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Vom anderen Ende der Welt: Roman (German Edition)

Vom anderen Ende der Welt: Roman (German Edition)

Titel: Vom anderen Ende der Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liv Winterberg
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die anderen darum, und kein Gedankekonnte verlorengehen. Und wenn doch einer verlorenging, war er nicht wichtig gewesen.
    Es war merkwürdig, die beiden zu beobachten. Sie teilten das Haus, in der Nacht jedoch legten sie sich weit voneinander entfernt nieder. Das Essen nahmen sie gemeinsam ein, und oft war es Mary, die kochte. Jeder konnte sehen, dass sie zusammengehörten, und doch benahmen sie sich, als würden sie es nicht wissen. Wenn sie unterwegs waren und sammelten, was ihnen in die Finger fiel, redeten sie viel miteinander, doch immer bewahrten sie dabei einen unerklärlichen Abstand. Niemals berührten sie sich, dabei war es so einfach: die Hand heben und auf die Haut des anderen legen. Zwei Menschen, die so offensichtlich zusammengehörten, so weit voneinander entfernt zu sehen, schmerzte Owahiri. Carl hatte helle Augen, aber er schien kein sonderlich helles Herz zu besitzen.
    Mary war stehen geblieben. Sie schaute sich um und winkte ihm zu. »Owahiri, warum folgst du uns?«
    »Wenn du etwas brauchst, bin ich da.«
    »Wir könnten ein Boot gebrauchen. Morgen. In der Früh«, antwortete Carl an ihrer Stelle.
    Die Augen der Frau waren dunkel. Für einen Moment trafen die dunklen und die hellen Augen einander und hielten sich fest. Doch Carl ließ los und sprach in die Leere. »Dann können wir uns der Entwicklung der Vogelpopulationen auf den anderen Inseln widmen. Gern würde ich mit Moorea anfangen.«
    »Gut, wir treffen uns am Strand an der umgeknickten Palme, dort hole ich euch ab.«
    Wortlos verschwand Carl im Wald. Verwundert schaute Owahiri ihm hinterher.
    »Er hat Kopfschmerzen«, sagte Mary entschuldigend und fasste sich, um ihre Worte zu unterstreichen, an die Stirn. »Wollen wir ein Stück laufen?«
    Owahiri ergriff ihren Beutel und warf ihn sich auf den Rücken. Dann schritt er aus.
    »Warum sprichst du unsere Sprache so gut?«
    »Omai hat sie mich gelehrt.«
    »Du hast Omai kennengelernt?«
    »Ja, wir waren Freunde.«
    »Wie geht es ihm?«
    Owahiri zuckte die Schultern. »Das weiß niemand. Aber er hat viel erzählt, damals. Er hat sich in London wohlgefühlt, er sagte, dass es ein Meer aus Häusern ist. Mit Häusern aus Steinen. Ich glaube, er fühlte sich England näher, wenn er mit mir die Sprache übte.«
    »Ich habe ihn einmal gesehen. Auf mich wirkte er stets aufgeregt und überdreht.«
    Owahiri lachte. »Er hatte ein großes Herz. Alles hat er verteilt, vor allem das Metall. Wir mussten nicht mehr warten, bis welches von versunkenen Schiffen angespült wurde.«
    »Das war ein feiner Zug von Omai.«
    Owahiri schaute auf das Wasser hinaus. »Ihr habt uns vieles mitgebracht. Omai hat auch vieles mitgebracht. Aber nicht genug, denn nun möchte jeder ein Stück Eisen.«
    »Ja, vielleicht wäre es für beide Seiten besser gewesen, wenn die Südsee uns ewig unbekannt geblieben wäre.« Marys Ton war unergründlich geworden, ihre Miene ernst.
    Sie hatte spazieren gehen wollen. Wie waren sie auf dieses Thema gekommen? Owahiri lächelte sie an. »Wer weiß, was die Götter mit uns vorhaben. Vertrauen wir ihnen einfach.«
    Sie liefen weiter und schwiegen, bis sie die Hütte erreichten. Carl saß im Schatten eines Baumes und schlief.
    »Heute Abend feiern wir ein Fest«, sagte Owahiri. »Ihr seid herzlich willkommen.«
***
     
    Das Herz schlug Mary bis in den Hals, dass sie dachte, daran ersticken zu müssen.
    Der junge Mann beugte sich über das Mädchen und schob seine Finger zwischen ihre Beine. Sie streckte sich und drückte ihm ihre rechte Brust auf die Lippen, während zwischen seinen Beinen die Lust unübersehbar anschwoll.
    Mehrfach hatte Mary diese Zeremonie inzwischen erlebt und immer wieder den Blick auf den Boden geworfen und nur den Geräuschen gelauscht. Die Umstehenden begannen den Gesang und klatschten rhythmisch in die Hände.
    Carl stand im Gedränge hinter ihr, sein Körper an den ihren  gepresst. Seine Haut war feucht vom Schweiß, und er roch erdig.
    Mary wagte es nicht, sich umzudrehen. Sie ließ ihren Blick, wo er war, auf dem nackten Paar. Dort war er in Sicherheit. Der junge Mann schob sich über das Mädchen, das seine Beine spreizte. Er ergriff sein Gemächt und führte es ein. Das Mädchen schloss die Augen und sog die Luft ein. Die ersten Stöße waren sanft und langsam, dann wurden sie schneller. Die Beine des Mädchens umklammerten das Gesäß des Jungen und pressten ihn noch tiefer in sich hinein. Ihre Brüste bewegten sich unter dem Rhythmus seiner Stöße. Er

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