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Vorsicht Playboy

Vorsicht Playboy

Titel: Vorsicht Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Browning
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Joels Kinn zuckte ein Muskel. “Entschuldige dich auf der Stelle, Marcus, sonst gnade dir Gott”, drohte er.
    Endlich begriff er. “Schon gut, schon gut”, sagte er schnell. “Diese hier ist wohl was Besonderes, he?” Benommen betrachtete er Kathryn. “Ich weiß nicht mehr genau, was ich gesagt habe, aber ich entschuldige mich, falls ich Sie beleidigt haben sollte, Miss … ?”
    Als er verstummte, mischte Joel sich ein. “Sag Gute Nacht, Marcus.” Er gab das Handgelenk frei. Marcus blickte glasig von einem zum anderen, dann brummelte er etwas, das wie “gute Nacht” klang, und hatte es plötzlich eilig, davonzukommen.
    Erleichtert atmete Kathryn auf. “Ein Freund von dir?” fragte sie ironisch.
    Joel lächelte nicht. „Jetzt nicht mehr”, erklärte er kalt und zog sie weiter.
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. “Hättest du ihn wirklich verprügelt?”
    “Er hätte es verdient. Man sollte nicht trinken, wenn man Alkohol nicht verträgt”, erwiderte Joel grimmig.

    Der Zwischenfall stimmte Kathryn nachdenklich. Bisher hatten nur ihre Brüder sie so gnadenlos verteidigt, und das war verständlich. Schließlich war sie ihre Schwester, die niemand mit Wort oder Tat angreifen durfte. Für Joel war sie jedoch nur eine Geliebte auf Zeit. Dennoch hatte er sich schützend vor sie gestellt. Empfand er doch mehr für sie, als er sich eingestehen wollte?
    Eigentlich hatte er vieles gesagt oder getan, aus dem sie hätte schließen können, dass sie ihm etwas bedeutete. Doch das musste nicht heißen, dass es für sie eine gemeinsame Zukunft gab.
    Kathryn atmete tief durch und hakte sich bei Joel ein. “Jedenfalls danke, dass du mich verteidigt hast. Mit dem, was der Mann gesagt hat, konnte er mich jedoch nicht treffen.”
    “Aber mich”, erwiderte Joel aufgebracht.
    Das gefiel ihr. “Beschützt du deine Freundinnen immer so tatkräftig?” fragte sie locker, obwohl die Antwort ihr wichtiger war, als er ahnte.
    Er blieb vor einem großen Gemälde stehen und betrachtete es lange. Endlich sah er sie an. “Ich verabscheue Männer, die von Frauen sprechen, als wären sie Vieh. Und ich glaube nicht, dass ich je so nahe dran war, jemanden zu verprügeln. Es hätte mir Spaß gemacht, dem Kerl das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen.“
    “Das hat er wohl schließlich begriffen”, bemerkte Kathryn trocken.
    “Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen”, entschuldigte Joel sich und strich ihr sanft über die Wange.
    Lächelnd sah sie ihn an. “Das hast du nicht. Es mag altmodisch klingen, aber irgendwie hat es mir gefallen, dass du mich verteidigt hast. Meine Unabhängigkeit möchte ich zwar nicht mehr missen, aber manchmal sind wir Frauen für männlichen Schutz dankbar.”
    Nun lachte Joel und entspannte sich. “Du findest also nicht, dass ich zu besitzergreifend bin?”
    “Das kommt darauf an. Ich persönlich mag das bei einem Mann”, verriet Kathryn lächelnd. „Tut das deinem Ego gut?”
    “Streichle es noch ein bisschen mehr, und ich bekomme einen Brustkorb wie ein Gorilla. Du verstehst es, einen Mann aufzubauen”, fügte er vergnügt hinzu.
    “Nichts als Übung. In meinen Leben musste ich schon viele männliche Egos streicheln.”
    “Deine Brüder.“
    Kathryn lachte. “Richtig.”
    “Kathy?”
    Beim Klang der nur zu vertrauten Stimme verspannte sie sich. Der Augenblick, auf den sie seit Wochen gewartet hatte, war gekommen. Gespielt heiter drehte sie sich um.
    “Hallo, Nathaniel”, begrüßte sie ihren Bruder und küsste ihn auf die Wange.
    “Dachte ich mir’s doch, dass du’s bist”, erklärte Nathaniel Templeton und erwiderte den Begrüßungskuss. Ihr Bruder war groß, bullig gebaut und hatte sandfarbenes braunes Haar. “Dich hätte ich hier eigentlich nicht erwartet.”
    “Ich dich auch nicht.” Kathryn schnitt ein Gesicht. Joel hatte sich ebenfalls umgedreht und stand schweigend neben ihr. “Wie geht’s dir, Nat?” fuhr sie fort, doch ihr Bruder war auf den Mann an ihrer Seite aufmerksam geworden. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er Joel sofort erkannt hatte und alles andere als begeistert war, seine Schwester in dessen Gesellschaft anzutreffen. “Ich sollte euch erst mal bekannt machen”, fügte sie hinzu. “Joel, das ist mein Bruder Nathaniel. Nat, darf ich dir Joel Kendrick vorstellen?”
    Widerstrebend reichte ihr Bruder ihm die Hand.
    Lächelnd drückte Joel sie. “Freut mich, Sie kennen zu lernen, Nathaniel.
    Kathryn hat schon öfter von Ihnen gesprochen.

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