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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Geschichten, die mir nicht sonderlich zusagen. Und mich würde
interessieren, warum.«
    »Warum fragen Sie ihn nicht?«
    »Das habe ich versucht, aber er
weigert sich, mit mir zu sprechen. In Wirklichkeit bin ich überzeugt, daß ich
mit jedem Versuch nur Öl ins Feuer gieße, um einen solch bezaubernd originellen
Gemeinplatz zu benutzen. Anscheinend stellt er mich bei jedermann als ein
wahnsinnig gewordenes Ungeheuer hin, das es nicht ertragen kann, irgendein
Opfer aus seinen Klauen zu entlassen. Er behauptet, meinem Haus nur durch
schieren Zufall entkommen zu sein und ich hätte ihm mit Vernichtung seiner
Karriere und mit Gewalt gedroht, wenn er nicht zurückkehrte, und noch
Schlimmeres. Natürlich ist das reine Phantasie, aber es gibt einen Haufen Leute
in dieser Stadt, die liebend gern jedes einzelne Wort glauben.«
    »Warum zeigen Sie ihn nicht
an?«
    »Ich glaube, er hofft, daß ich
genau das tun und ihm damit eine Möglichkeit verschaffen werde, im Gerichtssaal
eine ganze Kollektion morbider Lügen zu verzapfen.« Reid seufzte erneut. »Sie
können sich bestimmt vorstellen, Rick, daß jemand in meiner Lage leicht
verletzlich ist. Kein Mensch erinnert sich an die Namen der jungen Frauen, die
von Zeit zu Zeit in diesem Haus gewohnt haben, aber was junge Männer betrifft,
so erinnert sich jeder an alle Details.«
    »Vielleicht überschätzen Sie
die Wichtigkeit dieser Angelegenheit?« Ich zuckte die Schultern. »Vielleicht
handelt es sich um nichts weiter als um ein weiteres Prachtstück saftigen
Klatsches über Leonard Reid.«
    »Es steckt mehr dahinter, mein
Lieber.« Seine schweren Lider senkten sich ein wenig. »Vor der Ära Clive Jordan
gab es einen anderen jungen Mann: Lester Anderson. Er zog ein paar Wochen vor
Clives Ankunft aus, und zwar aus völlig freien Stücken. Unglücklicherweise hat
er sich vor sechs Wochen umgebracht. Es besteht gar kein Zweifel darüber, daß
es sich um Selbstmord handelte. Er hinterließ einen Brief, in dem er schrieb,
er sei der geborene Versager und könne das Leben nicht mehr länger ertragen.
Tragisch. Aber nun behauptet Clive, ich hätte Lester auf dieselbe Weise
herumgehetzt wie ihn und das hätte ihn dazu bewogen, sich umzubringen.«
    »Und natürlich stimmt keine der
beiden Behauptungen?« fragte ich gelassen.
    »Nein.« Er wies kurz die Zähne.
»Vermutlich mußten Sie das fragen. Alle meine persönlichen Beziehungen
beruhen auf beiderseitiger Zustimmung und können von jedem Partner jederzeit
beendet werden. Was mich eigentlich beunruhigt, ist, daß meiner Ansicht nach
gar nicht Clive ursprünglich auf diesen Gedanken gekommen ist. Es besteht für
ihn absolut kein Grund, sich so zu verhalten; und ich bin überzeugt, daß er von
Natur aus nicht bösartig ist. Wenn also irgend jemand hinter ihm steht und ihn
zu diesen Lügen anstiftete, möchte ich wissen, wer das ist. Und warum er das
tut. Sie kennen mich, Rick. Ich bin der teuerste Schurke aller
mittelalterlichen Schinken Hollywoods, der sich je seinen Weg als
Schmierenkomödiant durch die Technicolor -Geschichtsparodien
gebahnt hat. Im Augenblick stehen meine Forderungen auf einer halben Million
Dollar pro Film, und noch bekomme ich sie anstandslos bezahlt. Wenn diese
Verleumdungen allzuviel an Gewicht gewinnen — ohne
daß ich etwas dagegen tue dann besteht die Gefahr, daß die Produzenten es sich
zweimal überlegen, ob sie das Risiko eingehen, an einen Mann mit einem solch
üblen Ruf wie mich eine halbe Million zu verschwenden.«
    Er machte eine umfassende
Bewegung, die das große Zimmer, das luxuriöse Mobiliar und die prachtvolle
Sammlung von Antiquitäten einschloß , bei deren Anblick
jeder Sammler zu sabbern begonnen hätte.
    »Ich bin daran gewöhnt, große
Summen Geldes auszugeben, sobald es mich dazu gelüstet, was fast andauernd der
Fall ist. Es würde mich schmerzen, wenn ich plötzlich gezwungen wäre, mit
Tausendern zu rechnen.«
    »Mir bricht das Herz«, sagte
ich. »Na gut, ich will sehen, was ich tun kann. Aber garantieren kann ich für
gar nichts.«
    »Natürlich nicht.« Seine Stimme
klang befriedigt. »Brauchen Sie Geld?«
    »Noch nicht«, sagte ich. »Ich
weiß noch nicht, was der Auftrag wert sein wird.«
    »Na, Sie sind dafür bekannt,
mein Lieber, daß es nicht billig wird. Aber wenn ich Glück habe, kann ich’s von
den Steuern abziehen. Wie wär’s mit noch einem Gläschen?«
    »Nein, danke«, sagte ich. »Wo
ist Clive Jordan?«
    »Im nächsten Abflußrohr !« Reids Stimme klang plötzlich

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