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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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dachte, es wäre das Mindeste, was ich tun könnte.“
    Das Mindeste, was er tun konnte? Dabei hatte er bereits so viel getan. Ungläubig sah sie auf die Urkunde. Das Haus gehörte ihr, ihr ganz allein. Es schien, als habe sich ein Traum erfüllt.
    Allerdings gehörte das Haus zu einem anderen Traum. Bis vor Kurzem hatte sie tatsächlich gehofft, nach der Geburt nach Hause zurückzukehren. Allein.
    Ihr Verstand wischte die Einwände beiseite. Denn es war egal, was sie dachte oder wollte.
    Dominic hatte das nur getan, weil er wollte, dass sie ging. Schließlich hatte sie dem mit ihrer Unterschrift auch zugestimmt. Jetzt tat er alles, um genau das möglich zu machen. Und sie brauchte schließlich einen Platz zum Leben.
    Konnte sie ihm daraus einen Vorwurf machen? Mit diesem Geschenk hatte er sie verletzt, dabei hatte er ihr nur gegeben, was sie immer hatte haben wollen.
    Sie musste sich bei ihm bedanken und durfte nicht zeigen, wie sehr seine freundliche Geste sie schmerzte. Zumal das Haus ihrer Mutter ihr einziger Rettungsanker war, an den sie sich klammern konnte.
    „Danke“, sagte sie schließlich und presste die Urkunde an ihre Brust.
    Die Nacht war heiß, die Laken zerwühlt, und das Baby übte sich im Fußballspielen. Angie gab den Gedanken an Schlaf für eine Weile auf.
    Außerdem wollte sie eigentlich gar nicht schlafen, weil sie in letzter Zeit immer nur von Dominic träumte. Er war so gut zu ihr gewesen. Viel zu gut. Er hatte sie verwöhnt wie kein anderer. Und heute hatte er ihr die Eigentumsurkunde für ihr Haus gegeben … Wie konnte sie sich bei ihm bedanken für seine Aufmerksamkeit, wenn sie sich doch etwas ganz anderes wünschte?
    Sie stand auf und ging zum Fenster, um die frische Brise einzuatmen. Die Nacht war seltsam ruhig. Das Meer lag fast still da, nur sanfte Wellen kräuselten das Wasser.
    Unter ihr spiegelte sich der Mond im Pool. Ein paar Runden Schwimmen würden ihren erhitzten Körper abkühlen. Vielleicht würde sogar ihr heißes Verlangen endlich nachlassen. Für sie war es unmöglich, unter einem Dach mit diesem Mann zu leben, ohne Begehren zu verspüren. Sie warf einen Blick auf die Uhr und sah, dass es schon nach Mitternacht war. Also würde sie niemandem mehr begegnen.
    Sie zog den Bikini an, den sie mit Antonia gekauft hatte. Ihre Brüste waren in der Schwangerschaft so voll geworden, dass sie nur noch unzureichend von dem Oberteil bedeckt wurden.
    Dankbar ließ Angie sich wenig später in den Pool gleiten. Mit ruhigen Zügen durchquerte sie das Becken und genoss das Gefühl des kühlen Wassers auf ihrer Haut. Es erinnerte sie an eine andere Nacht voll sinnlicher Berührungen. Allein der Gedanke an Dominics Hände auf ihrem Körper erregte sie.
    Sie vermisste seine Berührung.
    Am anderen Ende des Pools angelangt, legte sie die Arme auf den Rand und ließ die Beine im Wasser baumeln. Plötzlich fühlte sie sich ernüchtert. Die Abkühlung hatte ihr rein gar nicht geholfen, musste sie zugeben.
    Dominic war immer noch in der Werkstatt und fragte sich, warum er überhaupt an dem Stück arbeitete. Es war die reinste Qual, aus der Erinnerung die Gestalt und die Kurven in dem harten Holz nachzuarbeiten. Und jedes Mal, wenn er es in seinen Händen hielt, musste er unweigerlich an sie denken.
    Es gab nur einen Grund, warum er es fertigstellen musste. Damit er sie endlich aus seinem Kopf bekam.
    Als er einen Blick auf die Uhr warf, die neben der Tasse mit dem längst kalten Kaffee lag, zuckte er erschrocken zusammen. In ein paar Stunden war es schon Morgen, und er musste sich, ehe er zu Bett ging, noch die Entwicklung an der Börse ansehen. Deshalb drehte er die Lampe aus und trat hinaus in die stille Nacht. Er wollte schon die Stufen zum Haus nehmen, als er ein leises Plätschern hörte. Dann einen leisen Seufzer, der ihn sofort erregte, noch ehe er sich zum Pool umgedreht hatte.
    Das konnte doch nicht sein?
    Doch dann sah er sie im Wasser. Ihre nackten Arme schimmerten wie Perlmutt im Mondlicht.
    Es war ihm egal, dass er sich entschlossen hatte, sich von ihr fernzuhalten. Und es war einerlei, dass sie sein Kind nicht wollte. In diesem Moment konnte er sich unmöglich abwenden. Als er den ersten Hemdknopf öffnete und dann den zweiten, wurde ihm bewusst, dass zwischen ihm und ihr längst mehr war als das Baby.
    Es ging allein darum, dass er sie wollte.
    Pure, unverfälschte Begierde.
    Die er kaum noch aushalten konnte.
    Sie hörte seine Schritte, bevor sie seine raue, tiefe Stimme vernahm.

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