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Von der Nacht verzaubert

Titel: Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Brücke, die über die Seine führt?«, fragte Charlotte irritiert. Dann nickte sie. »Laut Vincent ist dort etwas sehr Wichtiges passiert.«
    Ich lachte. »Ähm, ja. Dort haben wir uns zum ersten Mal geküsst.«
    Charlottes trauriges Gesicht hellte sich ein bisschen auf. »Mein Gott. Ich wusste, dass Vincent total romantisch sein kann, wenn er nur das richtige Mädchen trifft.« Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und faltete die Hände über ihrem Herzen. »Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, Kate.«
    Wir schulten noch eine halbe Stunde lang meine Fähigkeit, Nachrichten von Untoten zu empfangen. Charlotte bog sich vor Lachen, wenn ich mal wieder völlig daneben lag, weil Vincent sich statt eines gewöhnlichen Übungssatzes völligen Unsinn ausgedacht hatte.
    »Die Acht hat einen ... unebenen Knoten?«, fragte ich verwirrt.
    »Nein, falsch . Die Nacht der lebenden Toten! « Charlotte lachte schallend.
    Schließlich verstand ich fast alles richtig, obwohl die Stimme, die ich hörte, absolut nicht wie Vincents klang. Es tauchten einfach Wörter aus dem Nichts auf. Und immer nur ein paar auf einmal.
    »Geht was essen!?«, fragte ich.
    »Richtig. Und eine fantastische Idee. Vincent sagt, es ist Zeit für eine Mittagspause. Und dass Jeanne uns erwartet.«
    Als wir in der Küche ankamen, stopften Ambrose und Jules bereits mächtige Portionen von gegrilltem Hähnchen und Pommes in sich hinein. Jeanne saß bei ihnen und hörte sich gebannt an, was sie auf ihrer morgendlichen Suche erlebt hatten. Sie sprang gleich auf, als sie uns sah, und deutete auf die Teller, die sie schon für uns gedeckt hatte.
    »Stellt euch vor, Jungs, Vincent kann mit Kate sprechen. Jetzt, während er volant ist«, sagte Charlotte mit einem selbstzufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Alle hielten in ihren Bewegungen inne und starrten mich an. Die Erste, die ihre Worte wiederfand, war Jeanne. »Das überrascht mich jetzt nur ein kleines bisschen. Ich hab euch auch immer gesagt, dass ich euch spüren kann, wenn ihr volant hier herumschwirrt. Ich weiß sogar, wer von euch gerade da ist. Aber ihr wolltet mir ja nie glauben.«
    »Das ist unmöglich!«, rief Ambrose überrascht aus. In die Luft sagte er: »Niemals, Vincent!«
    »Es ist nicht völlig unmöglich«, erwiderte Jules. »Vincent hat mir erzählt, dass er Gaspards Aufzeichnungen zu Beziehungen zwischen Menschen und Revenants durchgegangen ist. Dabei ist er auf ein paar nicht weiter belegte Fälle gestoßen, in denen genau davon berichtet wird.«
    »Ich weiß«, sagte Ambrose. »Das hat er mir auch erzählt. Aber das waren nur Gerüchte oder abgefahrene Geschichten. War ja klar, dass Vincent bis an die Grenze geht und es selbst ausprobiert.«
    Neugierig fragte ich: »Gibt es noch mehr nicht weiter belegte Gerüchte? Irgendwas, wovon ich wissen sollte?«
    Ambrose steckte sich eine Pommes in den Mund und grinste hinterhältig. »Versuch mal, dich an die schaurigsten Geschichten zu erinnern, Katie-Lou, an alle Altweibergeschichten und Märchen, die dir je zu Ohren gekommen sind. Jetzt stell dir vor, dass sie alle ein Körnchen Wahrheit enthalten, dass alle eine wahre Geschichte zum Ursprung hatten. Sei einfach froh, dass du dich nicht in einen Vampir verliebt hast.« Er schob sich eine letzte Pommes in den Mund, stand dann auf, streckte sich, wobei sich deutlich seine beeindruckenden Brust- und Armmuskeln abzeichneten, und sagte schließlich: »Wie sieht’s aus Jules, Lust, dich mit mir in ein Abenteuer zu stürzen?«
    Jules wischte sich den Mund mit einer Serviette ab, stand ebenfalls auf und brachte seinen Teller zur Spüle. »Danke, Jeanne. Ein Festessen, wie immer.« Jeanne strahlte. »Vincent, kommst du mit?«
    Kommst du ohne mich klar? Dieser Satz erschien in meinem Kopf. Ich lächelte.
    »Ja, begleite sie ruhig. Sieht so aus, als könnten die beiden gut jemanden brauchen, der auf sie aufpasst«, antwortete ich schmunzelnd.
    »Nee, oder? Hat er grad mit dir gesprochen?«, fragte Ambrose mit offenem Mund.
    Ich nickte und konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken.
    »Er ist ein Glückspilz«, sagte Jules zu mir und küsste meine Wangen. »Was würde ich dafür geben, in deinem Kopf zu sein!« Statt der sonst üblichen Luftküsschen, küsste er diesmal jede Wange sehr zärtlich.
    »Jules!«, schnaufte ich und lief rot an.
    Er richtete sich auf und nahm beide Hände in die Luft, als würde er sich ergeben. »Schon gut, schon gut. Ich hab ja verstanden, Finger weg! Aber wir haben

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