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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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uneingeweihten Betrachters war er in besserer körperlicher Verfassung als je zuvor in seinen fast drei ßig Lebensjahren.
    Die Sache hat nur einen kleinen Haken.
    Von allen Bedrohungen, die bisher seine hart erarbeitete Karriere überschattet hatten, war dies die am schwersten faßbare, die unerwartetste … die fatalste. Er hatte mit leidenschaftlicher Konzentration gearbeitet, alle Zweifel von wegen körperlicher Untauglichkeit überwunden und sich den Weg zu seinem überragenden Status als kreativster KBSAgent für galaktische Angelegenheiten gebahnt. Wohin die regulären Streitkräfte des Kaiserreiches von Barrayar nicht gelangen konnten, vorbei an den Schranken der Politik und der Entfernung in dem verflochtenen Netz von Wurmlochsprung-Routen, die die Planeten der Galaxis miteinander verbanden, dort konnte eine angeblich unabhängige Söldnertruppe ungehindert auftauchen. Miles hatte ein Jahrzehnt damit zugebracht, seine Tarnidentität als ›Admiral Naismith‹, selbsternannter Anführer der Freien Dendarii-Söldnerflotte, zu vervollkommnen. Spezialgebiet: waghalsige Rettungsaktionen.
    So wie die derzeitige Mission. Die Bande mieser Entführer war an jenem Tag ernstlich von ihrem Glück im Stich gelassen worden, als sie einen unbewaffneten Transporter stahlen, der auf dem Planeten Zoave Twilight registriert war, und glaubten, sie hätten den Hauptpreis gezogen in der Gestalt eines kaiserlich barrayaranischen Kuriers, der insgeheim Kreditbriefe und wichtige diplomatische Informationen beförderte. Wenn sie überhaupt einen Sinn für Selbsterhaltung gehabt hätten, dann hätten sie Leutnant Vorberg und seine Päckchen unbeschädigt und undurchsucht auf der Stelle mit überschwenglichen Entschuldigungen am nächsten Raumhafen absetzen müssen.
    Statt dessen hatten sie versucht, ihn an den Meistbietenden zu verkaufen. Legt sie alle um, hatte Simon Illyan, der Chef des KSB gemurmelt. Der Teufel wird die Seinen schon erkennen.
    Dann hatte er die Einzelheiten an Miles delegiert. Der Kaiser billigte es nicht, wenn Unbefugte seine Kuriere behinderten. Oder sie folterten, oder versuchten, sie wie Fleischscheiben von hoher Informationsdichte zu vermarkten. Obwohl der offizielle Auftraggeber der Dendarii-Flotte die Versicherung war, die das Schiff von Zoave Twilight versichert hatte, würde es bei dieser Mission nicht schaden, wenn man offenlegte, daß der zweite Auftraggeber das Kaiserreich von Barrayar war. Gute Publicity zum Schutz des nächsten Kuriers, dem ein ähnliches Pech zustoßen sollte.
    Falls es nur Pech war. Miles reizte es, selbst das Verhör der Gefangenen zu leiten. Nach der Befreiung Vorbergs war es Illyans zweitgrößtes Anliegen herauszufinden, ob der Kurier durch Zufall oder mit Absicht entführt worden war. Falls mit Absicht… dann mußte jemand einige interne Ermittlungen anstellen. Alles in allem war Miles äußerst froh, daß diese unangenehme Aufgabe nicht in sein Ressort fiel.
    Schließlich kam die Ärztin. Sie trug immer noch ihre sterile Operationskleidung, stützte die Hände auf die Hüften, schaute Miles an und seufzte. Sie sah müde aus.
    »Wie geht es dem Barrayaraner?« fragte Miles. »Wird er … hm… sich erholen?« »Ihm geht es nicht so schlecht. Die Schnitte waren sehr sauber und sind glücklicherweise direkt unter den Kniegelenken verlaufen, was uns eine Menge Komplikationen erspart hat. Wenn das rum ist, wird er drei Zentimeter kleiner sein.« Miles zuckte zusammen.
    »Aber sobald er heimkommt, wird er auf seinen Füßen stehen«, fügte sie hinzu, »vorausgesetzt, die Reise dauert etwa sechs Wochen.« »Ah, gut.« Doch angenommen, der zufällige Strahl des Plasmabogens hätte Vorberg in den Knien getroffen. Oder etwa einen Meter höher – und ihn in der Leibesmitte halbiert. Selbst für die Wunder, die die chirurgische Expertin der Dendarii vollbringen konnte, gab es Grenzen. Nachdem Miles seinem KBS-Chef leichtfertig versprochen hatte, Vorberg zu befreien sei für ihn fast eine Routinesache, wäre es kein Höhepunkt seiner Karriere gewesen, wenn er den Kurier in einem Leichensack zurückgebracht hätte. In zwei Leichensäcken. Miles wurde ganz schwummrig in einer seltsamen Mischung aus Erleichterung und Schrecken. O Gott, wie soll ich das bloß lllyan erklären?
    Die Ärztin studierte Miles’ Werte und murmelte medizinische Zauberformeln. »Hier sind wir noch auf der Grundlinie. Keine offensichtlichen Abnormitäten zu sehen. Die einzige Methode hier weiterzukommen, ist, Sie

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