Vorsicht Playboy
… ” Sie dachte an den Vortag, als sie ihm morgens unter der Dusche Gesellschaft geleistet hatte und ihre Leidenschaft, statt sich abzukühlen, nur noch stärker entflammt war. Eins hatte zum anderen geführt, und Joel war schließlich erheblich verspätet in der Firma erschienen.
“Das wirst du mir büßen, mein Schatz”, versprach er, und sie lachte leise.
“Ich dachte, das hätte ich bereits getan. Aber ich habe jede Minute davon genossen. Du hast mir verschwiegen, was deine Sekretärin gesagt hat, als du endlich in der Firma aufgetaucht bist.”
“Sie hat gefragt, ob ich mich nicht wohl fühle. Und ich habe ihr erklärt, ich hätte einen unerwarteten Wahnsinnsanfall gehabt. Du bist schuld daran, dass meine Mitarbeiter mich daraufhin ziemlich komisch angesehen haben”, beklagte Joel sich. “Natürlich haben sie nichts gesagt, aber sicher denken sie, dass du eine verderbliche Wirkung auf mich hast.”
Kathryn zog die Brauen hoch. “Ich wüsste nicht, wieso. Immerhin bin ich nicht die erste Frau in deinem Leben, und auch nicht die letzte.” Wie stets, sagte sie das scherzend, obwohl es ihr nicht leicht fiel, es auszusprechen.
“Nein”, pflichtete Joel ihr bei. “Aber du bist die Erste, deretwegen ich zu spät in die Firma gekommen bin. In den letzten Wochen musste ich mehr Besprechungen verlegen als in den letzten zehn Jahren.”
Ein schwacher Trost! “Tut es dir Leid?”
“Bedauerlicherweise nicht, mein Schatz”, erwiderte er in einem seltsamem Ton, und sie wünschte, sie könnte sein Gesicht sehen. “Ehrlich gesagt, wäre ich viel lieber bei dir als in einem Konferenzsaal, und das will bei mir etwas heißen.
Manchmal denke ich, du musst eine Hexe sein.”
“Was für eine Hexe? Eine, die dich in eine hässliche Kröte verwandelt, oder eine, die dich mit einem Zauber belegt, um dich für immer an sich zu binden?”
Wenn’s so einen Zauberspruch doch nur geben würde!
“Natürlich die zweite Sorte”, erwiderte Joel belustigt.
Kathryns Lächeln verschwand. Alles würde sie dafür geben, wenn er wirklich mehr für sie empfinden würde als nur Begehren. Betont locker fragte sie:
“Möchtest du für immer an mich gebunden sein?” Sag ja! flehte sie im Stillen.
Sag ja!
“Na klar. Ich bin dein ergebener Sklave”, versicherte Joel trocken, und ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. “Für dich würde ich alles tun, Kathryn”, fügte er hinzu und streute damit nur noch mehr Salz in ihre Wunde. Das Einzige, was sie sich wünschte, würde er nie tun. Seine Liebe würde er ihr niemals schenken.
“Pass auf, dass ich dich damit nicht festnagele”, warnte sie ihn, doch er lachte nur.
“Meinst du, das könnte mich dazu bringen, mein Versprechen zurückzunehmen?”
“Die meisten Männer würden es tun.”
“Ich bin nicht wie die meisten Männer. Hast du das noch nicht gemerkt? Ich bin aus härterem Holz geschnitzt. Stell mich auf die Probe.”
“Also, ich weiß nicht recht. Wahrscheinlich würdest du dich irgendwie aus der Affäre ziehen”, forderte Kathryn ihn heraus.
“Das kratzt an meiner Ehre. Jetzt bleibt mir nicht anderes übrig, als darauf zu bestehen, dass du mich auf die Probe stellst”, drängte Joel gespielt würdevoll.
Unwillkürlich musste sie lächeln. “Also gut, das werde ich tun. Aber ich muss mir erst etwas Lohnendes ausdenken. Ich komme darauf zurück.”
“Mach’s so schwierig, wie du kannst.”
Bedeutsam versprach sie: “0 ja, das werde ich. Willst du mir jetzt nicht endlich verraten, warum du wirklich anrufst? Wenn nicht, muss ich weiterarbeiten.”
“Du bist eine harte Frau.”
Kathryn lachte. “Ich lege gleich auf”, drohte sie liebenswürdig.
“Also gut, du hast gewonnen. Zieh etwas an, das besonders sexy aussieht, und hol mich hier um sieben ab. Ich habe eine Überraschung für dich. Und sei pünktlich.” Ehe sie reagieren konnte, hatte er aufgelegt.
Kathryn seufzte. Joel war unmöglich, aber sie liebte ihn über alles. Jetzt würde sie den ganzen Nachmittag darüber nachgrübeln, was für eine Überraschung er für sie hatte, und das wusste er.
Gegen sieben Uhr fuhr Kathryn im Aufzug zum obersten Geschoss des modernen Bürohochhauses hinauf, in dem sich Joels Firmenzentrale befand.
Schon’ einige Male war Kathryn dort gewesen und vom Werkschutz freundlich begrüßt und eingelassen worden. Die Büroräume wirkten verlassen, als sie die Gänge entlang zu Joels Büro ging. Seine Sekretärin war längst fort, doch die Bürotür
Weitere Kostenlose Bücher