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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sir. Es ist ja sowieso jetzt ein Aufwaschen, aber lassen Sie uns doch die Bestätigungen der Anrufzeiten noch ab warten.«
    Ich legte auf. Es verging nur eine Minute, dann meldete sich die Telefonistin wieder: »Es ist für Edgemont 6—5589 unter dem genannten Datum kein Anruf aus Carver City registriert, auch keiner aus Central Creek und keiner aus Rommelly.«
    Ich bedankte mich und fragte: »Wenn jemand ein Ferngespräch angemeldet hat und beim Angerufenen sich niemand meldet, was geschieht dann bei Ihnen?«
    »Dann wird, wenn die Anmeldung gestrichen wird, weil kein Gespräch stattgefunden hat, der betreffende Buchungszettel vernichtet«, gab sie zur Auskunft.
    »Ich glaube, das müßten Sie lieber mal dem Staatsanwalt persönlich erzählen«, entgegnete ich. »Moment noch, bitte.«
    Gelassen wandte ich mich Ivan zu. »Die Vermittlung hat für den Fünften und Sechsten weder ein Gespräch aus Carver City noch aus Central Creek oder Rommelly gebucht«, berichtete ich ihm. »Wären die Gespräche angemeldet, aber nicht geführt worden, weil sich niemand meldete, so hätte man die Buchungszettel vernichtet und infolgedessen nichts registriert. Hätten aber Gespräche stattgefunden, so wären auch die Buchungen vorhanden. Wollen Sie bitte selbst mit der Telefonistin sprechen?«
    Ivan riß mir den Hörer aus der Hand. »Hier ist Staatsanwalt Nunnely Ivan. Hören Sie mal: Wir wissen, daß die Gespräche stattgefunden haben, und kennen die ungefähren Uhrzeiten. Das muß von Ihnen kontrolliert werden.«
    Sein Gesicht verzerrte sich heftig in höchstem Ärger, als er ins Telefon schrie: »Zum Donnerwetter, ich sage Ihnen doch, daß die Gespräche stattgefunden haben! Ich habe hier die beeidete Aussage des Teilnehmers, den sie betrafen.«
    Nachdem er eine Weile stirnrunzelnd in Schweigen verharrt hatte, sagte er: »Also, hier darf sich kein Irrtum einschleichen. Ich muß das wissen. Die Gespräche wurden geführt. Dann muß eben an Ihren Buchungen etwas falsch sein. Also bemühen Sie sich weiter.«
    Er hieb den Hörer in die Gabel und wandte sich mir wieder zu. »Nun reicht's mir aber mit Ihrer Frechheit, Lam. Habe noch versucht, Sie in Schutz zu nehmen. Das dürfen Sie jetzt von mir nicht mehr erwarten.«
    Er nickte Clover zu, nahm einen anderen Hörer auf und sagte: »Schicken Sie die Reporter herein.«
    Im Korridor hallte es von eilig tappenden Füßen. Die Tür ging auf.
    Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und zündete mir eine Zigarette an.
    »Meine Herren«, begann Nunnely Ivan zu den Versammelten, »ich habe versucht, diese Sache möglichst noch nicht an die große Glocke zu hängen, weil ich mir keine Ungerechtigkeit nachsagen lassen möchte. Dies hier ist Donald Lam, Privatdetektiv aus Los Angeles. Er ist in die Mordsache verwickelt, denn Amos Gage hat ihn bei einer Aussage, die er heute in meinem Dienstzimmer machte, namentlich benannt.«
    Ein Fotograf blendete mich mit seiner Blitzlichtaufnahme. Einer der Reporter zog einen großen Notizblock aus der Tasche und fragte Ivan: »Würden Sie uns vielleicht ein paar Angaben machen, Sir?«
    Der Staatsanwalt zögerte.
    Mein Freund Frank Malone blickte mich mit gehobenen Brauen an. »Haben denn Sie nichts auszusagen, Lam?« fragte er.
    »Eine Menge«, erwiderte ich. »Bin bereit, mich vor der Presse zu äußern.«
    »Na, dann los«, ermunterte mich Malone.
    »Meine Herren«, begann ich, »der Staatsanwalt hat soeben eine erschreckende Enthüllung gemacht. Es sind nämlich zu dem fraglichen Zeitpunkt keinerlei Ferngespräche zur Wohnung von Malcolm Beckley angemeldet worden. Die Witwe Daphne Beckley sagt aus, sie habe drei Ferngespräche angenommen, und zwar eins von ihrem Mann aus Carver City, ein zweites von ihm, etwa fünfunddreißig Minuten später, aus Central Creek, und das dritte fünf Stunden danach, den Anruf einer Mitfahrerin Beckleys aus Rommelly. Der Staatsanwalt hat sich vergewissert, daß keine dieser Anmeldungen bei der Telefonzentrale gebucht ist. Hätten die Gespräche stattgefunden, so wären sie auch registriert worden. Da jedoch die Angerufene sich in allen drei Fällen nicht meldete, wurden die Buchungszettel, wie üblich, vernichtet.
    Hieraus ergibt sich, daß Daphne Beckley die Unwahrheit sagte, wenn sie erklärt, die Gespräche angenommen zu haben. Ferner ergibt sich daraus, daß sie in der Nacht vom Fünften zum Sechsten nicht zu Hause gewesen ist.
    Dank dem Vizesheriff Harvey Clover, der hier vor Ihnen steht, arbeitet die Polizei jetzt an

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