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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hätte Sie sowieso in jedem Fall als 289
    Pilot für das Shuttle gebraucht. Nun müssen Sie nur ein bißchen mehr für mich tun.«
    »Hören Sie mal«, begann Ti, »die ursprüngliche Idee war, daß ich aus der ganzen Sache mit heiler Haut davonkommen würde, weil GalacTech glauben würde, daß ich gekidnappt wurde und euch durch das Wurmloch hinausgebracht habe, weil man mir eine Waffe an den Schädel hielt. Ein hübsches, einfaches, glaubhaftes Szenario. Jetzt wird es aber verdammt zu kompliziert. Selbst wenn ich eine solche Nummer abziehen könnte, dann würde man mir nicht glauben, daß ich unter Zwang gehandelt hätte. Was würde mich davon abhalten, daß ich hinunterfliege – und mich einfach stelle? Das ist die Art von Fragen, die man stellen wird, und da können Sie Ihren Arsch drauf verwerten. Nein, verdammt noch mal. Nicht für Liebe, und nicht für Geld.«
    »Ich weiß«, knurrte Leo, »wir haben beides angeboten.« Ti
    blickte ihn wütend an, zog jedoch seinen Kopf ein, um Silvers Blick auszuweichen.
    Eine dünne junge Stimme erklang im Korridor. »Leo? Leo …!«
    »Hier!«, antwortete Leo. Was war jetzt schon wieder los …?
    Einer der jüngeren Quaddies kam in Sicht und stürzte sich auf sie. »Leo! Wir haben überall nach Ihnen gesucht. Kommen Sie schnell!«
    »Was gibt’s?«
    »Eine dringende Botschaft. Auf dem Kommunikator. Von unten.«
    »Wir antworten nicht auf deren Botschaften. Totale Funkstille, erinnerst du dich? Je weniger Informationen wir ihnen geben, um so länger brauchen sie, um herauszufinden, was sie mit uns tun sollen.«
    »Aber es ist Tony!«
    290
    Leos Magen krampfte sich zusammen, und er taumelte hinter
    dem Boten her. Silver, ganz bleich im Gesicht, und die anderen folgten aufgeregt.
    Das Holovid stabilisierte sich und zeigte ein Krankenbett. Tony lehnte an der angehobenen Rückenstütze und blickte direkt ins Vid.
    Er trug T-Shirt und Shorts und einen weißen Verband um seinen linken unteren Bizeps. Sein Rumpf wirkte dick und steif, was auf Verbände unter der Kleidung schließen ließ. Sein Gesicht war von Falten durchzogen und gerötet. Seine blauen Augen wanderten immer wieder nervös zur Rechten des Bettes, wo Bruce Van Atta stand.
    »Sie haben lang genug gebraucht, auf unseren Ruf zu antworten, Graf«, sagte Van Atta und grinste unangenehm.
    Leo schluckte schwer. »Hallo, Tony. Wir hier oben haben dich nicht vergessen. Ciaire und Andy geht es gut, sie sind wieder zusammen …«
    »Sie sind zum Zuhören hier, Graf, nicht zum Reden«, unterbrach ihn Van Atta. Er betätigte einen Schaltknopf. »Jetzt habe ich Ihre Audioleitung abgeschaltet, da können Sie sich Ihre Worte sparen.
    Also los, Tony«, Van Atta stupste den Quaddie mit einem silbrigen Stab – was war das? fragte sich Leo besorgt –, »sag dein Sprüchlein auf.«
    Tonys Blick wanderte wieder zurück, zu dem stummen Vid-Bild, wie Leo vermutete, und seine Augen weiteten sich. Er holte tief Luft und begann herunterzurasseln: »Was auch immer Sie tun, Leo, machen Sie weiter. Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über mich.
    Bringen Sie Ciaire fort – bringen Sie Andy fort …«
    Das Holovid wurde sofort abgeschaltet, obwohl der Audiokanal noch einen Moment länger offen blieb. Er übertrug ein seltsames klatschendes Geräusch, einen Schrei und Van Attas Fluch: »Halt 291
    still, du kleiner Scheißkerl!«, dann wurde der Ton auch abgeschaltet.
    Leo entdeckte, daß er eine von Silvers Händen hielt.
    »Ciaire war hierher unterwegs«, sagte Silver leise, »um diese Übertragung mitzubekommen.«
    Leos Augen trafen ihren Blick. »Ich glaube, du solltest sie lieber ablenken.«
    Silver nickte grimmig; sie hatte verstanden. »Ganz recht.« Sie schwang sich hinweg.
    Das Vid meldete sich wieder. Tony saß stumm zusammengekauert am anderen Ende des Bettes, hatte den Kopf gesenkt und hielt sich die Hände vors Gesicht. Neben ihm stand Van Atta mit wütendem Blick und wippte heftig auf seinen Absätzen.
    »Der Bursche lernt anscheinend nur langsam«, knurrte Van Atta.
    »Ich werde es kurz und deutlich machen, Graf. Sie mögen zwar Geiseln haben, aber wenn Sie sie auch nur anrühren, dann können Sie vor jedes Gericht in der Galaxis gebracht werden. Ich habe eine Geisel, mit der ich legal alles tun kann, was ich will. Und wenn Sie nicht glauben, daß ich’s tun werde, dann probieren Sie’s einfach aus. Nun, wir werden Ihnen in einer kleinen Weile ein Sicherheitshuttle hochschicken, um die Ordnung wieder herzustellen.
    Und Sie

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