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Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben

Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben

Titel: Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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einrenken werde? Ich will gern den Löwenanteil der Arbeit übernehmen, aber eine kleine Mitwirkung wäre mir schon sehr willkommen. Ich erinnere euch daran, dass es ja um euch und eure Glückseligkeit geht. Schließlich kann ich euch nicht in Stücke schneiden, um euch in einem großen Sack mit mir herumzuschleppen, ich sehe, das begreift ihr auf der Stelle.
    Ob wir gleich heute damit anfangen müssen? Also, ihr macht mir Spaß. Richtet euren Blick entschlossen zum Horizont und seht: Dringende Angelegenheiten rufen uns, ihr seid nicht taub. Doch keine Panik, lasstuns in angenehmer Gesellschaft bleiben, und wir werden die Sache in weniger Zeit als nötig hinter uns bringen. Ihr werdet staunen, falls ihr nicht den irreparablen Fehler begangen habt und, vorschnell von Mutlosigkeit gepackt, dieses kleine Buch in die Bucht geschmissen habt. Ihr mögt die Vorstellung nicht sonderlich, mal richtig ranklotzen zu müssen? Ich auch nicht, aber was wollt ihr, die Arbeit türmt sich vor uns. Wenn niemand sich darum kümmert, wer dann?
    Ich.
    Was ich euch sagte. Und da ich ein bisschen Unterstützung brauche, ich und ihr. Das heißt also wir. Werft dieses kleine Buch nicht weg, das wäre ein folgenschwerer Irrtum für euer ganzes Leben. Wenn ihr auch demjenigen einen Gefallen damit tätet, der es am Ufer aufhebt. Denn das Dasein der Dinge endet nicht damit, dass man sich ihrer entledigt, ihr habt ja keine Ahnung. Das Leben der Dinge nach ihrem Tod, eine von der christlichen Theologie vollkommen vernachlässigte Frage, ist eine so komplexe Welt, dass ich euch rate, euch nicht ohne einen Führer, gegebenenfalls mich, hineinzuwagen. Ich hätte viel darüber zu sagen, denkt ja nicht, dass ich auf dem Gebiet nicht beschlagen wäre, im Gegenteil. Zumal es faszinierend ist. Aber wir können uns jetzt nicht dabei aufhalten,wir sind in Eile, beseelt von einem ehrgeizigen, anspruchsvollen Thema, auf das wir unterwegs rein zufällig gestoßen sind, was kann man dagegen schon machen. So ist das Leben halt mit seinen Unwägbarkeiten und seinen phantastischen Turbulenzen. Entspannt euch dennoch, wir brauchen uns nur gut zu organisieren. Und genau davon verstehe ich etwas, ihr habt Glück, seht ihr, denn die Schwarmorganisation ist nicht dem Erstbesten gegeben.
    Ich spüre, ihr seid sprachlos, aber bleibt ganz ruhig, ich verliere meinen Faden nie, auf welches Thema auch immer wir unerwartet stoßen. Übrigens ist mir so, als hätte ich euch schon früher mal vage ein paar Takte dazu gesagt. Ich verliere meinen Faden nie und würde dies auch meinem ärgsten Feind nicht wünschen. Euch wie jedermann passiert es schon mal, dass ihr den Faden verliert, das ist menschlich. Ein Wort gibt das andere, ein Satz jagt den nächsten, das Gespräch zerfasert, der Gedanke schweift ab, unvermutet taucht etwas Neues auf, man weiß nicht mehr, wo man stehengeblieben war, so was ist doch liebenswert. Es ist das Leben, seine Spontaneität, seine Dynamik, das wunderbar Turbulente an ihm, bravo. Ich dagegen verliere den Faden nicht, niemals. Unwichtig, woherer kommt und wohin er führt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für Konsequenzen hat. Nie kann man sich entspannen, nie abschweifen, nicht mal ein paar wohlverdiente surrealistische Seitensprünge sind drin. Nein, denn da ist immer der Faden, der gebieterisch und mit der Strenge eines Zisterziensermönchs befiehlt, dass man ihn abwickelt. Der von einem verlangt, das ganze verfilzte Knäuel, das die Probleme des Daseins bilden, bis zum Fadenende zu entwirren, bis seine Verwandlung in eine glatte, weiche Garnrolle die Menschheit von ihren Sorgen erlöst und euch stärkt und entspannt. Ich spreche hier, wohlgemerkt, von dem riesigen, dem monströsen Weltknäuel, nicht mehr von unserem kleinen persönlichen Problembündel, das zweifellos spannend ist, sich aber doch recht bescheiden ausnimmt angesichts des ungeheuerlichen Knäuels der Probleme dieser Welt. Natürlich wirft dieses Monsterknäuel Fragen von großer Dringlichkeit auf. Warum, glaubt ihr, hätte ich sonst alle anstehenden Angelegenheiten stehen und liegen lassen (auch hier knirscht es stilistisch wieder ein bisschen, aber nichts Ernstes, gehen wir im Augenblick darüber hinweg), stehen und liegen lassen, um für euch schnell erst einmal dieses kleine Werk zu verfassen? Das obendrein ein echtes Sujet hat, welches ichdank jahrelanger pedantisch genauer Studien, ein wahres Martyrium, sage ich euch, aus seinem Versteck ziehen konnte. Ein Sujet, das

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