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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der
    Distriktsuniversitäten haben welche, als lebendige
    Bibliotheken für ihre Studenten. Das ist also keine
    übermäßig originelle Idee.«
    »Nun ja«, redete er weiter und kam sich dabei vor wie ein Fisch, der flussaufwärts gegen die Strömung der Selbstherabsetzung anschwomm. »mir hat das sehr gut gefallen, und meiner Meinung nach hätte dieser Entwurf - 18 -
    etwas Besseres verdient, als nur einen Geistergarten auf dem Holovid darzustellen. Ich habe da ein freies Stück Land, wissen Sie…«
    Er strich seine Folie glatt, einen Lageplan des
    Gebäudekomplexes von Palais Vorkosigan, und zeigte mit dem Finger auf das nackte Viereck am Ende. »Da war früher noch ein weiteres großes Haus, das in der Epoche der Regentschaft abgerissen wurde. Der Sicherheitsdienst ließ nicht zu, dass wir dort etwas anderes hinbauten – sie wollten diesen Bereich als Sicherheitszone haben. Dort gibt es nichts außer dürrem Gras und ein paar Bäumen, die irgendwie die Begeisterung des KBS für freies Schussfeld überlebt haben. Und ein Gewirr von Trampelpfaden, die als Abkürzungen benutzt wurden. Schließlich hat man es aufgegeben und etwas Kies gestreut. Ein extrem langweiliges Stück Boden.« So langweilig, dass er es bis jetzt überhaupt nicht beachtet hatte.
    Sie neigte den Kopf und folgte seiner Hand, als sie den Platz auf dem Plan abdeckte. Ihre eigenen langen Finger setzten zu einer zarten Kurve an, doch dann zog sie sie scheu zurück. Welche Möglichkeit hatte sie da gerade mit ihrem geistigen Auge gesehen?
    »Jetzt meine ich«, fuhr er mutig fort, »dass es eine
    großartige Sache wäre, an dieser Stelle einen barrayaranischen Garten einzurichten – mit lauter einheimischen Arten –, der für die Allgemeinheit zugänglich ist. Eine Art Geschenk der Familie Vorkosigan an die Stadt Vorbarr Sultana. Mit fließendem Wasser, wie bei Ihrem Entwurf, sowie Gehwegen und Bänken und all diesen anderen zivilisierten Dingen. Und mit so diskreten kleinen Namens - 19 -
    schildern vor all diesen Pflanzen, damit mehr Leute etwas über die alte Ökologie und all das erfahren.« Da: Kunst.
    Dienst an der Öffentlichkeit, Bildung – gab es einen Köder, den er nicht an seinen Haken gesteckt hatte? O ja: Geld.
    »Es ist eine glückliche Fügung, dass Sie nach einer Arbeit für den Sommer suchen«, Zufall, ha, passen Sie nur auf. ob ich etwas dem Zufall überlasse, »denn ich meine, Sie wären die ideale Person, um diese Aufgabe zu übernehmen. Die Einrichtung dieses Gartens zu planen und zu beaufsichtigen. Ich könnte Ihnen ein unbegrenztes, hm.
    großzügiges Budget einräumen, und natürlich ein Gehalt.
    Sie könnten Arbeiter einstellen und alles einbringen, was immer Sie brauchen.«
    Und sie würde Palais Vorkosigan praktisch täglich besuchen und sich häufig mit dem dort residierenden Lord beraten müssen. Und wenn dann der Schock über den Tod ihres Mannes abgeklungen und sie bereit war, ihre abschreckende förmliche Trauerkleidung abzulegen, und jeder ungebundene Junggeselle in der Hauptstadt auf ihrer Schwelle erschien, dann konnte Miles gewissermaßen eine Schleuse zu ihrer Zuneigung haben, die ihm gestatten würde, auch die glänzendsten Mitbewerber aus dem Feld zu schlagen. Es war noch zu früh, viel zu früh, ihrem verwundeten Herzen eine Werbung zuzumuten; darüber war er sich klar, wenn auch sein Herz enttäuscht aufheulte.
    Aber eine einfache geschäftliche Freundschaft konnte
    durchaus ihre Wachsamkeit unterlaufen…
    Sie hatte die Augenbrauen hochgezogen und unsicher
    einen Finger an diese feinen, bleichen, ungeschminkten Lippen gelegt. »Genau so etwas möchte ich lernen. Ich - 20 -
    weiß jedoch noch nicht, wie man es macht.«
    »On-the-Job-Training«,
    erwiderte Miles sofort.
    »Lehrzeit. Learning by doing. Sie müssen irgendwann anfangen. Noch früher als jetzt können Sie nicht anfangen.«
    »Aber was ist, wenn ich einen schrecklichen Fehler
    mache?«
    »Ich habe vor, das zu einem ständigen Projekt zu machen. Leute, die für so etwas Begeisterung entwickeln, scheinen ihre Gärten immerzu zu ändern. Vermutlich wird der stets gleiche Anblick für sie langweilig. Falls Ihnen später bessere Ideen kommen, können Sie den Plan ständig revidieren. Das sorgt für Abwechslung.«
    »Ich möchte aber nicht Ihr Geld vergeuden.«
    Falls sie jemals Lady Vorkosigan werden sollte, würde sie diesen Gedanken aufgeben müssen, entschied Miles entschlossen.
    »Sie müssen sich nicht auf der Stelle entscheiden«,
    schnurrte er

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