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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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diese Uhrzeit allerdings nur als ganze Flasche oder alternativ ein Glas Sekt.«
    »Dann die ganze Flasche«, meint er frech. Ich warte kurz, ob das ein Scherz sein soll und er noch einlenkt, aber anscheinend nicht. Der Radiotyp lächelt gutmütig.
    Schulterzuckend notiere ich die Bestellung. »Also das Buffet und eine Flasche Champagner? Darf es sonst noch etwas sein?«
    »Ich hätte gerne noch so einen leckeren Kaffee«, bittet der Radiotyp. Tatsächlich ist seine Tasse bereits leer.
    »Du bist so ein Koffeinjunkie!«, spottet der Schönling. Es klingt aber nicht böse. Eher so, als würden sie sich wirklich gut kennen und den anderen samt seinen Macken sehr gern haben. So etwas will ich auch. Noch so ein realitätsferner Traum.
    Der Radiotyp lacht dunkel auf. »Ich hab‘ kaum geschlafen die Nacht.«
    »Okay.« Ich notiere mir auch noch den Kaffee und mache, dass ich weg komme. Ob er auch schlecht geträumt hat? Dieser Typ lässt mich einfach nicht los. Warum muss seine Stimme auch in meinen Träumen auftauchen? Einfach unerhört!
    »Ruben, das Ei ist wieder alle«, knurrt mich plötzlich jemand von der Seite an. Der Manager, der alle paar Jahre mal runter guckt, um über etwas Banales zu meckern. Etwas, was ich schon längst bemerkt und an die Küche weitergegeben habe, wohlgemerkt.
    »Ich habe schon Bescheid gesagt«, antworte ich schlicht. Ich hege die wilde Hoffnung, dass er mich nicht zu lange aufhält. Immerhin habe ich eine Bestellung. Buffetbestellungen sollen immer sofort bearbeitet werden. Und Getränke muss ich heute auch selbst machen, weil Markus an der Theke nicht aufgekreuzt ist.
    »Außerdem hab’ ich es klirren gehört«, bemerkt er kritisch und sieht sich nach Fiona um.
    »Das war ich. Hab’s auch schon auf der Liste vermerkt.«
    »Gut.« Er wirkt grimmig. Vielleicht, weil er nicht weiter meckern kann. »Wie viel denn?«
    »Drei Gläser, eine Tasse und zwei Teller.«
    »Na, wenn’s dir mal passiert, dann lohnt sich‘s«, stellt er hämisch fest. »Willst du die Stunden dranhängen oder soll ich sie dir abziehen?«
    »Ich hab’ heute schon zwei Schichten«, erkläre ich knapp und lasse ihn dann stehen, um mich endlich um die Bestellung zu kümmern.
    Champagner um halb elf. Sonst noch Wünsche? Da geht uns doch fast das Eis aus. Als hätte ich nicht schon genug zu tun, als mich auch noch um den Nachschub von crushed ice zu kümmern. Kaffee geht schnell, dafür haben wir eine Maschine. Während die Tasse voll läuft, öffne ich die Champagnerflasche und stelle sie in den Silbereimer mit Eis. Das mache ich wirklich nicht oft. Besonders nicht vormittags. Ich will auch so einen spendablen Freund.
    »Zwei Gläser zum Champagner?«, frage ich, als ich den beiden schon mal den Kaffee bringe.
    Der Schönling richtet sich an den Radiotypen. »Ich weiß nicht, magst du auch?«
    »Ich kann dich wohl kaum eine ganze Flasche allein trinken lassen«, meint sein Freund spöttisch. Fein, mehr wollte ich nicht wissen und bin schon wieder weg.
    Als ich das teure Getränk arrangiere, werde ich überraschend von dem Radiomann angesprochen. »Was war das gerade? Werden dir die zerbrochenen Sachen von deinem Gehalt abgezogen?«
    Das hat er gehört? Peinlich! Ich spüre eine flüchtige Röte in meine Ohren steigen. Vielleicht sollte ich mir wirklich lange Haare wachsen lassen.
    Ich zucke mit den Schultern. »Ja, aber schon okay.«
    »Nein, ist es nicht. Es war meine Schuld!«, empört er sich resolut.
    »Nein, nein, schon okay. Ich habe nicht aufgepasst, sonst wäre das nicht passiert«, versichere ich verlegen und kehre den beiden geschäftig den Rücken zu.
    »Was hast du dem denn getan?«, höre ich den Schönling amüsiert fragen.
    »Nichts«, versichert die angenehme Stimme.
    »Ja klar …«, spottet der andere. »Hast du seinen niedlichen Hintern betatscht?«
    »Natürlich nicht.«
    Glücklicherweise kann ich in die Küche verschwinden, um nach dem Rührei zu sehen. Das ist auch tatsächlich fertig. Zusammen mit Fiona trage ich es nach draußen. Hoffentlich zum letzten Mal heute.
    »Zahlen!«, ruft da auch schon eine alte Dame ungeduldig. Nur Stress.
    »Dein Gast«, erinnere ich Fiona.
    Sie kriegt schon hektische Flecken. »Kannst du?«
    »Klar«, brumme ich und gehe zur Kasse, um die Quittung für den Tisch auszudrucken. Die Dame sieht ohnehin nicht so aus, als würde sie Trinkgeld geben. Kein Wunder, dass Fiona da kein Bock hat. Man kriegt schnell raus, welcher Gast Trinkgeld gibt und welcher nicht. Der

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