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Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Titel: Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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geführt haben.
    Eine (fragwürdige) Alternative:
Sie können einen Konflikt natürlich auch per Gerichtsbeschluss regeln lassen. Dann haben Sie zwar auf der Sachebene eine Lösung, in der Regel bleibt aber die Beziehung zwischen den Konfliktparteien weiterhin gestört, und damit besteht der Konflikt weiter.
    Die beste Lösung:
Der Königsweg besteht natürlich darin, in kritischen Situationen die Beziehungsebene von vornherein positiv zu halten und das Aufkommen von negativen Emotionen bei uns selbst und beim anderen in Grenzen zu halten. Wie uns das gelingen kann, damit werden wir uns später beschäftigen (siehe Seite 90   ff.). An dieser Stelle gehen wir davon aus, dass das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, negative Gefühle entstanden sind und ein Konflikt vorliegt.
     
    Aufgebrachte Emotionen beruhigen!
    Wenn die Emotionen hochkochen, brauchen sie ein Ventil. Man muss Dampf ablassen. Wie lässt sich das, was bildlich gesprochen so einsichtig ist, im Alltag beziehungsschonend verwirklichen? Glücklicherweise ist das gar nicht so schwer.
    Wir müssen unsere aufgebrachten Gefühle »einfach« annehmen und ernst nehmen (siehe unten). Denn wenn sie Verständnis und Respekt erfahren, finden sie erstaunlicherweise zur Ruhe. So, als hätten sie ihren Auftrag erfüllt, sobald ihre Botschaft angekommen ist, beruhigt sich die aufgewühlte Energie im Bauch. Wir fühlen uns dann nicht mehr bedroht und angegriffen, sodass unsere Urprogramme zur Ruhe finden. Das ist das ganze Geheimnis.
     
    Vom Konflikt zum Problem
    Nehmen wir unsere Emotionen ernst, dann glätten sich die Wogen. Für den Kopf gibt es wieder mehr Platz, dadurch setzt der Verstand wieder ein und ist wieder Herr der Lage. Wir können in diesem Zustand wieder vernünftig reagieren. Mit der Beruhigung der Emotionen kann im besten Fall aus dem Konflikt wieder ein Problem werden. Erst zu diesem Zeitpunkt können wir einen Konflikt sachlich lösen.
    Wenn die Emotionen zur Ruhe finden, wird der Konflikt zum Problem und damit lösbar.
    Die Gefühle ernst nehmen
    Der Schlüssel zur Beruhigung unserer aufgewühlten Emotionen ist, dass sie ernst genommen werden.
    Die Kunst besteht nun darin, dieses Wissen im Ernstfall auch tatsächlich zur Anwendung zu bringen. Es geht darum, dass wir lernen,
uns selbst ernst zu nehmen, in uns hineinzuhorchen, warum wir emotional so aufgebracht sind und was wir zur Beruhigung brauchen.
den anderen ernst zu nehmen, seine Empfindung zu respektieren und zu verstehen.
unsere Unterschiedlichkeit zu respektieren, statt zu bewerten.
eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten einverstanden sein können.
 
    Wie das konkret geht, erarbeiten wir in Kapitel 3.   An dieser Stelle geht es darum, dass wir die Erkenntnis möglichst tief in unser Wissen aufnehmen:
    Um lösungsbereit zu werden, müssen wir zur Beruhigung unserer eigenen Emotionen aktiv etwas tun. Und wir müssen auch die Emotionen des anderen beruhigen. Das ist
die
wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Umgang mit Konflikten. Leider haben wir, sobald wir in einer Konfliktfalle sitzen, wegen der beschriebenen Reflexe und Grundprogramme keine Bereitschaft mehr, uns für die Beruhigung der Emotionen unseres Konfliktpartners zuständig zu fühlen. Unser Hauptaugenmerk liegt dann auch nicht mehr darauf, dass wir uns selbst beruhigen, sondern wir wollen den anderen zur Einsicht bringen, oder wir wollen, dass er uns in Ruhe lässt, und dafür kämpfen wir. Je tiefer wir diese wichtige Erkenntnis im entspannten Zustand aufnehmen können, desto leichter können wir sie im Erregungszustand abrufen.
    Übung
    Wenn Sie mit einem anderen Menschen Meinungsverschiedenheiten haben und bereits streiten, worauf konzentrieren Sie sich?
    A: Auf die Sachebene, indem Sie immer weitere schlagkräftige Argumente zur Untermauerung Ihrer Sicht heranziehen?
    B: Auf die Gefühls- und Beziehungsebene, indem Sie sich fragen, welche Gefühle der Streit gerade bei Ihnen auslöst und was Sie diesbezüglich bei Ihrem Gesprächspartner wahrnehmen oder vermuten?
     
    Halten wir fest: Wenn wir einen anderen Menschen nicht respektieren und schlecht über ihn denken, wird dadurch die Gefühls- und Beziehungsebene zwischen ihm und uns gestört. Die negativen Emotionen setzen den Verstand außer Gefecht und übernehmen die Führung für unser Denken und Handeln. Das macht den Konflikt zu einem schwierigen, unberechenbaren Unterfangen. Eine Verständigung auf der Sachebene ist dann blockiert. Um einen

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