt hätte. Er hatte seinen Helm noch nicht auf, als die Maschine bereits U-Schall erzeugte. Ich sah ihn bald

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