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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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hinsehen, als sich der Kleine übergab. Mir graute vor dieser Maschine, die im Sinne des Wortes lebenden Nachwuchs gebar. So wurden also die Imitationen hergestellt! Was da in den Kesseln brodelte, konnte nur organisches Gewebe in seiner ursprünglichen Form sein. In anderen Spezialgeräten mochte es nach den Erfordernissen verarbeitet werden.
    Wir folgten einem kurzen Gang, und da brach plötzlich das Tageslicht herein. Vor uns lag eine weite Öffnung, die direkt ins Freie führte.
    Auf der linken Seite wichen die Felswände einer durchsichtigen Kunststoffwand. Dahinter erkannte ich Anlagen, die nur zu einer zentralen Schaltstation gehören konnten.
    Die Gleitplatte hielt vor einer kaum erkennbaren Tür an, und so konnte ich nur einen winzigen Ausschnitt der sichtbaren Landschaft erblicken. Direkt gegenüber wuchteten steile Felswände in die Höhe. Da raunte der Kleine:
    „Eine sehr tiefe Schlucht, denke ich. Also sind wir doch nicht weit unter der Erde. Nur die Bahnverbindung und die wichtigen Anlagen dürften unter den Felsen liegen. Wo sind wir hier?“
    Die eine Kampfmaschine drehte ruckartig den Kopf, und so zuckte ich nur kaum merklich mit den Schultern. Ich wußte es auch nicht, und eine annähernde Ortsbestimmung war im Augenblick unmöglich. In der näheren Umgebung des Laramie-Beckens gab es so viele mächtige Gebirgszüge und so viele Schluchten, Canons und sonstige Täler, daß man kaum einen annähernden Überblick erlangen konnte.
    Die Tür glitt auf, und wir traten zögernd ein. Erst nach Augenblicken öffnete sich im Hintergrund der Schaltzentrale eine andere Tür, und der lange, dürr wirkende Körper eines echten Denebers erschien. Die großen Augen unter der nach vorn gewölbten Stirn hefteten sich zwingend auf uns.
    Hinter ihm erschienen noch acht andere Deneber, und anschließend folgten einige Nachahmungen, die mir teilweise bekannt waren. Nun war mir der Weg klar, auf dem sie aus dem Werk verschwunden waren.
    Wir heuchelten die überraschten Leute. Hannibal wich zurück zur Wand, und ich ächzte rauh:
    „Was … was ist das? Wer sind Sie?“
    Der Fremde lächelte nicht. Das schien es bei dieser Rasse nicht zu geben. Dafür fragte er in einem einwandfreien Englisch:
    „Sie hatten uns bisher für asiatische Agenten gehalten? Uns ist bekannt, daß Ihr Land mit diesem Staat in einem Konflikt lebt.“
    „Wer sind Sie?“ keuchte ich, und da setzte er zu einer Erklärung an, die uns längst bekannt war. Er war schonungslos offen und erklärte auch die Absichten der kleinen denebischen Invasionstruppe.
    Ich sollte gleich darauf erfahren, weshalb er es getan hatte.
    „Wir stellen fest, daß Sie durch Ihre Anordnung die Übernahme der Raumschiffwerke sabotiert haben. Nur wenige Sonderausführungen konnten im Werk bleiben, alle anderen mußten durch die Untersuchungen zur sofortigen Flucht gezwungen werden. Ist Ihr menschlicher und deshalb beengter Verstand fähig, meine Ausführungen im nötigen Umfang zu begreifen?“
    Hannibal sagte keinen Ton. Ich sah mich verwirrt um, ehe ich langsam nickte. Dazu murmelte ich heiser:
    „Ja, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil ich schon immer der Ansicht war, daß es außer uns noch anderes intelligentes Leben im Universum geben müßte. Sie sehen mich mit dem Gedanken also vertraut, weshalb ich Ihnen Glauben schenken will. Ich habe auch Ihre Roboter gesehen und jetzt Sie. Das ist überzeugend.“
    Er blickte mich sinnend an und wechselte einige Worte mit den umstehenden Denebern. Es waren alles Wissenschaftler, wie er erklärt hatte.
    Sie waren schon seit drei Jahren auf der Erde. So lange liefen auch schon die Teillieferungen der irdischen Industrien. Niemals wären wir darauf gekommen, wenn sich nicht die Sache mit dem Wahnsinnigen ereignet hätte.
    Aus den offenen Erklärungen des Fremden ging einwandfrei hervor, daß er uns für vollkommen ausgeschaltet hielt. Wir waren ungefährlich geworden, jederzeit konnte er uns vernichten. So konnte er also sprechen. Dennoch verkannte ich in dem Augenblick den tieferen Sinn der Maßnahme!
    „Wir sehen Sie vernünftig“, fuhr er sachlich fort. „Wie wir bemerkt haben, reagieren Sie nicht auf hypnotische Einflüsse. Wieso kommt das? Sie sind die beiden ersten Menschen, die auf den starken Strahl zur Lähmung des bewußten Willens nicht ansprechen.“
    „Bemerkt?“ echote Hannibal zweifelnd. „Wieso haben Sie das bemerkt?“
    Wieder brandete ein kurzes Gespräch auf. Sie sagten nichts über die mechanischen

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