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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erstarrte in seinem Sessel.
    Die andere Funktion der militärischen Eskorten, die Barrayar den Komarranischen Handelsflotten zuteil werden ließ, war, still und unauffällig eine Streitmacht aufrecht1356
    zuerhalten, die über den ganzen Nexus verstreut war. Eine Streitmacht, die im Fall eines wirklichen dringenden Notfalls schnell versammelt werden konnte, um so eine überzeugende militärische Drohung an strategischen
    Schlüsselpunkten darzustellen. Wenn es hart auf hart käme, wäre es vielleicht ansonsten zu langsam oder sogar diplomatisch oder militärisch unmöglich, Streitkräfte von den Heimatplaneten durch die Wurmlochsprünge dazwischen liegender Lokalraumstaaten zu den Sammelplätzen zu bekommen, wo sie Barrayar nutzen konnten. Aber die Handelsflotten waren schon vor Ort.
    Der Planet Marilac war ein barrayaranischer Verbündeter, von Barrayars Blickpunkt aus gesehen an der Hintertür des cetagandanischen Imperiums gelegen, in dem komplexen Netz von Wurmlochsprungrouten, die den Nexus zusammenhielten. Eine zweite Front, so wie Rho Cetas unmittelbare nachbarliche Bedrohung für Komarr als die erste Front betrachtet wurde. Zugegeben, die Cetagandaner hatten die kürzeren Kommunikations-und Logistiklinien zwischen den beiden Kontaktpunkten. Aber die strategische Zange übertraf immer noch die Ein-Front-Strategie, besonders mit der potenziellen Hinzufügung marilacanischer Streitkräfte. Die Barrayaraner würden sich bei Marilac nur sammeln, um Cetaganda zu drohen.
    Nur dass die Beziehungen zwischen den beiden Reichen
    so – na ja, herzlich war vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck – so unbelastet gewesen waren wie schon seit Jahren nicht mehr. Was zum Teufel konnte das so grundlegend und so schnell geändert haben?
    Etwas hat die Cetagandaner um Rho Ceta herum
1357
    aufgestört, hatte Gregor gesagt.
    Ein paar Wurmlochsprünge von Rho Ceta entfernt hatten
    Guppy und seine Schmugglerfreunde eine seltsame
    lebendige Fracht von einem cetagandanischen Regierungsschiff mit vielen kunstvollen Markierungen umgeladen.
    Vielleicht mit dem Muster eines kreischenden Vogels?
    Zusammen mit einer und nur einer Person – einem
    Überlebenden? Danach war das Schiff weggekippt, auf
    einem gefährlichen Kurs auf die Sonnen des Systems zu.
    Was, wenn es sich bei dieser Flugbahn nicht um einen
    Schwenk um die Sonnen gehandelt hatte? Was, wenn es
    ein direkter Sturz gewesen war, ohne Wiederkehr?
    »Scheißkerl«, flüsterte Miles.
    »Mylord?«, erwiderte Vorpatril. »Falls…«
    »Still«, fauchte Miles.
    Der Admiral war schockiert, aber er schwieg.
    Einmal im Jahr verließen die kostbarsten Frachten der
    Haud-Rasse die Sternenkrippe auf dem Hauptplaneten Eta Ceta. Acht Schiffe, jedes unterwegs zu einem der Planeten des Imperiums, das auf so eigentümliche Weise von den Haud regiert wurde. Jedes trug die Gruppe der Haud-Embryos dieses Jahres mit sich, die genetisch modifizierten und zertifizierten Ergebnisse aller Zeugungskontrakte, die im vorangegangenen Jahr so sorgfältig ausgehandelt worden waren zwischen den Mitgliedern der großen Konstellationen, der Klans, der sorgfältig kultivierten Genlinien der Haud-Rasse. Jede Fracht aus etwa tausend aufkeimenden Leben wurde von einer der acht wichtigsten Haud-Ladys des Imperiums geführt, der planetarischen 1358
    Gemahlinnen, die das Leitungskomitee der Sternenkrippe darstellten. Alles höchst vertraulich, höchst geheim, etwas, worüber nie mit Außenseitern gesprochen wurde.
    Wie kam es, dass ein Ba-Agent nicht zurückreisen
    konnte, um mehr Kopien zu holen, wenn er eine solche
    Fracht zukünftiger Haud-Leben unterwegs verloren hatte?
    Wenn er gar kein Agent war. Wenn er ein Abtrünniger war.
    »Das Verbrechen ist nicht Mord«, flüsterte Miles, und
    seine Augen weiteten sich. »Das Verbrechen ist
    Kidnapping.«
    Die Morde waren eine Folge gewesen, in einer
    zunehmend panischen Kaskade, als der Ba aus gutem
    Grund versuchte, seine Spur zu verwischen. Nun ja, es war sicher geplant gewesen, dass Guppy und seine Freunde starben, als Augenzeugen für die Tatsache, dass eine Person nicht bei den Übrigen auf jenem dem Untergang
    geweihten Schiff gewesen war. Ein Schiff, das – wenn
    auch nur kurz – vor seiner Zerstörung entführt worden war; die besten Entführungen waren immer Inside-Jobs, o ja.
    Die cetagandanische Regierung musste darüber verrückt werden.
    »Mylord, ist mit Ihnen alles in Ordnung…?«
    »Nein, unterbrechen Sie ihn nicht«, flüsterte Ekaterins Stimme

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