Von Feuer und Nacht
versorgen.«
»Falls wir nicht vereinbaren, hier neue Werften einzurichten, brechen wir in einer Woche wieder auf«, sagte Kellum. »Wir sind Roamer und immer unterwegs. Nun, wo ist die Sprecherin? Wir brauchen ihren Rat.«
»Als ich zum letzten Mal von meiner Tochter hörte, war sie auf Jonah 12 und versuchte, die Clans wieder zusammenzubringen«, sagte Denn Peroni. »Ich glaube, Jhy Okiah war ebenfalls dort. Sie bringen die Dinge bestimmt in Ordnung.«
»Beim Leitstern, das hoffe ich!« Oscar räusperte sich. »Wir haben jede Menge zu tun!«
Denn beobachtete, wie die Roamer von Forreys Torheit erneut zulangten und die frischen Lebensmittel ganz offensichtlich genossen. »Da Sie den größten Teil meiner Fracht von der Sture Beharrlichkeit verdauen... Haben Sie Handels wäre für mich? Ich könnte neue Fracht für mein nächstes Ziel gebrauchen.« Oscar Kowalski schien im Kopf zu rechnen. »Lassen Sie uns wissen, welche Metalle Sie brauchen. Wir füllen Ihre Frachträume.«
Kellum betrachtete lächelnd den abgenagten Maiskolben auf dem Teller.
»Verdammt, wir haben sogar eine Ladung Ekti aus den Kometen-Anlagen. Was halten Sie davon, damit zu den Ildiranern zu fliegen, Denn? Sie haben doch Handelsbeziehungen mit ihnen geknüpft, nicht wahr?«
»Caleb Tamblyn und ich haben mit dem Weisen Imperator höchstpersönlich verhandelt. Wenn Sie mir die Ladung geben, mache ich mich auf den Weg nach Ildira. Das ist besser, als den Treibstoff der Großen Gans zu verkaufen.« Die abfällige Bezeichnung der Roamer für die Hanse war nicht stark genug, um all die Verachtung zum Ausdruck zu bringen, die Denn für sie empfand.
»Erzielen Sie einen guten Preis dafür. Mein Clan braucht Geld für neue Unternehmungen. Ich weiß noch nicht, was wir machen werden, aber eins steht fest: Ich habe keine Lust, noch einmal ganz von vorn mit den Werften zu beginnen. Das war verdammt viel Arbeit.«
Denn lächelte, als ihm etwas einfiel. »Es gibt da eine Möglichkeit, von der ich unterwegs gehört habe. Wie wär's mit einer Himmelsmine?« Er erzählte davon, dass in Golgens Atmosphäre wieder Ekti produziert werden konnte. Kellum schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt, das ist eine wundervolle Idee! Unsere große Ausrüstung liegt noch immer in der Kometenwolke bei Osquivel auf Eis - zwei Himmelsminen, die wir seit dem Ultimatum der Droger nicht mehr benutzt haben. Aber ich wusste, dass wir irgendwann zu unserem alten Geschäft zurückkehren würden. Die Produktion von Ekti... Hast du gehört, Zhett? Clan Kellum produziert wieder Treibstoff für den Sternen antrieb!« Er sah seine Tochter an und strahlte. »Wir fliegen nach Golgen, Schatz. Morgen machen wir uns auf den Weg.« Er klopfte sich auf den Bauch. »Nachdem wir dies verdaut haben.«
8 OSIRA'H
Jahrhunderte der Planung hatten zu diesem Treffen des Weisen Imperators mit einem Gesandten der Hydroger geführt. Es erstaunte Osira'h, das Oberhaupt des Ildiranischen Reiches so hilflos und verzweifelt zu sehen. Die Kommunikation, das »Verhandeln«, war vollkommen einseitig. Hatte sie etwas übersehen? Jora'h musste doch einen Plan haben, oder?
Am Himmel über dem Prismapalast, sichtbar durch die bunten Kristallflächen der Kuppel, schwebte die Armada aus Kugelschiffen, die Osira'h aus den Tiefen von Qronha nach Ildira gebracht hatte. Sie hatte den Hydrogern ihr Selbst geöffnet und sie anschließend dahingehend beeinflusst, dass es zu dieser Begegnung kam. Noch immer strömten invasive Gedanken der Fremden durch die mentale Verbindung in ihr Bewusstsein und hinterließen hier und dort Schatten von Erkenntnis. Die Hydroger griffen in Osira'hs Gehirn und nahmen sich die Informationen, die sie brauchten, aber sie schienen nicht daran interessiert zu sein, zu verstehen. Osira'h war in den Gedankenwelten der Hydroger gewesen und wusste, dass sie nicht so auf den Verhandlungsversuch reagieren würden, wie es ihr Vater erwartete. Durch sie hatten die fremden Wesen gesehen, was der Weise Imperator durch dieses Treffen zu erreichen hoffte, und sie waren unbeeindruckt. Osira'h spürte, dass der Gesandte seine Drohungen ernst meinte. Beim Kampf gegen die Faeros mochten die Hydroger große Verluste erleiden, aber sie waren trotzdem bereit, das gesamte ildiranische Volk zu eliminieren, um einen Störfaktor zu beseitigen.
Sie hörte aufmerksam und stumm zu, beobachtete dabei ihren Vater. Osira'h kannte ihn erst seit kurzer Zeit und wusste nicht, was für ein Mann Jora'h war. Sie
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