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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Arbeitstasche.
    Mab blickte Frankie an, der damit einverstanden schien.
    »Na gut«, gab sie nach.
    »Und jetzt muss ich dich um einen Gefallen bitten«, fuhr Glenda fort. »Ich muss das Orakelzelt heute Nachmittag wieder öffnen. Wir brauchen für die letzten beiden Screamland -Wochen einen Wahrsager. Nur heute und morgen und dann nächsten Freitag und Samstag. Mehr verlange ich nicht.«
    Mab sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Ich kann nicht die Zukunft weissagen.«
    »Das ist nicht schwierig«, erwiderte Glenda. »Die meisten Leute stellen dieselben Fragen. Über Liebe oder Beruf. Die Antworten kannst du dir leicht ausdenken.«
    »Das kommt mir nicht fair vor.«
    »Du wirst das besser können, als du glaubst«, meinte Glenda. »Wirst du’s tun? Für mich? Und für Delpha?« Sie blickte auf die Urne in Mabs Arbeitstasche hinab.
    »Also gut«, antwortete Mab, dankbar, dass es nicht darum ging, Dämonen zu killen. Außerdem war sie Delpha etwas schuldig.
    »Gut«, stellte Glenda fest, wandte sich ab und ging.
    »Ich hätte sie fragen sollen, ob ich die Asche ausstreuen soll«, sagte Mab zu Frankie.
    Frankie schüttelte sein Federkleid.
    »Ich schätze, das heißt Nein«, vermutete Mab, da kam Cindy auf sie zu.
    »Was wollte denn Glenda von dir?«
    »Sie will, dass ich über’s Wochenende das Orakelzelt aufmache.« Mab blickte Cindy stirnrunzelnd an. »Weißt du, es ist wirklich schwer, ihr etwas abzuschlagen.«
    »Erzähle«, forderte Cindy sie auf, aber da öffnete sich die Eingangstür, und zwei Familien mit Kindern strömten zur Theke, und so erwiderte Mab nur: »Später« und rutschte von ihrem Hocker. Sie beugte sich hinunter, um ihre Arbeitstasche zu nehmen, und hielt beim Anblick der Urne inne. Dann wuchtete sie die Arbeitstasche auf den Hocker und ließ den Blick unentschlossen auf der Urne ruhen.
    Mit einem Seitenblick auf den Brillen-Kerl neben sich stellte sie fest, dass auch er die Urne betrachtete.
    »Hübsche Drachen«, meinte er.
    »Ach. Ja.« Mab nickte. »Aber was soll ich damit tun?«
    »Haben Sie sie gern gehabt?«
    »Sie?«
    »Die alte Dame in der Urne.«
    »Ja«, antwortete Mab und erkannte, dass es die Wahrheit war. »Ich habe sie nicht lange gekannt, aber ich mochte sie sehr.«
    »Dann stellen Sie sie irgendwohin, wo es ihr gefallen würde und wo Sie sie sehen und in Erinnerung behalten können«, empfahl er und wandte sich wieder seiner Zeitung zu.
    »Also gut«, sagte Mab zu seinem Profil, hängte sich die Arbeitstasche über die Schulter und machte sich auf den Weg zum Wahrsager-Automaten, um die restlichen winzigen silbernen Fischchen anzumalen, bevor sie um Mittag herum das Orakelzelt öffnen musste. Und damit würde der Park vollständig restauriert sein. Fertig. Und sie wäre auch fertig. Fertig mit Dreamland .
    Sie hielt inne, denn der Gedanke machte sie nicht glücklich.
    Mach es einfach zu Ende , befahl sie sich selbst und verließ mit Frankie und Delpha das Dream Cream .
    In den vergangenen vier Tagen hatte Ethan versucht, aus den Guardia eine echte Kampftruppe zu machen, war aber gescheitert.
    Glenda hielt hartnäckig daran fest, alles so zu machen wie immer. Gus hatte Selvans’ Urne wieder in die rostrote Ringerstatue eingeschlossen, Glenda den Drachenauge-Schlüssel zur Aufbewahrung gegeben, und nun konzentrierte er sich darauf, alles für den großen Tag vorzubereiten, den nächsten Freitag, an dem Halloween begann. Er überprüfte die Golfkarren, ob sie auch tadellos funktionierten, da die Zeitungsfritzen nicht gern zu Fuß gingen, wie er betonte, und ließ die Drachen-Achterbahn jeden Abend laufen, wobei nach wie vor zweimal Rattern fehlten. Young Fred stand allem gleichgültig gegenüber, und Mab wollte nichts mit der Guardia zu tun haben, was Ethan in seinem Wunsch bestärkte, die Dämonen lieber mit natürlichen, technischen Mitteln einzufangen als mit übernatürlichen. Außerdem hatte er mit Weaver alle Hände voll zu tun, denn sie forderte von ihm tagsüber sein Wissen über Dämonen und nachts seinen Körper, nicht gerade die schlimmste Situation für ihn, wenn auch Carl Whack-a-Mole nicht glücklich über den Verlust seines Superdrachens war und von Ethan verlangte, ihm den Preis eines neuen zu bezahlen. Dabei erwähnte er mit keinem Wort, dass er von einem Dämon besessen gewesen war, was Ethan erneut zeigte, dass die Menschen sich später nicht daran erinnerten. Ethan bezahlte zähneknirschend die geforderten fünfundsiebzig Dollar, dachte aber bei sich, dass die

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