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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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gute Idee, solange ich mir noch nicht sicher war, ob der Dämon sich meinem Willen fügen würde.
    »Ihr solltet mich ihn töten lassen, Beschwörerin«, sagte der Dämon mit einer Stimme, die wie rollende Felsbrocken klang. Ohne sichtbare Anstrengung ließ er seinen Gefangenen ein paar Zentimeter über dem Boden baumeln. Er war größer als ich, mindestens zehn Zentimeter, mit ledrigen Flügeln in der Farbe von poliertem Kupfer, die uns beide noch weit überragten. In einem Haus mit einer Deckenhöhe von zwei Meter fünfzig wäre der Dämon gezwungen gewesen, seine Flügel einzuziehen und sich ziemlich unbeholfen zu bewegen. Zu seinem Glück waren die Decken in meinem Haus aber knapp fünf Meter hoch, gebaut für das subtropische Klima im Süden von Louisiana, wo sie halfen, die Räume des Hauses kühl zu halten.
    Ich atmete einmal tief durch. Der Dämon widersetzte sich meiner Kontrolle nicht. Jetzt gab es nur noch ein kleines Problem.
    »Nein, Kehlirik«, sagte ich behutsam. »Unsere Gesetze in dieser Sphäre funktionieren anders. Aber ich danke dir für deine Hilfe.«
    Der Gefangene des Dämons hatte zumindest aufgehört zu schreien und stöhnte nur noch schluchzend. Ich rieb über die Gänsehaut auf meinen Armen, da mir immer noch auf schreckliche Weise bewusst war, wie knapp ich einer Katastrophe entgangen war. Nur ein paar Sekunden früher … Ich schüttelte mich kurz und zwang meine Aufmerksamkeit zurück in die Gegenwart.
    Ein vibrierendes Knurren entrang sich der Kehle des Dämons. »Er ist ein Dieb. Wertlos. Er besitzt keine Ehre.« Er beugte sich vor, ließ den Mann zu Boden fallen und hielt ihn dort mit einem Fuß fest. Er faltete seine Schwingen auf dem Rücken zusammen und verschränkte die klauenartigen Hände ineinander. Ein dicker, geschmeidiger Schwanz schlang sich um seine Beine, und an der zuckenden Spitze war deutlich seine Stimmung zu erkennen. Ein dunkler, würziger Duft hüllte ihn ein, fremd und wild. So vorgebeugt befand sich sein Kopf mit meinem auf einer Höhe, und ich war erleichtert, dass ich aufhören konnte, meinen Hals zu verrenken, wenn ich mit ihm sprechen wollte. Er war erst der zweite Reyza , den ich je gesehen hatte, und ich war immer noch erschrocken, wie groß sie waren.
    »Hier ist das … anders«, erklärte ich, obwohl ich mit der Einschätzung des Dämons, was seinen Gefangenen anging, absolut übereinstimmte. »Ich werde genug Probleme damit haben, seine Geschichten von geflügelten Monstern unglaubwürdig erscheinen zu lassen.«
    »Wenn ich ihn töte, kann er nichts von geflügelten Monstern erzählen«, erwiderte Kehlirik mit unwiderlegbarer Logik. Dann blähten sich seine mächtigen Nasenlöcher, als er schnaubte. »Was nicht heißen soll, dass ich ein Monster bin.«
    Ich musste lächeln. »Nein, Reyza . Du bist kein Monster.« Obwohl der Dämon eine wirklich monströse Erscheinung war – mit einer flachen Nase in einem tierähnlichen Gesicht, einem breiten Mund, der durch gebogene Reißzähne betont wurde, und einem dicken Hornkamm, der sich von seiner Stirn über den Schädel und die Wirbelsäule hinunterzog –, wusste ich doch nur zu genau, dass er alles andere war als ein Monster. »Aber es wäre sehr viel schwieriger für mich, eine Leiche zu erklären«, fuhr ich fort. »Mord ist bei uns ein ernsthaftes Vergehen.«
    Er bleckte die Zähne, als sich seine Lippen von den Reißzähnen zurückzogen. »Niemand würde eine Leiche finden, Beschwörerin. Aber ich werde Euren Wunsch respektieren.« Er neigte den Kopf zu mir herunter, dann breitete er seine Schwingen aus, und irgendwie gelang es ihm, keins meiner Bilder aus den Regalen zu reißen. Ich betrachtete ihn mit unverhohlener Freude. Fast zehn Jahre hatte ich mit den Vorbereitungen und dem Training für diesen Moment verbracht. Meine Mentorin und Tante hatte mich dabei behutsam durch die Beschwörungsrituale jeder Ebene begleitet. Allmählich war ich so weit, dass ich auf eigene Faust arbeiten konnte. Einen Reyza ganz allein zu beschwören, kam einer Abschlussprüfung gleich. Und nun stand ich mit einem hier in meinem Wohnzimmer.
    Ich hockte mich hin, um mir den Mann unter Kehliriks Fuß anzusehen, der die Augen weit aufgerissen hatte. Er war blass und hager, und sein zerzaustes Haar stand in alle Richtungen ab. Er war ungefähr Anfang dreißig, obwohl ich wusste, dass ich mich auch um ein Jahrzehnt verschätzen konnte. Wer viele Drogen nahm, alterte schneller, und ihm war deutlich anzusehen, dass er Meth oder

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