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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zu überwachen, während Sie einen Anfall haben.« »Verdammt, ich dachte, wir hätten alle der Wissenschaft bekannten Arten von Stress und Elektroschock und Stimulus angewendet, um so etwas im Labor auszulösen. Ich dachte, die Pillen, die Sie mir gegeben haben, hätten die Sache unter Kontrolle gebracht.« »Das Standard-Antikonvulsivum? Haben Sie es vorschriftsmäßig eingenommen?« Sie beäugte ihn mißtrauisch.
    »Ja.« Er schluckte etwas derbere Beteuerungen hinunter. »Haben Sie daran gedacht, etwas anderes zu probieren?« »Nein, deshalb habe ich Ihnen ja diesen Monitor gegeben, damit Sie ihn bei sich tragen.« Sie blickte sich suchend um, fand jedoch das Gerät im Untersuchungsraum nicht. »Wo ist er?« »In meiner Kabine.« Empört preßte sie die Lippen zusammen. »Darf ich raten? Sie haben ihn nicht getragen, als der Anfall kam.« »Er hat nicht unter meine Kampfrüstung gepaßt.« Sie biß die Zähne zusammen. »Hätten Sie nicht wenigstens daran denken können, Ihre – Ihre Waffen zu deaktivieren?« »Unbewaffnet wäre ich meinem Kommando in einem Notfall nicht von Nutzen gewesen. Dann hätte ich genauso gut an Bord der Peregrine bleiben können.« »Sie waren der Notfall. Und Sie hätten gewiß an Bord der Peregrine bleiben sollen.« Oder zu Hause auf Barrayar. Doch Vorbergs Person zu sichern war der kritischste Teil der Operation gewesen, und Miles war der einzige Dendarii-Offizier, dem der KBS die kaiserlich barrayaranischen Erkennungscodes anvertraute. »Ich …« Er biß sich auf die Zunge, schluckte vergebliche Versuche zur Rechtfertigung hinunter und begann von neuem. »Sie haben völlig recht.
    Es wird nicht wieder vorkommen, bis… wir diese Geschichte behoben haben. Was tun wir als nächstes?« Sie öffnete die Hände. »Ich habe alle Tests durchgeführt, die ich kenne. Offensichtlich ist das Antikonvulsivum nicht die Lösung. Hier handelt es sich um eine Art idiosynkratische kryonische Schädigung auf zellularer oder subzellularer Ebene. Sie müssen Ihren Kopf zur besten Koryphäe für Kryo-Neurologie bringen, die Sie finden können.« Miles seufzte und schlüpfte in sein schwarzes T-Shirt und seine graue Uniformjacke. »Sind wir für heute fertig? Ich muß unbedingt das Verhör der Gefangenen überwachen.« »Ich glaube schon.« Sie zog eine Grimasse. »Aber tun Sie uns allen einen Gefallen. Gehen Sie nicht bewaffnet!« »Ja, Madame«, erwiderte er demütig und entfloh.

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KAPITEL 2
    Miles saß an der gesicherten Komkonsole in seiner Kabine an Bord des Flaggschiffes Peregrine und verfaßte den – wie es ihm vorkam – tausendsten geheimen Einsatzbericht für Simon Illyan, den Chef des KBS, des Kaiserlich Barrayaranischen Sicherheitsdienstes. Na ja, der tausendste war es nicht, das war absurd. Er konnte jährlich im Durchschnitt nicht mehr als drei oder vier Einsätze absolviert haben und hatte diesen Job eigentlich erst seit knapp einem Jahrzehnt, seit das Abenteuer mit der cetagandanischen Invasion auf Vervain alles offiziell gemacht hatte. Weniger als vierzig Aufträge. Aber die tatsächliche Anzahl konnte er nicht mehr auf Anhieb nennen, ohne daß er nachdenken und addieren mußte, und auch das war keine Nachwirkung der Kryo-Amnesie.
    Halte dich an dein System, alter Junge. Seine persönliche Zusammenfassung brauchte nicht mehr zu enthalten als eine kurze Einführung zu den Anhängen mit den Rohdaten, die den Dateien der Dendarii-Flotte entnommen wurden. Illyans Nachrichtenanalytiker hatten gern Massen von Rohdaten, an denen sie herumkauen konnten. Es hielt sie beschäftigt in ihren kleinen Kabäuschen im Innern des Hauptquartiers des KBS in Vorbarr Sultana.
    Und bot ihnen auch Unterhaltung, befürchtete Miles manchmal.
    Die Peregrine, die Ariel und der Rest von ›Admiral Naismiths‹ ausgesuchtem Kampfgeschwader befand sich nun im Orbit um den Planeten Zoave Twilight. Sein Flottenbuchhalter war einige Tage sehr beschäftigt gewesen, hatte sich mit der Versicherungsgesellschaft geeinigt, die endlich ihren Transporter und dessen Crew wiederhatte, und hatte dann Bergegeld für die gekaperten Schiffe der Entführer beantragt und die offiziellen Ansprüche auf Prämien bei der Botschaft von Station Wega eingereicht. Miles fügte die Kosten/Nutzen-Tabellen in voller Länge als Anhang A in seinen Bericht ein.
    Die Gefangenen hatte man auf dem Planeten abgesetzt, damit die Regierungen von Wega und Zoave sie unter sich aufteilen konnten – vorzugsweise auf die gleiche Weise, wie es mit dem

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