Vorsicht - süß und sinnlich!
sie: „Du hast dir gesagt, dass du jetzt erwachsen bist.“
„Ja, aber inzwischen weiß ich, dass mir die Reife gefehlt hat. Ich bin weggelaufen, um den Dingen nicht ins Auge sehen zu müssen. Aber genau das müssen Erwachsene manchmal tun.“
„Todesfällen zum Beispiel?“, fragte sie ruhig.
„Ich habe versucht, die Augen davor zu verschließen und mich auf nichts mehr einzulassen.“ Verzweifelt sah er sie an und setzte sich wieder zu ihr aufs Bett. „Weißt du eigentlich, dass mir nicht mal meine Wohnung gehört? Verrückt, oder? Die Apartments, ich denen ich lebe, werden immer größer und schöner, und ich mache mir vor, dass New York mein Zuhause ist. Dabei ziehe ich ständig um und hoffe insgeheim, eines Tages irgendwo für immer sesshaft zu werden.“
Er runzelte die Stirn. „Weißt du, wann und wo ich mich am meisten daheim gefühlt habe? Mit dir auf unserer Insel.“
Staunend versuchte Elizabeth zu verarbeiten, was er ihr anvertraut hatte. War das möglich …?
„Was ich damit sagen will: Wände und ein Dach machen noch kein Zuhause aus. Sondern die Menschen, die darin leben.“
Sie schluckte und spürte im selben Moment, wie ihr eine einzelne Träne über die Wange lief. „Das stimmt“, sagte sie leise.
Er beugte sich zu ihr. So nah, dass sie die dunkleren Flecke in seinen grünen Augen erkannte.
„Ich habe eine Menge Freunde und Bekannte im Norden und viele Geschäftsverbindungen. Immerhin wohne ich seit fünfzehn Jahren dort. Ich liebe den Broadway und den Central Park, Chinatown und die vielen Restaurants. Und vor allem das Bewusstsein, in der unglaublichsten Stadt der Welt zu leben.“
Ganz vorsichtig küsste er sie. „Aber bei Gott, dich liebe ich mehr.“
Jetzt liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Daniels Geständnis stellte alles in den Schatten, was sie sich je zu erträumen gewagt hatte.
Er liebte sie?
Sie schlang die Arme um ihn.
Er liebte sie!
Die Schmerzen in ihrem Nacken ließen sie in die Kissen zurücksinken.
„Ich muss dir auch etwas sagen.“ Vor Freude konnte sie kaum noch an sich halten.
„Warte, Elizabeth, ich war noch nicht fertig. Ich gehe weg aus New York.“
„Aber … deine Firma!“
„Überlasse ich Rand. Und hier im Süden mache ich eine Zweigstelle auf. Ich wollte schon immer Büros in der ganzen Welt.“ Er lachte.
„In der ganzen Welt …“
„Aber keine Angst, ich reise nicht ohne dich herum. Zwei Monate im Jahr haben wir ja.“ Er küsste sie auf die Stirn. „In zwei Monaten kann man viel unternehmen.“
„Das denkst du?“
Er nickte und sah sie feierlich an.
„Ich möchte dich heiraten. Bitte werde meine Frau. In guten wie in schlechten Tagen. In Krankheit und Gesundheit. Ich werde für dich da sein und immer in erster Linie an unsere Familie denken. Wenn wir beide es wollen, klappt es auch. Da bin ich mir sicher.“
Unter Tränen strahlte Beth den geliebten Mann an. „Du willst dein ganzes bisheriges Leben für mich aufgeben?“
„Ich will ein gemeinsames Leben mit dir anfangen.“
Elizabeth konnte ihr Glück kaum fassen. Sie wollte ihn an sich ziehen, küssen, ihm ihre Liebe gestehen. Aber sie konnte es nicht. Noch nicht.
„Bevor ich dir antworte, musst du etwas wissen.“
Er kniff die Augen zusammen, als rechnete er mit etwas Schlimmem. Aber dann küsste er die Innenseite ihrer Hand und hielt sie fest. „Leg los.“
„Chad war gestern da.“
Sie spürte, wie er zusammenzuckte, aber er hatte sich gleich wieder in der Gewalt. „Und?“
„Es hat mit der Testamentsklausel zu tun.“
Er lächelte. „Da bin ich aber gespannt.“
„Chad hat nicht nur angeboten, mich zum Club zu fahren, damit ich dich noch sehe. Er hat mir auch ein Dokument gegeben, das meine Eltern als Zusatz zu ihrem Letzten Willen haben verfassen lassen. Die Klausel gilt bis zu meinem dreißigsten Geburtstag. Und jetzt kommt es: Auch Chad ist der Überzeugung, dass es zu meinem Besten ist, nicht mehr daran festzuhalten.“
Verblüfft schüttelte Daniel den Kopf. „Sorry, ich habe mir Tremain gerade als gute Fee vorgestellt.“
Sie lachte. „Er hat erkannt, dass ich die Ranch unbedingt behalten will, aber schlimm unter den Einschränkungen leide. Darum hat er sich entschlossen, im Sinne meiner Eltern nicht mehr auf der Klausel zu bestehen.“
„Glaubst du, du hast dieses Dokument deiner Mutter zu verdanken?“
„Ich weiß nicht … Mir gefällt der Gedanke, dass es der gemeinsame Wunsch beider Eltern war.“
„Gemeinsam ist
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