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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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einer Sekunde. »Gut. Es ist absolut notwendig für uns, dass Vorpatril jedes Einsatzkommando von seiner Seite zurückhält, ich wiederhole: zurückhält. Corbeau bestätigt, dass der Ba eine Art Fernsteuerung oder Totmannschalter an seinem Körper hat, und dieses Ding ist anscheinend verbunden mit der Bio-Waffe, die er an Bord der Station Graf versteckt hat. Der Ba blufft nicht.«
    Miles blickte überrascht auf sein stummes Vid vom
    Navigationsraum. Corbeau saß jetzt im Pilotensessel, das Kopfaggregat über den Schädel gesenkt, und sein ausdrucksloses Gesicht war noch geistesabwesender als zuvor. – » Corbeau bestätigt! Wie? Er war splitternackt –der Ba beobachtet ihn unablässig! Hat er einen subkutanen Kommunikator?«
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    »Es war keine Zeit, einen zu finden und einzuführen. Er blinkte mit den Fluglichtern des Schiffes in einem vorher vereinbarten Code.«
    »Wessen Idee war das?«
    »Seine.«
    Ein aufgeweckter Junge aus der Kolonie. Der Pilot war auf ihrer Seite. Oh, aber das war gut wissen… Miles'
    Zittern ging in Schauder über.
    »Jeder erwachsene Quaddie auf der Station, der keinen
    Notdienst hat, sucht jetzt nach der Bio-Bombe«, fuhr
    Greenlaw fort, »aber wir haben keine Ahnung, wie sie
    aussieht oder wie groß sie ist oder ob sie als etwas anderes getarnt ist. Oder ob es da mehr als eine gibt. Wir versuchen so viele Kinder wie möglich in alle Schiffe und Shuttles zu evakuieren, über die wir verfügen, und diese zu verschlie ßen, aber wir können nicht einmal in Bezug auf die Schiffe wirklich sicher sein. Wenn Sie und Ihre Leute irgendetwas tun, das diese verrückte Kreatur die Bombe auslösen lässt –wenn Sie ein nicht autorisiertes Einsatzteam losschicken, bevor diese schreckliche Bedrohung gefunden und sicher neutralisiert ist –, dann schwöre ich, ich werde selbst unserer Miliz den Befehl geben, Ihr Kommando aus dem Weltraum wegzuschießen. Haben Sie verstanden, Admiral?
    Bitte bestätigen.«
    »Ich höre Sie«, sagte Vorpatril widerstrebend. »Aber,
    Madame – der kaiserliche Auditor ist selbst mit einem der tödlichen Bio-Wirkstoffe des Ba infiziert worden. Ich kann nicht – ich werde nicht – wenn ich hier sitzen und untätig sein muss, während ich zuhöre, wie er stirbt…«
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    »Es gibt fünfzigtausend unschuldige Leben auf Station Graf, Admiral – Lord Auditor!« Ihre Stimme versagte eine Sekunde lang, dann kehrte sie verkniffen zurück. »Es tut mir Leid, Lord Vorkosigan.«
    »Ich bin noch nicht tot«, erwiderte Miles ziemlich
    spröde. Eine neue und höchst unwillkommene Empfindung
    kämpfte mit der beklemmenden Furcht, die in seinem
    Bauch rumorte. »Ich schalte meinen Kommunikator einen
    Moment lang aus«, fügte er hinzu. »Bin gleich wieder
    zurück.«
    Miles machte Roic ein Zeichen, er solle still bleiben, dann öffnete er die Tür des Sicherheitsbüros, trat auf den Korridor hinaus, öffnete seine Gesichtsscheibe, beugte sich vor und erbrach sich auf den Boden. Ich kann's nicht ändern. Mit einer ärgerlichen Bewegung schaltete er die Temperatur seines Anzugs wieder hoch. Er blinzelte das grüne Schwindelgefühl beiseite, wischte sich den Mund ab, ging wieder hinein, setzte sich und aktivierte erneut seinen Kommunikator. »Fahren Sie fort.«
    Er zog seine Aufmerksamkeit von Vorpatrils und
    Greenlaws streitenden Stimmen ab und studierte seine
    Sicht auf den Navigationsraum eingehender. Ein bestimmter Gegenstand musste dort sein, irgendwo… aha. Da war er, ein kleiner Kryo-Gefrierkoffer von der Größe einer Reisetasche, der sorgfältig neben einem der leeren Dienstsessel in der Nähe der Tür abgesetzt war. Ein kommerzielles Standardmodell, ohne Zweifel irgendwann in den letzten paar Tagen hier auf Station Graf in einem Geschäft für Medizinbedarf gekauft. Alles, dieser ganze diplomatische Schlamassel, diese abwegige Spur des
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    Todes, die sich durch den halben Nexus schlängelte, zwei Imperien, die am Rande des Krieges taumelten, alles lief auf das hinaus. Miles fiel die alte barrayaranische Sage von dem bösen Mutantenhexer ein, der sein Herz in einer Kiste aufbewahrte, um es vor seinen Feinden zu verstecken.
    Ja…
    »Greenlaw«, mischte sich Miles wieder ein. »Haben Sie
    eine Möglichkeit, Corbeau auf seine Signale zu
    antworten?«
    »Wir haben eine der Navigationsbojen bestimmt, welche
    zu den Kanälen der Piloten auf die kybernetische Neuro-Steuerung funken. Wir erreichen über sie keine verbale Kommunikation – Corbeau war sich nicht sicher, wie ein

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