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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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rauschte durch die Tür in Arals Quartier.
    Zwanzig Minuten lang lief sie im Zimmer hin und her. bevor sie es wägte, selbst mit Drou zu reden, die sich in einen Sessel in der Ecke verkrochen hatte, als wollte sie sich selber ganz klein machen.
    »Sie glauben doch wohl nicht wirklich, dass Graf Piotr ein Verräter ist, nicht wahr, Mylady?«, fragte Droushnakovi, als Cordelias Schritte schließlich langsamer wurden.
    Cordelia schüttelte den Kopf, »Nein … nein. Ich wollte ihn nur seinerseits verletzen. Dieses Land hier macht mich fertig.
    Hat mich fertig gemacht.«
    Erschöpft sank sie in einen Sessel und lehnte ihren Kopf an die Polsterung zurück. Nach einiger Zeit des Schweigens fügte sie hinzu: »Aral hat Recht. Ich habe kein Recht, ein Risiko einzugehen. Nein, das ist nicht ganz richtig. Ich habe kein Recht zu scheitern. Und ich vertraue mir selber nicht mehr. Ich weiß nicht, was mit meinen Nerven passiert ist. Ich habe sie in einem fremden Land verloren.« Ich kann mich nicht erinnern.
    Kann mich nicht erinnern, wie ich es getan habe. Sie und Bothari waren Zwillinge, richtig genug, zwei Persönlichkeiten, die getrennt, aber in gleichem Maße von einer Überdosis Barrayar zu Krüppeln gemacht worden waren.
    »Mylady …« Droushnakovi zupfte an ihren Röcken und
    blickte in ihren Schoß. »Ich gehörte drei Jahre lang zum Sicherheitsteam der Kaiserlichen Residenz.«
    »Ja…«Ihr Herz taumelte, würgte. Als Übung der
    Selbstdisziplin schloss Cordelia die Augen und öffnete sie nicht wieder. »Erzählen Sie mir davon, Drou.«
    »Negri hat mich selbst trainiert. Weil ich Kareens
    Leibwächterin war, sagte er immer, ich wäre die letzte Schranke zwischen Kareen und Gregor und – und allem, was
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    schlimm genug war, so wert zu kommen, Er zeigte mir alles in der Residenz. Er drillte mich dafür. Er zeigte mir Sachen, von denen ich nicht glaube, dass er sie anderen zeigte. Wir hatten in unseren Katastrophenübungen fünf Notfluchtwege ausgearbeitet. Zwei von ihnen waren allgemeine Sicherheitsprozeduren. Einen dritten zeigte er nur ein paar führenden Leuten wie Illyan. Die anderen beiden – ich weiß nicht, ob jemand anderer außer Negri und Kaiser Ezar überhaupt etwas von ihnen wusste. Und ich denke…«- sie befeuchtete ihre Lippen –, »ein geheimer Weg, der von irgendwo herausführt, sollte doch auch genauso ein geheimer Weg hinein sein. Meinen Sie nicht auch?«
    »Ihre Gedankengänge interessieren mich außerordentlich.
    Wie Aral sagen würde. Fahren Sie fort.« Cordelia öffnete ihre Augen immer noch nicht.
    »Es geht darum: Wenn ich irgendwie bis zur Residenz
    kommen könnte, dann wette ich, dass ich auch hinein könnte.

Wenn Vordarian genau all die
    Standardsicherheitsvorkehrungen übernommen und verstärkt hat.«
    »Und auch wieder herauskommen?«
    »Warum nicht?«
    Cordelia bemerkte, dass sie vergessen hatte zu atmen. »Für wen arbeiten Sie, Drou?«
    »Oberst…«, sie setzte an zu antworten, hielt dann aber befangen inne. »Negri. Aber er ist tot. Oberstleutnant – Oberst Illyan, jetzt, nehme ich an.«
    »Lassen Sie es mich anders formulieren.« Cordelia öffnete endlich ihre Augen. »Für wen haben Sie ihr Leben eingesetzt?«
    »Kareen. Und Gregor natürlich. Sie waren sozusagen eins.«
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    »Sie sind es noch. Darauf wette ich als Mutter.« Sie begegnete dem Blick aus Drous blauen Augen. »Und Kareen hat Sie mir gegeben.«
    »Sie sollten mein Mentor sein. Wir dachten, Sie seien eine Soldatin.«
    »Das war ich nie. Aber das bedeutet nicht, dass ich nie gekämpft habe.« Cordelia machte eine Pause. »Worum wollen Sie handeln, Drou? Ihr Leben in meiner Hand – ich sage nicht eidgebunden, das ist für diese anderen Idioten – gegen was?«
    »Kareen«, antwortete Droushnakovi standhaft. »Ich habe die Leute hier beobachtet wie sie Kareen nach und nach als entbehrlich einstufen. Drei Jahre lang habe ich jeden Tag mein Leben für sie eingesetzt, weil ich glaubte, dass ihr Leben wichtig war. Wenn man jemanden so lang von so nahe beobachtet, dann hat man nicht mehr zu viele Illusionen über ihn oder sie. Jetzt scheinen alle zu denken, ich sollte meine Loyalität einfach umschalten, wie eine Art Wachmaschine. Da stimmt etwas nicht dabei. Ich möchte – möchte wenigstens einen Versuch zugunsten von Kareen wagen. Im Tausch dafür –was immer Sie wollen, Mylady.«
    »Ah«, Cordelia rieb ihre Lippen. »Das scheint… recht und billig. Ein entbehrliches Leben für ein anderes. Kareen für Miles.« Sie

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