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Von der Nacht verzaubert

Titel: Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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warst ja noch nie einer der hellsten Zombies des Friedhofs.«
    Lucien brüllte und holte zu einem erneuten Schlag gegen mich aus, doch ich trat flink beiseite, sodass er große Mühe hatte, nicht gegen das Bett zu stoßen.
    »Was genau hattest du hier eigentlich vor?«, fragte meine Stimme ruhig. »Wolltest du mit meinem Kopf zu Jean-Baptiste gehen und dann den Rest meiner Sippe auslöschen?«
    »Ich begleiche nur eine alte Rechnung«, zischte Lucien. »Deine Sippschaft interessiert mich nicht im Geringsten. Aber du bringst mich da auf eine Idee. Vielleicht gebe ich einen kleinen Grillabend für meine befreundeten Revenants, sobald ich Kate getötet habe. Dann nehm ich euch mit und benutze deinen Kopf, um das Feuer zu entfachen.«
    »Ich vermute mal, dein Vorhaben, Kate zu töten, wird sich schwierig gestalten«, hörte ich mich selbst sagen, als ich auf ihn zustürmte mit einer Kraft, die zehnmal stärker war als ich selbst. Lucien erwartete mich mit erhobenem Schwert, aber ich war so schnell bei ihm, dass er gar nicht mehr reagieren konnte.
    »Das ist für alle Unschuldigen, die du in den Tod getrieben hast«, sagte ich und hieb tief in seine schon verletzte rechte Seite.
    Sein Schwert fiel klirrend zu Boden, er brüllte vor Schmerz und stürzte zum Kamin. Blut tropfte ins Feuer, als er sich vorbeugte und auf die Knie ging, um den Dolch aufzunehmen, den er am Kamin hatte liegen lassen. Dann sprang er unfassbar schnell auf die Füße und schleuderte das Messer in Richtung meines Kopfs. Ich sprang beiseite, jedoch nicht schnell genug, sodass sich die Klinge tief in meine rechte Schulter bohrte.
    Ich schrie nicht. Dazu blieb gar keine Zeit. Ich nahm das Schwert in die rechte Hand und zog mit der Linken das Messer aus meiner Schulter. Ohne das kleinste Zögern schleuderte ich es mit der Kraft eines Superhelden zurück zu ihm. Es riss ihn einen Schritt rückwärts, als das Messer tief in sein linkes Auge bis zu seinem Gehirn eindrang. »Und das ist für all meine Anverwandten, die du auf dem Gewissen hast«, hörte ich mich sagen. Luciens rechtes Auge verdrehte sich himmelwärts, sein Mund stand offen und er stolperte wie in Zeitlupe auf mich zu.
    Ich wandte mich ab und sprang auf den Couchtisch. Mit beiden Händen riss ich das Schwert hoch in die Luft und zielte mit voller Wucht auf seinen Nacken. Ich spürte, dass das Schwert seinen Körper glatt durchtrennte, sein Kopf flog in einem blutigen Bogen durch die Luft.
    Der kopflose Körper blieb noch einen Moment stehen, bevor er auf dem Boden zusammensackte. »Jetzt kannst du in der Hölle schmoren«, sagte Vincent, als ich den Kopf beim Schopf packte und damit zum Kamin ging.
    Genau in diesem Augenblick flog die Tür krachend auf und Ambrose stürmte herein. Er brüllte wie ein Verrückter und schwang eine Streitaxt in einer Hand. In seinem anderen Arm klaffte eine furchterregende Fleischwunde, Blut rann aus einer Kopfwunde über sein Gesicht und auch seine zerfetzten Kleider waren blutgetränkt.
    Sein wilder Blick blieb an Luciens enthaupteter Leiche hängen und schnellte dann zu Vincents Körper, der in der Nähe vom Kamin lag. Dann sah er mich nur ein paar Meter entfernt stehen, in der einen Hand mühelos ein gigantisches Schwert, in der anderen Luciens Kopf. Er nickte stumm, ich nickte bestätigend. Dann drehte ich mich zu dem brausenden Feuer und warf den Kopf in die lodernden Flammen.
    »Die Leiche«, sagte ich. Ambrose und ich fassten Lucien bei den Armen und Beinen. Mit einem kleinen Schwung wuchteten wir seine Leiche auf die brennenden Scheite.
    »Vincent, bist du das?«, fragte Ambrose, trat einen Schritt zurück und sah mich an. Mein Kopf nickte. »Das will ich schwer hoffen, weil ... wenn das nur du bist, Katie-Lou, dann hab ich hochoffiziell Schiss vor dir.« Ich lächelte ihn an, er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Komm raus da, Vin, du machst mir Angst«, sagte er.
    Bereit?, fragte Vincent mich.
    »Ja«, antwortete ich und spürte sofort, wie die ganze Energie wieder zischend durch die Hintertür in meinem Kopf verschwand. Mein Körper fühlte sich an wie ein Ballon, aus dem alle Luft entwich. Ambrose machte schnell einen Schritt auf mich zu, um mich aufzufangen. Er setzte mich vorsichtig auf den Boden.
    Kate! Bist du in Ordnung?, hörte ich sofort Vincents Stimme.
    Ich nickte. »Ja, mir geht’s gut.«
    Und deinem Kopf? Keine Irritation? Panik?
    »Vincent, ich bin ganz die Alte, mal davon abgesehen, dass ich mich sicher eine Woche lang nicht werde

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