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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Gebiete für Angler und Jäger in diesem Staat. Carlyle Kamp orientiert sich ständig über die Bedingungen in diesem Gebiet und kann daher Sportsleuten immer mit genauesten Hinweisen dienen. Kamps Tankstelle hat große, tadelsaubere Erfrischungsräume, Telefonzellen unmittelbar vor dem Büro, eine Quelle mit kristallklarem, eiskaltem Wasser und Automaten für Zigaretten und verschiedene kalte Getränke. Nehmen Sie sich vor, einmal bei Carlyle Kamp an der bestens empfohlenen Raststätte anzuhalten.«
    Unter diesem Reklametext war Platz für kurze Mitteilungen frei gelassen.
    Malcolm Beckley hatte da geschrieben: »Fahre nach Reno, mein Liebling, aber jede Minute und auf jeder Meile schlägt mein Herz schon dir entgegen. Der Mann, den ich mitnehmen will, macht einen anständigen Eindruck. Ich werde es riskieren.«
    Die Unterschrift lautete kurz »Malcolm G. B.«
    »G?« fragte ich.
    »Greenlease. G=r=e=e=n=l=e=a=s=e.«
    »Und das B heißt Beckley?«
    Sie nickte.
    »Nun, er hat Sie also dann auch aus Central Creek angerufen, ja?«
    »Ja. Das war eine halbe Stunde später, etwa um Mitternacht. Seine Stimme klang wie immer, sogar besonders vergnügt, weil er zwei Tage früher zurückkommen konnte, als geplant war.«
    »Was sagte er denn?«
    »Daß er die Verabredung in Reno rückgängig gemacht habe und nun ohne Aufenthalt durchfahren wolle — er gebrauchte dabei ein paar von den kleinen Geheimwörtern, die nur für uns beide Bedeutung haben, für Fremde aber sinnlos klingen.«
    »Diese Anrufe von ihm gehörten zu seinen ständigen Gewohnheiten?« fragte ich.
    »Wenn er unterwegs war, ja«, erwiderte sie. »Er führte gern Ferngespräche mit mir, um meine Stimme zu hören und mir unsere kleinen Geheimwörter zuzurufen, die, wie gesagt, für einen Zuhörenden nichts besagen, für uns beide aber sehr viel.«
    »Würden Sie mir die mal verraten?«
    Sie sah mich mit eigenartigem Blick fest an: »Welchen Wert hätte es für Sie, unsere Liebessprache zu entschlüsseln?«
    »Das will ich ja gar nicht«, entgegnete ich, »vielmehr möchte ich das Gespräch nur nachprüfen können, falls ein Dritter mitgehört haben sollte.«
    »Ich glaube nicht, daß das nötig ist«, sagte sie. »Ich weiß doch, daß er es war, der mit mir gesprochen hat, und daß er gute Laune hatte.«
    »Na schön. Erzählen Sie bitte weiter.«
    »Ich fragte ihn, wie der Mitfahrer sich bewährte, und da sagte er lachend: >Liebes Kind, ich habe zwei >Anhalten bei mir. Der Mann, den ich in Carver City aufgenommen habe, scheint mir ganz in Ordnung, wenn er auch gerade einen Rausch hinter sich hatte. Aber kurz vor Central Creek habe ich noch eine recht hübsche Blondine aufgenommene«
    »Eine Frau?« fragte ich.
    »Ja. Eine junge >Anhalterin<, so drückte er es aus und setzte lachend hinzu: >Ich rufe dich nur an, um dir zu erzählen, daß ich sie hinten hingesetzt habe. Das schien sie sehr zu überraschen, denn solche Behandlung war ihr, glaube ich, ganz neu.<
    Na, ich antwortete, er solle sie da hinten auch sitzen lassen und selber gefälligst vorn bleiben. Das versprach er lachend und sagte, er sei ja nun bald bei mir.«
    »Fragten Sie nicht auch, was das eigentlich heißen sollte, hübsche blonde >Anhalterinnen< aufzulesen?«
    Daphne schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Jeder andere Mann hätte die Frau sicher auch mitgenommen. Es war doch beinahe Mitternacht, und nach seiner Beschreibung muß sie ja ein Ausbund von Schönheit gewesen sein. Mein Malcolm würde es überhaupt nicht fertiggebracht haben, so eine stehenzulassen, wenn sie hätte mitfahren wollen. Wäre er nicht so, dann möchte ich ihn als Mann gar nicht haben.«
    »Hm. Bitte weiter.«
    »Ich zog mich aus und legte mich zu Bett. Vier Stunden schlief ich ziemlich fest, dann stand ich auf, nahm ein Bad und legte mich wieder hin, aber ohne zu schlafen. Ich blieb halb wach.
    Gegen fünf klingelte das Telefon. Ich meldete mich, die Telefonistin sagte: >Ist dort Mrs. Malcolm Beckley? Einen Moment bitte — ich habe ein Ferngespräch für Sie, aus Rommelly, Kaliforniens Dann hörte ich sie sagen >Bitte sprechen^ und eine sehr unangenehme Frauenstimme fragte: >Mrs. Beckley?< Ich sagte >Ja<, und sie erklärte: >Ich habe Ihrem Gatten versprochen, Sie anzurufen. Er hatte eine Reifenpanne, und als er den Reifen auswechseln wollte, stellte er fest, daß der Reservereifen auch platt war. Mir gelang es, einen anderen Wagen anzuhalten und gleich weiterzufahren, aber ich versprach ihm, Sie zu informieren. Er

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