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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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strahlenden braunen Augen hervor; aber schließlich wirkte an Quinn alles, was sie trug, großartig, selbst eine zerrissene Arbeitsuniform und Schmutz.
    Sie reckte ebenfalls den Hals nach ihm, murmelte ein befriedigtes »Heh«, als sie ihn entdeckte, wie er mit einer Hand hinter ein paar anderen Schultern winkte, und schob sich durch die Menge.
    Ihre Schritte wurden größer, als sie sich ihm näherte; sie ließ den grauen Matchbeutel fallen, den sie geschwenkt hatte, und sie umarmten sich mit einer Wucht, die Miles fast von den Beinen riß.
    Ihr Duft entschädigte für beliebig viele defekte Luftfilter der Raumstation. Quinn, meine Quinn. Nach einem Dutzend Küssen oder mehr, lösten sie sich voneinander gerade so weit, daß sie miteinander reden konnten.
    »Warum hast du mich denn gebeten, dein ganzes Zeug mitzubringen?«, fragte sie mißtrauisch. »Das hat mir nicht behagt.« »Hast du’s dabei?« »Ja. Es hängt noch beim Zoll. Denen ist die Luft weggeblieben wegen des Inhalts, besonders wegen der ganzen Waffen. Nach einer Weile habe ich es aufgegeben, mit ihnen zu streiten – du bist Barrayaraner, also mußt du das klären.« »Ah, Pym.« Miles winkte seinem Gefolgsmann, der wie Miles diskrete Straßenkleidung trug. »Nehmen Sie Kommodore Quinns Zollpapiere und entwinden Sie bitte mein Eigentum unserer Bürokratie. Adressieren Sie es an Palais Vorkosigan um und schikken Sie es mit einem kommerziellen Spediteur weiter. Und dann gehen Sie bitte zurück in die Unterkunft.« »Jawohl, Mylord.« Pym nahm die Datencodes an sich und stürzte durch die Tür in die Zollabfertigung.
    »Ist das dein ganzes persönliches Gepäck?«, fragte Miles.
    »Ja, wie immer.« »Dann also in die Unterkunft. Sie ist schön.« Genaugenommen die beste auf der Station, Luxusklasse. »Ich … äh … habe uns für heute nacht eine Suite gemietet.« »Das solltest du auch.« »Hast du schon zu Abend gegessen?« »Noch nicht.« »Gut. Ich auch nicht.« Wenige Schritte führten sie zu dem nächsten BubblecarTerminal, eine kurze Fahrt brachte sie zur Unterkunft. Deren Ausstattung war elegant, die Korridore breit und mit dicken Teppichen ausgelegt, und das Personal eifrig bemüht. Die Suite war für eine Raumstation groß, was bedeutete: hübsch gemütlich für Miles’ aktuelle Zwecke.
    »Dein General Allegre ist großzügig«, bemerkte Quinn, als sie ihren Matchbeutel nach einer kurzen Erkundung des sybaritischen Bades auspackte. »Vielleicht wird es mir doch gefallen, für ihn zu arbeiten.« »Ich glaube, es wird dir gefallen, aber heute abend geht alles auf meine Rechnung, nicht auf die des KBS. Ich wollte einen ruhigen Ort haben, wo wir miteinander reden können, bevor du morgen dein offizielles Treffen mit Allegre und dem Chef der Abteilung G.A. hast.« »Also … ich verstehe die Situation nicht ganz. Ich bekomme eine lausige Nachricht von dir, bei der du aussiehst wie ein verdammter Zombie und mir erzählst, daß Illyan dir hinsichtlich des armen Vorberg auf die Schliche gekommen sei. Hatte ich dir das nicht vorausgesagt? Dann wochenlang ein laut hallendes Schweigen, und keine Antworten auf meine Botschaften an dich, du Scheißkerl. Dann bekomme ich eine weitere Nachricht, bei der du wieder ganz munter und vergnügt bist und sagst, jetzt sei alles in Ordnung, und ich sehe natürlich nicht den Zusammenhang zwischen beidem. Dann bekomme ich diesen Befehl, mich ohne Aufschub beim KBS auf Komarr zu melden, keine Erklärungen, keinen Hinweis, um was es bei dem neuen Auftrag geht, außer mit einem Postskriptum von dir, ich solle deinen ganzen Plunder mitbringen, wenn ich komme, und die Frachtgebühren auf die Rechnung des KBS setzen. Bist du jetzt wieder beim KBS oder nicht?« »Nein, bin ich nicht. Ich bin hier als Berater, um dich mit deinen neuen Bossen bekanntzumachen, und umgekehrt. Ich … äh … habe jetzt einen anderen Job.« »Ich begreife es wirklich nicht. Ich meine, deine Botschaften sind ja gewöhnlich kryptisch …« »Es ist schwer, richtige Liebesbriefe zu schicken, wenn man weiß, daß alles, was man sagt, von KBS-Zensoren abgehört wird.« »Aber diesmal war es verdammt unverständlich. Was ist denn mit dir los?« Ihre Stimme klang gereizt aus derselben unterdrückten Angst, die Miles empfand: Verliere ich dich jetzt? Nein, nicht aus Angst. Aus dem Wissen.
    »Ich habe ein paarmal versucht, eine Botschaft abzufassen, aber es war … zu kompliziert, und bei den wichtigsten Passagen ging es um Dinge, die ich nicht per

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