Vorsicht - süß und sinnlich!
sich gezogen, um den Geruch noch intensiver auszukosten – eine Versuchung, der er auf jeden Fall widerstehen musste. Doch es war keine leichte Aufgabe für einen Mann, in Gegenwart dieser Frau seine Gefühle im Griff zu behalten!
Während sie an ihrem Glas nippte, sah sie ihn an. Ihr Blick wirkte jetzt leicht verhangen und betörend. „Das klingt, als hätten Sie ein paar prima Ideen auf Lager.“
„Heute Vormittag hat es sich so angehört, als hätten Sie ein paar Ideen beizusteuern.“
Sie lachte. „Ja, ich gebe es zu: Ich habe eine Schwäche für schöne Dinge.“
„Haben Sie Design studiert?“
„Nicht offiziell.“
Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen den Tresen und stützte sich mit den Ellbogen darauf ab. Gleichzeitig verlagerte sie das Gewicht auf ein Bein. Wie sie jetzt so dastand, sah sie einfach wundervoll aus, so klassisch schön. Und so verführerisch!
In diesem Moment wünschte Daniel, Maler zu sein, um den herrlichen Anblick für die Ewigkeit festzuhalten.
„Ich habe Abschlüsse in Psychologie und Literatur“, sagte sie.
„Tatsächlich? Ich habe gedacht, Sie haben vielleicht Betriebswirtschaft studiert, weil Sie doch eines Tages das alles hier übernehmen werden.“
Als er Abigail über Elizabeth ausgequetscht hatte, hatte er auch erfahren, dass sie Einzelkind war.
Sie senkte den Blick auf den glänzenden Holzfußboden. „Zu Studienzeiten hat mich die Ranch nicht so sehr interessiert. Erst mit dem Tod meiner Eltern habe ich die Dinge anders gesehen. Es ist ja nie zu spät, dazuzulernen.“
Vorsichtig stellte er das Glas ab. „Abigail hat mir das mit Ihren Eltern erzählt.“ Sie waren bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. „Es tut mir leid für Sie.“
Sie nickte, dann straffte sie die schmalen Schultern. „Und Sie, Mr Warren? Haben Sie Familie?“
Daniel spürte, wie er sich verkrampfte. Es war eine ganz normale Frage, aber er hatte dennoch nicht vor, darauf eine klare Antwort zu geben. Er redete nicht gern über diesen Teil seines Lebens. Seine Vergangenheit. Jedenfalls nicht mit jedem.
Bevor er dem Gesprächsverlauf jedoch eine andere Richtung geben konnte, wurden sie unterbrochen.
„Sorry, dass ich störe“, ertönte eine weibliche Stimme.
Daniel drehte sich um und sah eine Frau, die direkt aus der Zeit der späten Sechzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts zu kommen schien. Sie trug eine gemusterte Schürze und dazu passende Slipper.
Schnellen Schrittes kam sie näher.
„Ich wollte nur sagen …“ Sie musterte Daniel durch eine große Brille, die fast ihr ganzes Gesicht bedeckte. „Das Dinner ist angerichtet.“
Elizabeth lächelte und ging ihr ein Stück entgegen. „Nita Ramirez, das ist Mr Warren. Der Architekt aus New York, von dem ich dir erzählt habe.“
„Bitte, Elizabeth und Nita, ich heiße Daniel.“ Er ging zu den beiden und gab Nita die Hand, die sie herzlich – und lange – schüttelte. „Ich habe schon gehört, dass Sie eine fantastische Köchin sind.“
Nita strich sich über das schulterlange schwarze Haar. „Für dieses Kompliment bekommen Sie eine extra Portion Nachtisch, Daniel. Mögen Sie Käsekuchen mit Apfel und Karamell?“
Daniel lief das Wasser im Munde zusammen. „Ich kann es kaum erwarten.“
Kameradschaftlich blinzelte Nita ihm zu. Dann sagte sie zu Elizabeth: „Also, wie gesagt, das Dinner steht auf dem Tisch. Außerdem habe ich ein paar Scheite im Kamin nachgelegt, Beth.“
Als Nita gegangen war, bot Elizabeth ihrem Gast den Arm. „Ich hoffe, Sie haben großen Hunger mitgebracht.“
Nach dem Essen tupfte sich Elizabeth den Mundwinkel mit der Serviette ab – hauptsächlich damit nicht auffiel, dass sie sich das Lachen nicht verkneifen konnte.
Sicher kannte ein Mann wie Daniel die besten Restaurants auf der ganzen Welt. Und dennoch: Wenn schon ganz normale Gäste von Nitas Küche schwärmten – seine Reaktion auf ihre Köstlichkeiten war schlichtweg umwerfend. Kein Zweifel: Daniel Warren wusste gutes, selbst gemachtes Essen zu schätzen.
„Es ist bestimmt noch etwas da“, bot sie an. „Wenn Sie noch können.“
Er legte sein Besteck an den Tellerrand. „Ich überlege … ich will noch Platz für den Nachtisch lassen.“
„Aber ich warne Sie! Nitas Käsekuchen macht süchtig.“
„Ich habe es schon immer mit dem Sprichwort gehalten: ‚Von etwas Gutem kann man nie genug bekommen.‘“
Er sah sie an – einen Moment länger als nötig –, und Elizabeth spürte, wie ihr warm
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