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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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dass ich zum Geländer lief, um einen besseren Blick zu haben. Und dann rutschte ich aus.
    Es ging so schnell, dass ich nichts dagegen tun konnte. Ich spürte, wie meine Beine nach vorne schossen. Dann gab der äußere Rand der verrotteten Plattform unter meinen Füßen nach, und durch meinen Oberschenkelmuskel fuhr ein Schmerz, als dieser weit über meine athletischen Fähigkeiten hinaus gedehnt wurde. Ich rutschte runter, und meine zwei Ellbogen stießen gegen das verbeulte Geländer. Instinktiv spannte ich meine Arme an, und meine Hände verwandelten sich in Krallen. Dann baumelte ich plötzlich von dem unteren Ring des Geländers herunter. Meine Arme und meine Beine taten tierisch weh und irgendwo floss auch Blut, aber es gab etwas, das mich noch viel mehr beunruhigte. Was, wenn das da unten gar nicht Travis war, sondern irgendein Fremder, der womöglich gar nicht wahrnehmen würde, dass ich hier hing, weil er einfach ein bisschen spazieren gehen wollte oder nur neugierig war, warum der Leuchtturm angegangen war.
    Das ist schon seltsam, dachte ich. Die Frau, die versucht hatte, vor sich selbst davonzulaufen, war dabei, für immer zu verschwinden. Ich werde hier herunterfallen und auf diesen Felsen sterben, und niemand wird es jemals erfahren. Vielleicht ist das genau das richtige Ende. Vielleicht habe ich es nicht besser verdient.
    »Mein Gott!«, hörte ich jemanden rufen. Und ich fragte mich, ob es das jetzt gewesen war. Ob ich das Sterben nicht mitbekommen hatte und mich jetzt schon in dem Teil nach dem Leben befand. Wie auch immer, Gott war offensichtlich schon da.
    Ich konnte nicht hinuntersehen, um mich zu vergewissern. Ich war verletzt, in Panik und blutete, während ich da über einem glitschigen, völlig verrosteten Metallgeländer hing, von dem ich jeden Moment herunterfallen konnte. Die Plattform befand sich hinter meinem Kopf, und meine Beine baumelten frei herum. Als ich vorsichtig versuchte, das Geländer zu ergreifen, um mich hochzuziehen, krachte es und gab nach. Also schloss ich die Augen und merkte, wie die Schmerzen in meinen Armen nachließen, während ich mich immer noch daran festhielt.
    Dann schrie mein Retter noch einmal: »Jordan!«
    Und seine Hände berührten mich und packten mich am Arm, und ich schaute auf, und es war Travis.
    Seine Finger packten mich unter den Ellbogen, und als er zugriff, schrie ich laut auf, und als auch er ausrutschte, taumelten wir beide auf die Plattform.
    »Hi«, sagte ich.
    »Wie kommt es, dass ein so hübsches Mädchen wie du hier einfach so rumhängt?«, fragte er.
    »Ich dachte, ich hätte dich gesehen … Ich hab jemanden gesehen. Da bin ich nervös geworden. Ich wollte einfach nur einen besseren Blick haben.«
    »Beim nächsten Mal kannst du mich auch ruhig ganz normal begrüßen«, sagte er, während er aufstand.
    Ich kaute auf meiner Unterlippe und versuchte die richtigen Worte zu finden.
    »Bist du das jetzt?«, fragte er. »Ich meine, bist das du vor der Amnesie?« Dann räusperte er sich. »Die … Richtige?«
    »Ich hab mein Gedächtnis zurück, ja«, sagte ich ein wenig beschämt, aber auch erleichtert, weil er zumindest lächelte.
    »Du bist ganz nass«, sagte er.
    »Das ist nicht so schlimm«, sagte ich kaum hörbar durch meine klappernden Zähne. Er zog seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern.
    »Jetzt, wo du nicht zu Tode gestürzt bist, wirst du wahrscheinlich an einer Lungenentzündung sterben.« Er schaute auf das Licht im Laternenraum. »Warst du das?«
    »Na ja, dazu ist es doch da, oder? Damit Leute, die auf hoher See verloren gegangen sind, wieder nach Hause finden.«
    »Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Fast unglaublich.«
    Travis schaute sich um wie ein Fremder. »Ernsthaft, wenn mir nicht jemand erzählt hätte, dass der alte Leuchtturm wieder in Betrieb ist, wäre ich niemals hierher zurückgekommen.«
    Ich drehte mich zu ihm. »Aber ich dachte, es war dein großer Traum, den Leuchtturm wieder zum Leben zu erwecken.«
    Er lächelte und seufzte. »Ich bin aufgewacht. So wie du. Die Erinnerungen hier … sie sind lebhaft und wichtig für mich, aber das war kein Ort, an dem ich glücklich war. Mein Vater … er hat in dieser Einsamkeit gelebt wie ein Gefangener. Und ist ganz allein gestorben. Wahrscheinlich wollte ich den Leuchtturm irgendwie für ihn wieder … zum Strahlen bringen.«
    »Das war ein schöner Traum«, sagte ich ruhig.
    »Jetzt erweise ich meinem Vater die Ehre, indem ich mit diesem schönen,

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