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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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eine Brandstelle auf der zerkratzten Außenfläche des Shuttles, vielleicht fasziniert von der rohen Gewalt, von der sie stumm erzählte, denn er fügte hinzu: »Kaymer Orbital bietet hauptsächlich Service für Handelsschiffe. Eine Söldnerflotte ist in diesem Teil des Wurmlochnexus ein bißchen ungewöhnlich.
    Warum sind Sie eigentlich zu uns gekommen?«
    »Ihr Angebot war das niedrigste.«
    »O nein – ich meine nicht die Firma Kaymer, sondern die Erde.
    Ich habe mich gewundert, warum Sie zur Erde gekommen sind.
    Wir liegen ziemlich abseits von den Haupthandelsrouten, abgesehen für Touristen und Historiker. Äh … bei uns ist es so friedlich.«
    Er fragt sich, ob wir hier einen Kontrakt haben, erkannte Miles.
    Hier, auf einem Planeten mit neun Milliarden Bewohnern, dessen kombinierte Streitmächte aus den fünftausend Dendarii Kleinholz machen könnten. Meint er, ich sei drauf aus, auf der alten Mutter Erde Unruhe zu stiften? Oder daß ich unsere Sicherheitsvorschriften durchbrechen und es ihm erzählen würde, wenn ich so etwas vorhätte …? »Ja, friedlich, ganz genau«, sagte Miles sanft.
    »Die Dendarii brauchen Ruhe und Erholung. Ein friedlicher Planet abseits der Hauptkanäle des Nexus ist genau das, was uns der Doktor verordnet hat.« Er krümmte sich innerlich, wenn er an die Arztrechnung dachte, die auf sie zukam.
8
    Es war nicht Dagoola gewesen. Die Befreiungsoperation war
    ein taktischer Triumph gewesen, fast ein militärisches Wunder.
    Sein eigener Stab hatte ihm das immer wieder versichert, so daß er vielleicht anfangen konnte zu glauben, es sei wahr.
    Der Ausbruch aus dem Lager auf Dagoola IV war die zahlenmäßig drittgrößte Fluchtoperation aus einem Kriegsgefangenenlager in der Geschichte gewesen, sagte Kommodore Tung. Militärgeschichte war Tungs Hobby, dem sich der Kommodore fast besessen widmete. Er mußte es wissen. Die Dendarii hatten über zehntausend gefangene Soldaten, ein ganzes Kriegsgefangenenlager, den Cetagandanern unter der Nase weggeschnappt und sie zum Kern einer neuen Guerillaarmee auf einem Planeten gemacht, den die Cetagandaner früher als eine leichte Eroberung betrachtet hatten. Die Kosten waren so gering gewesen, verglichen mit den spektakulären Ergebnissen – abgesehen von den Personen, die für den Triumph mit ihrem Leben gezahlt hatten.
    Für sie war der Preis unendlich gewesen, geteilt durch Null.
    Es war das Nachspiel zu Dagoola gewesen, was die Dendarii so viel gekostet hatte, die wütende Verfolgung durch die rachedurstigen Cetagandaner. Sie waren ihnen mit Schiffen gefolgt, bis die Dendarii durch politische Jurisdiktionen geschlüpft waren, die die Kriegsschiffe des cetagandanischen Reiches nicht durchqueren konnten. Danach hatten die Cetagandaner die Jagd mit geheimen Mord-und Sabotagekommandos fortgesetzt. Miles hoffte, die
    Dendarii wären endlich den Mordkommandos entkommen.
    »Haben Sie dieses ganze Feuer auf Dagoola IV abbekommen?«,
    fragte der Ingenieur weiter, immer noch fasziniert von dem Shuttle.
    »Dagoola war eine verdeckte Operation«, sagte Miles steif.
    »Wir reden nicht darüber.«
    »Vor ein paar Monaten hat das in den Nachrichten ganz schön Furore gemacht«, versicherte ihm der Erdbewohner.
    Mir tut der Kopf weh … Miles drückte die Hand auf die Stirn, kreuzte seine Arme und legte sein Kinn in die Hand. Er lächelte 9
    dem Ingenieur zu. »Wundervoll«, murmelte er. Kommandantin
    Quinn zuckte zusammen.
    »Stimmt es, daß die Cetagandaner einen Preis auf Ihren Kopf ausgesetzt haben?«, fragte der Ingenieur fröhlich.
    »Ja«, seufzte Miles.
    »So, so«, sagte der Ingenieur. »Aha, ich hatte gedacht, das sei bloß so eine Geschichte.« Er rückte ein bißchen zur Seite, als wäre er verlegen oder als wäre das Flair morbider Gewalttätigkeit, das den Söldner umgab, ansteckend und könnte auch auf ihn überspringen, wenn er Miles zu nahe kam. Er räusperte sich. »Nun, wie steht es mit dem Zahlungsmodus für die Umbauten – an was hatten Sie da gedacht?«
    »Barzahlung bei Lieferung«, sagte Miles prompt, »die Abnahme erfolgt nach Inspektion und Anerkennung der kompletten Arbeit durch meine Ingenieure. Das waren die Bedingungen Ihres Angebots, glaube ich.«
    »Ach so – ja. Hm.« Der Mann von der Erde riß seine Aufmerksamkeit von der Maschinerie los. Miles kam es vor, als könnte er sehen, wie der Ingenieur von der Technik auf das Geschäftliche umschaltete. »Das sind die Bedingungen, die wir normalerweise unseren etablierten

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