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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Und jetzt wollte diese unaussprechlich mächtige und umwerfend gut aussehende Kreatur mich küssen, und ich wollte darüber diskutieren?
    Er schenkte mir sein umwerfendes Lächeln und streckte noch einmal seine Hand aus. Verdammt, er war wirklich heiß. War er so schön, weil er kein Mensch war? Unsere Blicke trafen sich, seine Augen strahlten eine Macht und eine Leidenschaft aus, die eine weitere Hitzewelle durch meinen Körper jagte.
    Schnell senkte ich den Blick und schluckte hart, um meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Wut, die plötzlich in meinem Bauch brannte, half mir, als ich zu begreifen begann, was gerade geschah.
    »Nun … ja«, sagte ich knapp. »Ich bin da irgendwie komisch.« Ich wusste nicht, was er war, aber ich wusste, dass er unglaublich mächtig war, und ich hatte plötzlich vor etwas anderem Angst als vor einem schmerzhaften Tod.
    »Ich wäre … entehrt«, erklärte ich mit klopfendem Herzen, »wenn ich mich einer solchen Annäherung nicht widersetzen könnte, weil mir mein Wille genommen worden ist.«
    Er schwieg ein Dutzend Herzschläge lang, während ich auf den Tisch starrte, der vor der Feuerstelle stand. Ich hatte nicht gewollt, dass es sich wie eine Anklage anhörte, aber ich wollte auch sicher sein, dass ich mich verständlich ausgedrückt hatte. Kalter Schweiß lief mir über den Rücken, während ich auf seine Reaktion wartete.
    »Du darfst mich ansehen, Kara Gillian«, sagte er schließlich. Seine Stimme war immer noch leise, aber sie erfüllte den ganzen Kellerraum. »Ich gebe dir mein Wort, dass ich dich nicht noch einmal entehren werde.«
    Eigentlich wollte ich erleichtert aufseufzen, aber stattdessen suchte ich vorsichtig nach seinem Blick. Er stand da, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und betrachtete mich mit diesen alten und so mächtigen Augen. »Ich werde dich nicht entehren«, wiederholte er. »Aber ich würde dir das geben, wonach du dich sehnst.« Wieder streckte er mir die Hand entgegen.
    Es schnürte mir die Kehle zusammen, während ich auf seine Hand starrte. Er wusste es. Was immer er war, er wusste, wie fürchterlich einsam ich war, wie sehr ich mich danach sehnte, einfach berührt zu werden.
    Ich wurde rot und senkte den Blick. Es war mir peinlich, und ich war bestürzt, dass er meine Schwäche so klar erkannt hatte. »Mir geht es gut«, erwiderte ich ein wenig lauter, als es nötig gewesen wäre.
    »Du bist eine Beschwörerin von Dämonen. Wegen dieser Fähigkeit lebst du ein einsames Leben unter deinesgleichen. Ich habe das schon viele tausend Male erlebt. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen.«
    Ich starrte finster vor mich hin und vermied es weiterhin, ihn anzusehen.
    Er trat auf mich zu und legte seine Hand an meine Wange. »Ich habe dich entehrt, indem ich versucht habe, dich für meine eigene Befriedigung zu benutzen. Dafür möchte ich büßen, wenn du es mir erlaubst.«
    Ich wandte ihm den Kopf zu und sah ihm in die Augen. »Wie willst du büßen?«, erwiderte ich schroff. »Indem du doch mit mir schläfst?«
    Mit dem Daumen strich er über meine Wange. »Indem ich dir etwas gebe, was du nirgendwo anders finden wirst. Trost ohne Geheimnisse, ohne sich verstecken zu müssen. Befreiung von der Angst, die dich daran hindert, eine Beziehung einzugehen. Man hat dir wehgetan, aber bei mir bist du in Sicherheit, Kara Gillian«, sagte er, und seine mächtige Stimme klang auf seltsame Weise sanft. »Ich gebe dir mein Wort, dass ich dir nicht wehtun und dich zu nichts zwingen werde.«
    Einen kurzen Moment lang hatte ich das Bedürfnis zu lachen. Wie verrückt war das denn? Die »sicherste« Art, mal wieder flachgelegt zu werden, sollte mit einer unglaublich mächtigen Kreatur aus der arkanischen Welt sein, die ich aus Versehen beschworen hatte? Aber er bietet mir mehr an, als nur flachgelegt zu werden. Er versteht mich. Wo sonst könnte ich das schon finden?
    Ich ergriff seine Hand. Er zog mich zu sich, und ich folgte ihm ohne jeden Widerstand, denn ich fühlte mich irgendwie erleichtert.
    »So wunderschön«, murmelte er, als er sich zu mir herunterbeugte, um mich erneut zu küssen.
    Wen will er denn jetzt verarschen? Der Gedanke verursachte mir einen kleinen Stich, und fast hätte ich mich wieder zurückgezogen. Dunkle Erinnerungen loderten erneut auf – der fürchterliche Monat nach dem Tod meines Vaters. Ich bebte in seinen Armen, plötzlich ergriffen von der scheußlichen Erinnerung an damals, als ich von dem siebzehnjährigen

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